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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Konzentrationsfähigkeit ist dazu notwendig."
    Der Professor baute sich vor Anita Gelfort auf. Er hob die knochigen Hände und fuchtelte vor ihrem Gesicht herum. Dann trat er einen Schritt näher an sie heran und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
    „Atmen Sie ruhig und tief!" flüsterte der Professor. „Ihre Lider werden schwer. Sie werden immer schwerer. Gleich werden Sie einschlafen. Atmen Sie tief ein! Sie schlafen ruhig."
    Anita schloß die Augen, und ihr voluminöser Busen hob sich regelmäßig. Der Professor warf dem Publikum einen triumphierenden Blick zu, dann fühlte er Anita Gelforts Puls.
    „Öffnen Sie die Augen und sehen Sie mich an, Anita!"
    Die Frau gehorchte.
    „Stehen Sie auf, Anita! Sie werden jetzt jeden meiner Befehle befolgen. Haben Sie mich verstanden?"
    Der Professor lächelte zufrieden. „Sie werden nun alle Befehle ausführen, die Ihnen aus dem Publikum zugerufen werden. Haben Sie mich verstanden, Anita?"
    „Ich habe Sie verstanden."
    „Gut." Der Professor wandte sich dem Publikum zu. „Ich bitte Sie nun, Anita Gelfort Befehle zu erteilen. Sie werden sehen, daß sie alle ausführen wird."
    „Klatschen Sie in die Hände!" rief ein kahlköpfiger Mann.
    Anita Gelfort bewegte sich nicht. Indessen weiteten sich die Augen des Professors. Der Professor schlug die Hände zusammen, und das Publikum wieherte vor Lachen.
    „Einen Handstand!" kreischte eine alte Frau. „Ich will einen Handstand sehen!"
    Wieder bewegte sich Anita nicht, dafür machte der Professor einen eleganten Handstand.
    „Das ist ein Werk der Dämonen", sagte Coco. „Sie lieben es, sich über normale Menschen lustig zu machen. Sie hypnotisierten den Professor, der jetzt die Befehle durchführen muß, die man ihm zuruft."
    Der Professor machte jeden Unsinn, der ihm zugerufen wurde. Er hüpfte wie ein Hase über die Bühne, robbte auf dem Bauch und zog seine Hose aus.
    Guulf de Sylvain stürmte wutschnaubend auf die Bühne. Er versuchte, den Professor aus der Trance zu holen, doch es gelang ihm nicht. Schließlich packte er den Bewegungslosen und trug ihn, begleitet vom Gelächter des Publikums, aus dem Saal.
    Anita Gelfort konnte sich wieder bewegen. Sie hatte von den Ereignissen nichts mitbekommen.
    Das Publikum beruhigte sich langsam, als die Tayorana-Indianer die Bühne betraten und die Statue eines Hexenmeisters enthüllten. Sie führten einen magischen Tanz auf, der Regen bringen sollte.
    Die Wirkung dieses Tanzes war aber nur wenig überzeugend, da nicht ein Tropfen fiel.
    Während der Pause betraten Coco und Harry den Hof und gingen zu einem der Erfrischungszelte.
    Sie tranken Fruchtsaft und rauchten eine Zigarette.
    „Es wird noch mehr solcher Zwischenfälle geben", sagte Coco und nippte an ihrem Glas. „Die gab es immer bei solchen Kongressen."
    „Sie sprachen von Dämonen, Coco. Wer sind diese Dämonen?"
    „Es sind Zauberer, Hexen, Werwölfe, Ghoule, Vampire, etc. die sich unter die normalen Menschen mischen und ihre eigenen unheimlichen Regeln haben. Sie haben sich in einer Gemeinschaft zusammengefunden, die als die Schwarze Familie bekannt ist."
    Harry grinste. „Eines muß Ihnen der Neid lassen - Sie haben eine blühende Fantasie. Haben Sie schon mal daran gedacht, einen Roman zu schreiben?"
    „Sie wollten die Wahrheit hören, Harry, aber sie glauben sie nicht. Ich sage Ihnen noch mehr. Die Dämonen lieben diese Kongresse. Hier können sie sich ungestört treffen, sich auf Kosten der normalen Menschen amüsieren. Hier tauschen sie die letzten Neuigkeiten aus, beraten sich, schließen Pakte und versöhnen sich."
    „Das geht alles heimlich still und leise vor sich? Niemand merkt etwas davon? Das glaube ich Ihnen nicht."
    „Glauben Sie, was Sie wollen, Harry. In fünf Minuten wird das Programm fortgesetzt."
    Enrique Castello referierte über Kontakte mit Außerirdischen. Er brachte aber nichts Neues. Mehr oder minder hatte er sein Wissen aus einschlägigen Werken zusammengekratzt. Der Beifall, der seinen Abgang von der Bühne begleitete, war äußerst matt.
    Der nächste Programmpunkt versprach interessant zu werden. Eine Darbietung des Voodoo-Kultes fand statt. In der Mitte der Bühne war in einem Kessel ein Feuer entfacht worden. Die Flammen loderten hoch. Das Licht im Saal erlosch, und etwa zwanzig Negerpaare betraten die Bühne. Die Männer trugen weiße Lendenschurze, während die Frauen bis auf bodenlange Röcke nackt waren. Zwei riesige Trommeln wurden auf die Bühne gebracht, die

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