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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anhaltend und schnellte mich beim nächsthöheren Deck aus dem Schacht. Mit einem weiten Sprung setzte ich über einen Matten-Willy hinweg, der blitzschnell einen Pseudoarm ausfuhr, eine Hand bildete und mein Bein zu greifen versuchte.
    Ich entkam ihm. Allerdings landete ich recht unglücklich. Der Matten-Willy hatte entweder Säuberungsarbeiten auf dem Gang durchgeführt, oder er war mit einem Experiment beschäftigt.
    Auf jeden Fall hatte er den Boden befeuchtet und mit einem Gleitmaterial versehen. Ich rutschte einige Meter weit, wobei ich mit den Armen ruderte und verzweifelt versuchte, die Balance nicht zu verlieren. Dann knallte ich mit voller Wucht gegen einen Eimer. Dieser kippte um, und eine Kaskade übelriechender Tropfen überschüttete mich.
    Nun konnte ich mich nicht mehr halten. Ich drehte mich halb zur Seite und stürzte dann nach vorn. Buchstäblich im letzten Moment gelang es mir, den Kopf einzuziehen und mich über die Schulter abzurollen.
    Hinter mir ertönte ein wilder Schrei.
    Ich rappelte mich auf und setzte meine Flucht fort.
    Der Matten-Willy tobte hinter mir her. Seine Pseudohände wedelten einige Zentimeter hinter meinen Waden herum, erreichten mich jedoch nicht. Dann sah ich ein dünnes Rohr, das dicht unter der Decke quer über den Gang lief. Ich warf die Arme nach oben und packte es. Gleichzeitig zog ich die Beine an.
    Der Matten-Willy schoß mit unglaublichem Tempo unter mir hindurch und landete quietschend in einem nach unten gepolten Antigravschacht.
    „Galto!" rief er jammernd und verschwand. Ich blickte ihm schadenfroh nach.
    „Galto, du stirbst", kreischte er.
    „Noch nicht", brüllte ich nach unten. Dann hörte ich das metallische Schnappen eines Robotwerkzeugs und fuhr herum.
    Ein Posbi, den ich Goliath getauft hatte, jagte mit ausgestreckten Armen auf mich zu. Ich wandte mich zur Seite und rannte über einen Gang auf ein rotes Querschott zu. Je näher ich dieser Wand kam, desto lauter fluchte ich, denn ich spürte, daß ich in eine Falle geraten war. Goliath war viel schneller als ich erwartet hatte.
    Dabei kannte ich ihn recht gut und hätte auf ihn vorbereitet sein sollen.
    Ich erreichte das Schott und hieb die Faust gegen den Öffnungskontakt. Über die Schulter blickte ich zurück. Goliath stürmte heran. Viel zu langsam öffnete sich das Schott. Ich konnte es nicht mehr schaffen.
    Dennoch versuchte ich es.
    Ich warf mich auf den sich allmählich verbreiternden Spalt zu, duckte mich ab und wirbelte dann daran vorbei. Goliath fiel auf das Täuschungsmanöver herein.
    Da er angenommen hatte, daß ich meine Flucht fortsetzen wollte, bremste er nicht ab, sondern sauste mit voller Geschwindigkeit durch den Spalt hindurch, der nun breit genug war. Ich kehrte in fliegender Eile zum Kontakt zurück und drückte meine flache Hand auf die Platte. Wie erwartet, schloß sich der Spalt wieder.
    Goliath streckte noch einen seiner Metallarme hindurch, zog ihn jedoch eilig zurück, um ihn vor Schaden zu bewahren.
    Ich stellte mich vor den Spalt und grinste den Posbi an.
    Dann hetzte ich den Gang zurück bis zum Antigravschacht. Ich war allein, und ich nutzte meine Chance. Durch eine schmale Seitentür verschwand ich in ein vollautomatisches Laboratorium.
    Hier lehnte ich mich an einen Tisch und blickte in einen Metallspiegel. Ich erschrak.
    Daß ich mich verletzt hatte, wußte ich. Daß es aber so schlimm aussah, damit hatte ich nicht gerechnet. Die Schramme zog sich von meiner Schläfe hoch bis weit auf den Schädel.
    Ich konnte noch von Glück reden, Es hätte mich auch so hart treffen können, daß alles vorbei gewesen wäre.
    In einem Beiboot hatte ich eine Reparatur ausgeführt. Mit dem größten Widerwillen hatte ich mich dazu gezwungen, mich dem Schmutz einer Ölpumpe auszusetzen. Ich hatte auch nicht verhindern können, daß ich mit der übelriechenden Flüssigkeit in Berührung gekommen war. Sie hatte sich über meine Hände ergossen und meine Kombination verschmiert. Ein Teil des Öls war auf den Boden gekommen. Und das war die Ursache allen Übels gewesen.
    Als ich einen unbedachten Schritt gemacht hatte, war ich ausgeglitten. Ich hatte mit einer Körperwendung versucht, mich noch rechtzeitig abzufangen, aber das war genau verkehrt gewesen, denn nun war ich auch mit dem zweiten Fuß ins Öl geraten. Die Folgen waren verheerend gewesen. Kopfüber war ich gegen eine Maschine geknallt. Für einige Sekunden war ich in der Dimension der Engel gewesen und hatte Sterne gesehen, obwohl

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