Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0745 - Die Rache der Dimensionauten

Titel: 0745 - Die Rache der Dimensionauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nächsten Augenblick wurde ich durch grelles Sonnenlicht geblendet. Die automatischen Filter meines Klarsichthelms aktivierten sich. Unter mir sah ich die Oberfläche des Planeten Kernoth. Sie schien fast greifbar nahe, was natürlich nur eine optische Täuschung meiner leicht verwirrten Sinne war.
    Ich schaltete mein Flugaggregat ein und schaute mich nach meinen Gefährten um. Sie befanden sich alle in meiner Nähe: Tolot, Takvorian, Alaska Saedelaere und Kosum-Vrange. Nur den Tibeter konnte ich nicht sehen.
    „Er ist bewußtlos und kann sein Flugaggregat nicht einschalten!" rief Alaska über Helmtelekom.
    „Ich fliege zu ihm!" entschied ich und drückte so lange auf die entsprechende Beschleunigungstaste meines Flugaggregats, bis ich mich dem Tibeter näherte.
    Nachdem ich ein Angleichungsmanöver geflogen hatte, warf ich eine kurze Leine mit einem Elektromagneten zur Rorvic. Sie haftete an seinem Flugaggregat und verband uns miteinander.
    Ich schaute in Rorvics Gesicht hinter dem Klarsichthelm. Es war so weiß wie immer. Aber diesmal wirkte es richtig wächsern, wie bei einem Toten. Ich erschrak. Sollte der Tritt Takvorians für den armen Kerl tödlich gewesen sein?
    „Was ist los mit ihm?" fragte Takvorian an.
    „Wahrscheinlich Exitus", antwortete ich gepreßt. „Wir werden ihn auf Kernoth begraben müssen."
    „Reden Sie keinen Unsinn, Captain!" fuhr jemand mich mit dumpfer Stimme an. „Das könnte Ihnen wohl so passen, wie?"
    Ich erschrak, denn das war Rorvics Ausdrucksweise gewesen, wie sie typischer nicht sein konnte. Hatte sein Geist zu mir gesprochen?
    „Tun Sie endlich etwas!" fuhr die Stimme fort. „Mir ist speiübel.
    Außerdem kann ich die Arme nicht heben, um mein Flugaggregat einzuschalten."
    „Wozu braucht ein Toter ein Flugaggregat?" fragte ich verwirrt.
    „Eine harte Landung hätte sogar noch den Vorteil, daß der Leichnam sich die Grube für die Beerdigung selbst in den Boden schlägt."
    „Merken Sie denn nicht, daß er noch lebt, Captain a Hainu?"
    rief Icho Tolot.
    „Captain Hainu merkt nie etwas", pflichtete Dalaimoc Rorvic ihm gehässig bei.
    Da wurde mir erst klar, daß der Tibeter noch lebte und nicht nur sein Geist zu mir gesprochen hatte.
    „Wenn Sie die Güte hätten, Ihren Mund zu halten, könnte ich mich darauf konzentrieren, Ihr Flugaggregat einzuschalten und die Landung zu programmieren, Sir", sagte ich.
    „Und was tun Sie gegen meine Übelkeit?" nörgelte Rorvic. .
    Ich schwebte dichter an ihn heran und aktivierte sein Flugaggregat.
    „Ich könnte Ihren Druckhelm öffnen, damit Sie sich Erleichterung verschaffen, Sir", bot ich mich an.
    „In vierzig Kilometern Höhe?" fragte Dalaimoc Rorvic. „Wollen Sie mich umbringen, Tatcher?"
    „Ich glaube nicht, daß mir das gelingen würde, Sir", entgegnete ich. „Nicht bei jemandem, der den Mund schon wieder so weit aufreißt, obwohl er erst Sekunden vorher von einem Pferd in den Bauch getreten wurde."
    Rorvic öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, aber er brachte kein Wort heraus. Statt dessen gab er seine letzte Mahlzeit von sich - und das bei geschlossenem Druckhelm.
    Mir blieb weiter nichts übrig, als auf Berührungskontakt zu gehen und meinen IV-Schirm einzuschalten. Das Energiefeld baute sich als sphärenartige Hülle um uns beide auf. Ich ließ genug Reserveluft aus Rorvics Druckbehälter einströmen, so daß halber Normaldruck herrschte. Danach öffnete ich Rorvics Druckhelm.
    Der fette Tibeter war fast erstickt. Ich hatte Mühe, seine Atemöffnungen zu sauber, aber ich schaffte es.
    Als Dalaimoc Rorvic wieder Luft holen konnte, sagte er unwirsch: „Wann werden Sie endlich meinen Druckhelm wieder schließen und Ihren IV-Schirm abschalten, Captain Hainu? Oder wollen Sie, daß man uns für einen Klarsicht-Abfallsack hält, wenn man uns von Kernoth aus sichtet?"
     
    *
     
    Als ich mich endlich der Beobachtung der Planetenoberfläche widmen konnte, sah ich, daß Kernoth auf weite Strecken verwüstet war.
    Der Planet war erdähnlich, umlief eine kleine gelbe Sonne und besaß Wir zwei große Kontinente, die sich auf der nördlichen und südlichen Halbkugel befanden. Dazwischen erstreckte sich ein weiter Ozean.
    Direkt unter uns lag eine zerstörte Festung. Das mußte Carmionth-Krol sein, die kosmische Festung 3er Zgmahkonen, in die Gucky und die zwölf Spezialisten der Nacht gesperrt worden waren. Sie sah aus, als wäre in ihrem Zentrum eine Transformbombe explodiert. Dort gab es einen riesigen Trichter, aus dem

Weitere Kostenlose Bücher