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0744 - Im Land der Spinnen

0744 - Im Land der Spinnen

Titel: 0744 - Im Land der Spinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Hutzelmännlein. »Ich handele mit allem, was mit Computern und Medien zu tun hat. Und ich kenne mich mit diesem ganzen Mistzeug verdammt gut aus. Muss ich auch, wenn ich will, dass meine Kunden wiederkommen.«
    »Mit Ihrem Gedächtnis scheint es dann allerdings etwas schlechter auszusehen«, sagte Zamorra. »Die Frau, nach der meine Begleiterin sich erkundigte, muss nämlich hier gewesen sein. Ihr Fahrzeug steht immer noch draußen vor der Tür.«
    »Was wissen Sie schon von der Qualität meines Gedächtnisses? Gar nichts. Die Frau war definitiv nicht hier. Mein Geschäft läuft derzeit zugegebenermaßen nicht besonders gut. Ich verkaufe eben Qualität, und die ist nun mal teuer. Es kommen vielleicht zehn Kunden pro Tag. Ich denke, dass ich die wohl noch alle im Kopf behalten kann. Außerdem bin ich sicher, die Kundin zu kennen. Der Beschreibung nach müsste sie Patricia Saris sein, nicht wahr? Sie kauft öfters bei mir, für ihren Jungen.«
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Da stimmt was nicht«, sagte Zamorra. Er verließ den Laden und nahm draußen sein Amulett zur Hand. Er wollte versuchen, mit der Zeitschau mehr herauszufinden. Es waren ja erst ein paar Stunden vergangen.
    Und es war immerhin nicht das erste Mal, dass dämonische Wesen versuchten, Patricia oder ihren Sohn anzugreifen, sobald die sich außerhalb es abgeschirmten Châteaus befanden. Was bei Rhett unumgänglich war, immerhin musste er täglich zur Schule.
    »Was macht er da?«, fragte der Ladenbesitzer, der durch ein paar Lücken in der Schaufensterdekoration Zamorra zu beobachten versuchte.
    »Er überprüft Ihre Aussage, Monsieur«, sagte Nicole.
    »Das klingt so verflixt amtlich. Er ist doch nicht etwa Polizist?«
    »Und wenn? Wäre Ihnen das unangenehm?«
    »Ja«, sagte der Verhutzelte. »Polizei verschreckt die Kunden. Die glauben immer gleich, man hätte was verbrochen. Und meine Branche bringt ja leider immer wieder schwarze Schafe hervor. Das sind dann die Billigheimer, die Raubkopien verscherbeln oder Hardware, die vom Lastwagen gefallen ist, wie man so sagt. Sie verstehen?«
    Nicole nickte.
    Nachdenklich betrachtete sie den Mann. Sie setzte ihre Telepathie ein und sondierte seine Gedanken. Überrascht stellte sie fest, dass er die Wahrheit sagte. Er hatte Patricia tatsächlich nicht gesehen! Und es sah nicht danach aus, als wäre seine Erinnerung manipuliert worden.
    Zamorra trat wieder ein. Er hakte das Amulett an seiner silbernen Halskette ein.
    »Patricia war hier«, sagte er. »Sie hat die Ladentür geöffnet, und verschwand dann spurlos.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte der Verkäufer Zamorra deutete erst auf ihn, dann auf Nicole und sich. »Dass beide Seiten Recht haben«, sagte er. »Sie war hier und doch nicht hier.«
    »Die Tür ist so etwas wie ein Weltentor?«, fragte Nicole.
    »Zumindest war sie es in jenem Moment.«
    »Ich erinnere mich«, sagte der Ladenbesitzer. »Da war einmal was. Die Tür ging auf und wieder zu, aber niemand trat ein. Ich habe mich darüber gewundert.«
    »Das war vor fast fünf Stunden«, sagte Zamorra. »Und ich kann nicht feststellen, wohin das Weltentor führt.«
    »Ein Weltentor, was ist das?«, wollte der Ladeninhaber wissen.
    »Vergessen Sie's«, empfahl Zamorra. »Sie würden es mir wohl doch nicht glauben.« Er wandte sich ab und ging wieder nach draußen. Nicole folgte ihm.
    »Was jetzt? Offenbar ist Patricia entführt worden.«
    »Aber von wem und warum? Von einer Forderung ist nichts zu sehen und zu hören.«
    »Vielleicht inzwischen schon«, überlegte Nicole. »Ich rufe vorsichtshalber im Château an.«
    Sie stieg in den BMW und schaltete den Transfunk ein. Diese mit keinem Mittel der irdischen Kommunikationstechnik abhörbare Funkeinrichtung verband den 740i mit Château Montagne.
    Nach kurzer Wartezeit meldete sich Butler William aus Zamorras Arbeitszimmer, doch er hatte nichts zu berichten.
    »Danke…«
    »Was jetzt?«, fragte Zamorra, der am Wagen lehnte. Es war inzwischen dunkel. »Wenigstens wissen wir, dass wir nicht halb Frankreich absuchen müssen. Sie ist hier verschwunden. Verflixt, wie kriegen wir das Tor wieder geöffnet, um ihr zu folgen und sie zurückzuholen? Lass mich nachdenken…«
    Nichts anderes hatte Nicole vor. Sie grübelte ja auch. »Vielleicht mit einem Dhyarra-Kristall. Damit haben wir es ja schon einmal geschafft…«
    Das lag etliche Jahre zurück, und vorwiegend war Ted Ewigk für jene Öffnung verantwortlich gewesen. Daran erinnerte Zamorra sie

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