0747 - Fooly, der Jäger
wirklichen Astardis erschossen hatte?
»Sage mir, wo wir Astardis finden, und ich vernichte ihn«, sagte Zamorra.
Stygia lachte wieder.
In diesem Moment erwachte Fooly aus seiner Bewusstlosigkeit. Er schlug mit seinen Stummelflügeln. Überrascht ließ Stygia ihn los. Das nutzte der Drache aus, aus dem Bannkreis zu stürmen, der natürlich nur die Dämonin, aber nicht ihn festhielt. Dabei verwischte er aber unglücklicherweise mit dem Fuß einen Teil des Kreidekreises und öffnete ihn damit.
Stygia sah ihre Chance - und verschwand.
Fooly stürmte auf Zamorra los und hätte ihn beinahe umgerannt.
»Chef!«, keuchte er. »Dass du hier bist… Ich wusste doch, dass du mich nicht im Stich lässt!«
»Das klang aber vor einem halben Tag noch ganz anders«, konterte Zamorra, bemüht, sich aus der Umarmung des Jungdrachen zu lösen. »Da wolltest du nicht, dass wir dir helfen…«
»Was schert mich mein Geschwätz von gestern?«, wehrte Fooly ab, indem er einen Ausspruch des ersten deutschen Bundeskanzlers zitierte. »Chef, Mademoiselle Nicole, es ist toll, dass ihr hier seid! Ihr habt mich gerettet!«
»Dann wollen wir auch mal ganz schnell wieder von hier verschwinden«, ordnete Zamorra an. »Los, ab zu den Regenbogenblumen!«
Er zog Fooly einfach am Arm mit sich.
Auch Nicole hielt hier nichts mehr. Es bestand das Risiko, dass Stygia zurück kehrte - oder Astardis!
Sie überquerten den Bach und erreichten die Regenbogenblumen. Wenig später befanden sie sich wieder im Château Montagne.
***
»Was willst du hier?«, fragte Stygia wütend, als sie in ihren Thronsaal zurückkehrte und Astardis vor sich sah.
»Den Drachen«, verlangte er kalt.
»Was ich nicht habe, kann ich dir nicht geben.«
»Wo befindet er sich?«
»Ich habe ihn freigelassen, nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte«, log sie.
»Welche Aufgabe?«
»Das geht dich nichts an, Astardis. Warum belästigst du mich? Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheit, die derzeit wohl eher Ungelegenheiten sind.«
»Was meinst du damit?«, fragte er scharf.
Stygia lächelte ihn höhnisch an.
»Darüber darfst du nachdenken. Ich hoffe, deine Intelligenz reicht dafür aus.«
»Reize mich nicht«, warnte er. »Sonst zerquetsche ich dich.«
»Dafür würdest du dich vor einem Tribunal verantworten müssen«, sagte sie. Sie ahnte nicht, dass diese Drohung ihn absolut nicht schreckte.
»Ich denke, es ist an der Zeit«, fuhr sie fort, »dass wir die Machtkompetenzen einmal richtig definieren. Wir sollten das von LUZIFER entscheiden lassen.«
Jener, der sich ihr als Astardis zeigte, ballte die Fäuste.
»Wir werden sehen«, sagte er.
Und verschwand.
Stygia ahnte nicht, wie knapp sie dem Tod entgangen war. Denn ihr Gegner hegte ganz besondere Pläne, und er befand sich jetzt in der Machtposition, diese Pläne auch auszuführen.
Über ihm stand nur noch LUZIFER…
***
Fooly berichtete von den Unsichtbaren, aber auch von dem, was der Dämon ihm erzählt hatte. Von dessen tückischem Plan, Zamorra mit der Gefangennahme Foolys zu erpressen…
»Das hatte ich eigentlich Stygia zugeschrieben«, erinnerte sich Nicole.
»Die wollte durch mich nur erfahren, wer dieser Dämon wirklich ist«, sagte Fooly.
»Und? Hast du es erfahren?«
Fooly schüttelte den Kopf.
»Ich weiß nur eines«, sagte er. »Der, welcher sich Astardis nennt, ist kein Dämon!«
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 744 »Im Land der Spinnen«
[2] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 1 »Zeit der Teufel«
[3] Siehe Professor Zamorra Nr. 746 »Merlins Zauberbrunnen«
[4] Siehe Professor Zamorra Nr. 724 »Vampirträume«
[5] Siehe Professor Zamorra Nr. 713 »Welt der toten Monster«, Professor Zamorra Nr. 746 »Merlins Zauberbrunnen«
[6] Siehe Professor Zamorra Nr. 548 »Feuerdrache«
[7] Siehe Professor Zamorra Nr. 746 »Merlins Zauberbrunnen«
[8] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 1 »Zeit der Teufel«
[9] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 1 »Zeit der Teufel«
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