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0744 - Die Letzten der Koltonen

Titel: 0744 - Die Letzten der Koltonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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elementarer Gewalt über mich herein. Auf vielen Schiffen gab es nur noch zwei oder drei Koltonen. Sie waren die letzten, die überhaupt noch berichten konnten, was geschehen war.
    Ich wagte es nicht, die Wahrheit an Bord bekanntzugeben.
    Doch ich befahl allen Wissenschaftlern, sich augenblicklich mit dem Problem zu befassen. Wir mußten die Wahrheit herausfinden. Schonungslos setzte ich den Männern und Frauen auseinander, welche Überlegungen Arroipon angestellt hatte.
    Jetzt zeigte sich, warum die Koltonen zum größten überhaupt vorstellbaren Machtfaktor in diesem Universum geworden waren.
    Es gab nur noch eine Alternative. Wir mußten schnell und konsequent handeln, wenn wir nicht untergehen wollten.
    Hoipotron kam zu mir in die Zentrale. Er blieb vor mir stehen und blickte auf mich herab.
    „Arroipon hat sich geirrt", erklärte er, nachdem ich mich erhoben hatte. „Es gibt keine dauerhafte geistige Existenz, wenn diese nicht gleichzeitig geschützt wird."
    „Wie sollte sie geschützt werden?" fragte ich.
    „Sie muß in ein Energiefeld der Klasse sechs gehüllt werden."
    „Das genügt?"
    „Ich hoffe. Es ist unsere einzige Chance. Wir wissen mittlerweile, daß es sonst nichts gibt, was eine entstofflichte Intelligenz in einer Existenzebene fixieren könnte. Arroipon und die anderen werden nicht nur stofflich sterben. Das steht fest."
    Ich sagte ihm, wie es auf den anderen Raumschiffen unseres Volkes aussah. Er wurde bleich, und seine vier Augen sanken tief in die Höhlen ein.
    „Ich möchte an die Arbeit gehen", rief er mit krächzender Stimme. „Du kannst gehen", erklärte ich.
    Er entmaterialisierte, setzte dabei aber nicht die Tachyotechnik, sondern seine natürlichen Paragaben ein.
    Das war der Beginn einer hektischen Arbeit, mit der wir uns retten wollten. Sie wurde immer wieder unterbrochen, weil Wissenschaftler während ihrer Tätigkeit zunächst durchsichtig wurden und dann wie Nebel im Nichts verwehten.
    Ich machte mir Gedanken darüber, was geschehen sollte, wenn es uns tatsächlich gelang, einige Persönlichkeiten zu retten.
    Was war denn schon damit gewonnen? Die Macht, die zahllose Galaxien umfaßte, war unwiderruflich gebrochen. Bald würden die Völker merken, daß wir nicht mehr da waren. Sie würden uns einfach vergessen. Einige würden vielleicht mit anderen Völkern um die Macht in einem Universum oder in einer Galaxis kämpfen.
    Vielleicht waren sie auch so primitiv, daß sie damit zufrieden waren, einige Sonnensysteme zu beherrschen. Was die Koltonen im Laufe von Jahrtausenden aufgebaut hatten, würde aber zerbrechen.
    Das durfte nicht geschehen. Ich mußte etwas unternehmen, um eine solche Katastrophe zu verhindern. Ich rief etwa hundert Wissenschaftler aus allen politischen Bereichen zu mir in die Zentrale und schrieb ihnen vor, sich nur auf ihre Parakräfte zu stützen. Einige mißachteten meinen Befehl. Sie wollten durch eine Dimensionsspalte kommen. Sie machten sich auch auf den Weg, kamen aber niemals an.
    Ihr Verhalten zeigte mir, daß selbst die Klügsten noch nicht in voller Konsequenz erkannt hatten, wie ernst unsere Situation war. Einige schienen noch immer an vorübergehende Schwierigkeiten zu glauben.
    Deshalb ging ich noch weiter als bisher.
    Ich nahm keine Rücksicht mehr und stellte ohne jede Einschränkung fest, daß wir alle an der Schwelle des Todes standen und aus dem Universum verschwinden würden wie ein Stern, der zu einem Schwarzen Loch wurde. Grundlegende Mißverständnisse unter Telepathen konnte es nicht geben. Man verstand mich, und eine hitzige Diskussion begann.
    „Wenn es gelingt, einige Persönlichkeiten zu stabilisieren und als körperlose Intelligenzen zu erhalten, dann müssen wir dafür sorgen, daß unser Werk erhalten bleibt", rief Hemelcroin, ein junger, temperamentvoller Mann, schließlich.
    „Wie willst du das erreichen?" fragte ich.
    „Wir müssen jemanden finden, der für uns arbeitet und wirkt."
    „Ich muß dich erneut fragen, wie du das bewerkstelligen willst."
    „Wir müssen einen Planeten heraussuchen, der geeignete Intelligenzen trägt. Ich denke zum Beispiel ah Bojara, an Kröckilon oder Grojocko."
    Ich begann zu ahnen, was er plante.
    „Und dann?" forschte ich, während alle anderen Wissenschaftler atemlos vor Erregung und Anspannung lauschten.
    „Wir können einen der Planetenbewohner mit parapsychischen Mitteln dazu zwingen, das zu tun, was wir wollen", erklärte Hemelcroin.
    „Das genügt nicht", wandte ich ein. „In keinem

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