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0744 - Im Land der Spinnen

0744 - Im Land der Spinnen

Titel: 0744 - Im Land der Spinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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»Du verlangst zu viel!«
    »Wenn einer von uns hier stirbt, erfährt die Schwarze Familie von deinem Verrat!«, erneuerte Nicole ihre Drohung.
    Die Dämonin starrte sie an.
    »Also gut«, sagte sie nach einer Weile. »Aber es wird nur dieses eine Mal geschehen. Du solltest wissen, dass ich mir etwas einfallen lassen werde, deiner Erpressung künftig zu begegnen. Diesmal fehlt mir die Zeit dafür, daher muss ich wohl nach einer Pfeife tanzen. Aber es ist das erste und das letzte Mal. Hütet euch, denn nun werde ich erst recht alles daran setzen, euch zu töten.«
    »Es wäre ein Fehler«, warnte Nicole. »Du solltest eher aufpassen, dass uns nichts geschieht. Denn du weißt: Andere sind informiert. Stößt einem von uns etwas zu, erfährt die Familie von deinem Verrat.«
    »Mögest du bei lebendigem Leibe tausend Jahre lang verfaulen«, zischte die Fürstin der Finsternis wütend.
    »Nach dir«, sagte Nicole spöttisch. »Alter vor Schönheit. Und jetzt solltest du dich sputen. Außerhalb der Hölle läuft eine Uhr. Deine Frist verstreicht allmählich…«
    Stygia bleckte die Zähne und fauchte. Dann streckte sie die Hand aus.
    Nicole griff zu. Sie konnte sich ein spöttisches Qrinsen gerade noch verkneifen, um die Dämonin nicht noch weiter zu provozieren. Wenn sie sie zu stark belastete, mochte es sein, dass Stygia die Gefahr für sich selbst ignorierte und trotzdem zuschlug. In diesem Fall hatte Nicole ihr momentan nichts entgegenzusetzen. Nicht einmal den Dhyarra-Kristall, der ihr jetzt herzlich wenig nützte.
    Mit bösem Fauchen riss Stygia Nicole mit sich und materialisierte mit ihr an einem anderen Ort.
    ***
    Gerade, als zwei Spinnen Zamorra attackieren wollten, geschah das, womit er wirklich nicht gerechnet hatte. Unmittelbar neben ihm tauchten Nicole und Stygia aus dem Nichts auf!
    Ausgerechnet Stygia!
    »Komm«, stieß Nicole hervor, noch ehe er etwas sagen oder fragen konnte. »Wo sind die anderen?«
    »Patricia ist hier«, sagte er. »Der Polizist ist wohl tot.«
    »Nicht nur der«, entfuhr es Nicole. Jetzt sah sie auch die Schottin. »Ach du dicke Katze… Stygia, du weißt, was zu tun ist!«
    »JA!«, kreischte die Dämonen wütend, während sie die Spinnen mit einem magischen Fächerschlag zurückprallen ließ.
    Im nächsten Moment wurde alles um Zamorra herum dunkel. Nur ein paar Lichtpunkte tauchten auf.
    Es war kalt.
    »Wir sind also quitt«, zischte Stygia.
    »Warte es nur ab«, sagte Nicole. »Übrigens, als Dankeschön für die Rettung noch ein kleines Schmankerl, das dir vielleicht gefällt: Astardis ist tot. Ich habe ihn erledigt.«
    »Das ist unmöglich!«, keuchte Stygia.
    »Ich fand sein Versteck. Ich tötete ihn. Du wirst es auch finden und meine Worte bestätigt sehen, wenn du meinen Weg zurückverfolgst. Kannst du das?«
    »Natürlich!«
    Es stank nach Schwefel - Stygia verschwand.
    Zamorra schluckte heftig.
    Er prüfte seine Umgebung. Sie befanden sich wieder in Roanne. Ganz in der Nähe von Nicoles Cadillac.
    »Das war die Bedingung, die ich Stygia abforderte«, sagte Nicole. »Sie sollte uns genau hierher bringen.«
    »Und darauf ist sie wirklich eingegangen? Natürlich, sie ist es… Wieso?«
    »Ich habe sie unter Druck gesetzt. Wir redeten doch schon darüber, dass sie jetzt erpressbar ist. Dies war unser erster Schlag. Sie musste uns helfen -und damit hat sie sich noch tiefer in die Sache verstrickt. Jetzt haben wir sie erst recht an der Angel. Sie wird eine gute Verbündete sein. Widerwillig, aber nicht ohne gewisse Macht.«
    Zamorra sah sie einen Moment stumm an.
    Dann grinste er breit. »Perfekt.«
    »Gelegenheiten muss man beim Schopf packen«, sagte Nicole. »Auf jeden Fall haben wir diese Sache erst einmal hinter uns gebracht. Sag mal - wollen wir hier weiter vor uns hin frieren oder nicht?« Damit deutete sie auf Patricia, die zwischen ihnen auf dem Gehsteig lag, nackt und bemalt.
    Sie brachten sie zum Auto und legten sie auf die Rückbank. Längst gab es keine Passanten und Schaulustigen mehr, denen die Aktion hätte auffallen können.
    Zamorra dachte an den Polizisten, dem er nicht hatte helfen können. Ein unnötiges Opfer. Der Mann war zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Aber da war doch noch etwas.
    »Was meintest du eben damit, Astardis sei tot?«, fragte er.
    »Er ist tot«, sagte Nicole. »Es stimmt, was ich Stygia erzählt habe. Ich bin in sein Versteck geraten und habe ihn getötet. Weißt du, was das Bizarre an der Geschichte ist? Dieser übermächtige

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