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0749 - Drei Schöne für die Hölle

0749 - Drei Schöne für die Hölle

Titel: 0749 - Drei Schöne für die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zog es auf. Sie wollte genau sehen, wie groß die Entfernung zum Boden war und ob sich ein Sprung in die Tiefe lohnte und sie ihn auch unverletzt überstehen würde.
    Noch zögerte sie damit, sich hinauszulehnen, sie lauschte noch, hörte nichts, als hin und wieder ein leises Rascheln zu hören war. Dann riskierte sie es und zuckte sofort wieder zurück.
    Da war etwas!
    Sie hatte Schritte gehört, auch Stimmen. Oder war es nur eine? So genau konnte sie es nicht sagen, jedenfalls näherten sich die Schritte der Rückseite des Hauses und damit auch ihrem Fenster. Füße schleiften durch Gras, trockenes, altes Laub raschelte. Manchmal zerknackten auch alte Zweige, die niemand zur Seite geräumt hatte.
    Sheila hatte sich so hingestellt, daß sie schräg durch das Fenster blicken konnte und auch den Boden sah, wo sich die beiden Umrisse abzeichneten.
    Eine Frau sprach, dann sprach sie noch einmal und wiederholte den ersten Satz. »Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen, es geht ihr gut.«
    »Na ja, ich weiß nicht so recht.«
    Da hatte ein Mann geantwortet. Sheila Conolly hielt den Atem an. Sie hatte dabei das Gefühl, mit den Beinen und bis zur Hüfte in einem Eiskeller zu stehen.
    Den Mann, der geantwortet hatte, kannte sie wie keinen auf dieser Welt.
    Es war ihr eigener - Bill!
    ***
    Wir hatten gewartet, bis beide nicht mehr zu sehen waren und hatten dann beinahe synchron unsere Deckungen verlassen. Hinter mir federten die Zweige des Busches zurück, als ich die Straße betrat und Suko das gleiche tat.
    Auf der Mitte trafen wir zusammen und kamen uns vor wie auf einem grauen Teppich stehend, der vor uns in die Unendlichkeit führte.
    Suko deutete mit dem Finger auf mich. »Jetzt sag nur nicht, daß du das verstehst.«
    »Was meinst du damit?«
    »Bill und Jolanda.«
    »Ein nettes Paar«, erwiderte ich sarkastisch.
    »Ja, sehr.«
    »Dem ich nicht traue.«
    »Bingo, ich auch nicht.«
    Ich atmete die würzige, feuchtkühle Luft ein und runzelte die Stirn. »Sie hat ihn mitgenommen, sie hat ihn mit Sheila gelockt, und ich bin sicher, daß sie sich auch in Jolandas Haus befindet. Daran gibt es nichts zu rütteln.«
    »Und weiter.«
    »Keine Ahnung.«
    »Tu nicht so.« Suko deutete auf den Wagen. »Du weißt, wie zuverlässig er ist. Ausgerechnet heute und an dieser Stelle läßt er uns im Stich. John, hier geht einiges nicht mit rechten Dingen zu. Soll ich dir sagen, was ich meine?«
    »Darauf warte ich.«
    »Daß wir eine magische Zone erreicht haben, an deren Entstehung diese Jolanda Norman nicht ganz unschuldig ist. Sie mischt mit, John. Fragt sich nur, ob sie es freiwillig tut. Und mir will auch nicht in den Kopf, daß Bill nichts bemerkt haben soll.«
    »Wer sagt das denn?«
    »Zumindest sah es so aus. Er ist schließlich sehr schnell mit ihr gegangen.«
    »Wegen Sheila.«
    »Und deshalb war er auch eine leichte Beute.« Er trat dicht an mich heran. »Denk doch an Elliot Bates. Er hat diese Lady Bancroft gekannt. Er muß sie sogar gut gekannt haben. Ich will damit nicht sagen, daß sie ein intimes Verhältnis hatten, aber es gibt auch Verhältnisse, die im Geiste gleich sind.«
    »Kannst du dich da genauer ausdrücken?«
    Suko schaute mich fast böse an. »Als ob du das nicht genau wüßtest, Alter. Es geht um den Teufel. Die Lady und auch der Killer müssen in einer besonderen Verbindung zu ihm gestanden haben, und sie gaben ihm im Haus der Lady Bancroft einen indirekten Schutz oder Wohnplatz. So und nicht anders sehe ich es.«
    »Das unterschreibe ich sofort.«
    »Wo ist dann noch das Problem?«
    »Lady Bancroft ist tot.«
    »Na und?«
    »Es paßt nicht in unsere Gleichung, Suko. Wenn beide dem Teufel dienten, warum…«
    »Vielleicht haben sie sich gestritten.«
    »Kann sein.«
    Suko fuhr fort. »Weißt du eigentlich, daß mir die Krone nicht mehr aus dem Kopf will? Sie scheint so etwas wie ein magischer Fixpunkt zu sein.«
    »Bringst du sie mit Lady Bancroft in Verbindung?«
    Suko wiegte den Kopf. »Ganz sicher bin ich mir nicht. Es besteht durchaus die Möglichkeit. Deshalb würde ich vorschlagen, daß wir die Krone mitnehmen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    »Okay, ich hole sie.«
    Suko ließ mich allein. Er ging zu seinem BMW. Hinter mir verklangen die Tritte. Ich kam mir plötzlich sehr allein vor. Die Straße versickerte in der Düsternis, und über mir wuchsen die Zweige der Bäume beinahe zusammen, so daß sie ein aus krummen Fingern bestehendes Dach mit zahlreichen Lücken darin

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