0749 - Drei Schöne für die Hölle
Mädchen irgendwelche Pläne hatten, daß sie nicht einfach so in den Tag hineinlebten, und Sheila, der erst jetzt auffiel,, daß kein Schlüssel im Schloß steckte, riskierte es und öffnete die Tür. Sie versuchte, möglichst keinen Laut zu verursachen, denn sie konnte sich vorstellen, daß die drei Models ebenfalls wie unter Strom standen.
Es klappte.
Sheila hielt die Augen zu Schlitzen verengt, hielt zudem den Atem an, dann riskierte sie es und zog die Tür spaltbreit auf. Sie freute sich darüber, daß ihr Zimmer das letzte im Flur war. So brauchte sie nur nach einer Seite zu schauen.
Allmählich bekam sie einen gewissen Überblick. Eine Gestalt konnte sie noch nicht erkennen. Das düstere Licht lag wie ein Schleier im Flur. Weit entfernt nur brannte eine Lampe. Sie war wie eine Tasse, die unter der Decke klebte.
Ihr Licht wirkte ungewöhnlich blaß, weil es schon sehr bald in der Dunkelheit versickerte. Es war nicht mehr als ein Fleck, aber er reichte aus, um trotzdem den Umriß einer Gestalt aus der schlammgrauen Finsternis zu holen.
Dort stand eine von ihnen.
Es war komisch, aber Sheila fühlte sich irgendwie besser, als sie diese Person sah. Das untätige Warten hatte ihr überhaupt nicht gefallen und an ihren Nerven gezehrt. Das Erscheinen dieser Person allerdings sagte ihr, daß es irgendwie auch weitergehen mußte, denn grundlos hielt sich das Model nicht dort auf.
Ihre Augen gewöhnten sich an das schlechte Licht. Sie hatte die drei Mädchen bei der Ankunft gesehen und konnte sie auch voneinander unterscheiden.
Dort im Gang stand die dunkelhaarige Person.
Sheila hatte sich ein wenig entspannt. Sie stand auch nicht mehr geduckt, sondern zur vollen Größe aufgerichtet und war davon überzeugt, daß sich dieses Mädchen umgezogen hatte. Es trug ein anderes, ein langes Kleid, das noch viel von ihrer Haut sehen ließ, zumindest am Rücken. Das Kleid reichte dabei bis zum Boden, und das schwarze Haar hatte sie auf eine bestimmte Art und Weise gekämmt, so daß es nicht nur lang in den Nacken fiel, sondern ihr vorkam wie eine dunkle erstarrte Flamme mit einem Kranz aus Spitzen, die von den Rändern abstanden und nur durch ein Gel oder Spray so hatten in Form gehalten werden können.
Das Mädchen hielt etwas in der Hand. Es sah aus wie ein langer Wanderstab, und mit ihm klopfte sie such mehrmals auf den Boden. Dabei veränderte sich die Spitze des Stabs. Dort leuchtete es fahl auf, und Sheila erkannte sogar einen Umriß.
Es war ein kleiner, sehr bleicher Schädel, dessen Inneres von einem fahlen Licht ausgeleuchtet wurde.
Ein Totenkopf…
Die heimliche Zuschauerin schluckte. Sie konnte sich die Bedeutung des Stabes und natürlich auch des Schädels nicht erklären und wartete zunächst einmal ab, was geschehen würde, natürlich in der Hoffnung, daß sich die andere Person nicht herumdrehte, den Flur entlangschaute und sie zu Gesicht bekam.
Noch rührte sich nichts.
Nach einigen Sekunden bewegte sich die Person. Sehr langsam drehte sie sich.
Das schattenlose Licht der Deckenleuchte fiel dabei gegen ihr Gesicht und ließ es aussehen wie eine bleiche Insel, die zwischen der Decke und dem Boden schwamm.
Das Gesicht hatte sich im Prinzip nicht verändert und doch war es irgendwie anders geworden. Viel blasser, auch kälter und abweisender.
Sheila gelang es, die Tür wieder etwas weiter zu schließen, und sie drückte sie erst wieder auf, als sie andere Geräusche vernahm, als sich zwei weitere Türen ihr gegenüber öffneten.
Die anderen Mädchen verließen die Zimmer. Sie hatten sich umgezogen. So trug die rotblonde Freya Kiss nur ein Oberteil und ein knappes Höschen. Dazwischen leuchtete ihre Haut bleich wie Alabaster. Ihr Haar wirkte von der Farbe her intensiver, als hätte sie es noch einmal nachgefärbt.
Sheilas Blick glitt an den langen Beinen hinab, und sie erkannte, daß die Person hochhackige Schuhe trug.
Trotz dieser hohen Absätze bewegte sich Freya beinahe lautlos auf die wartende Katie Clapton zu.
Zum Glück schaute sie nicht zurück, auch dann nicht, als die dritte Person ihr Zimmer verließ.
Margot Tander schob sich sehr vorsichtig in den Flur. Ihr Zimmer befand sich Sheilas am nächsten, doch sie sah die heimliche Zuschauerin trotzdem nicht, denn ihr Blick war in die andere Richtung gewandt.
Sheila hatte sich an ihre Rolle gewöhnt. Als Margot den Raum verließ und in den Gang hineintrat, runzelte die Frau die Stirn. War das Model nackt?
Es sah zumindest so aus. Erst nach
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