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0751 - Gespenster der Nacht

0751 - Gespenster der Nacht

Titel: 0751 - Gespenster der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eingezogenem Kopf und angehaltenem Atem, denn er rechnete damit, dass ihn ein plötzlicher Schlag treffen würde.
    Das blieb aus.
    Horst Wehner befand sich in einer Lage, wo sich der Mensch bereits an Kleinigkeiten erfreut. So war er froh darüber, der bedrückenden Finsternis entronnen und in das schattenhafte Dunkel der Halle gelangt zu sein. Es sah aus wie ein grauer Nebel, der sich überall verteilt hatte und auch nichts ausließ. In jeden Winkel, in jede Ecke hatte er sich hineingedrängt. Selbst hinter den großen Fenstern lauerte die Dunkelheit wie ein böses, alles verschlingendes Tier aus den finsteren Regionen des Pandämoniums.
    Die Atmosphäre in seiner Umgebung war leer und wirkte trotzdem wie aufgeputscht. Fremde Mächte durchwehten sie. Ein furchtbares Erbe aus einer grauenvollen Zeit. Hier hatten sich Albträume verdichtet und warteten darauf, Eindringlinge überfallen zu können.
    Wehner ging einen großen Schritt nach vorn. Damit hatte er den unmittelbaren Bereich der Tür hinter sich gelassen und hielt sie nicht mehr fest, sodass sie zuschwingen konnte und mit einem leisen Geräusch einschnappte.
    Dieser Laut kam ihm vor wie ein akustischer Wink des Schicksals.
    Ein Kapitel in seinem Leben war damit abgeschlossen. Vor ihm lag jetzt ein neues.
    Horst Wehner stand relativ günstig, was seinen Blickwinkel anging. Er konnte in die Halle schauen und übersah sie fast ganz.
    Auch die Stelle, wo er und Willi Gläser zusammen mit Maitland und der Kiste gestanden hatten, wo das Grauen seinen Anfang genommen hatte.
    Er sah Viktor Maitland nicht. Aber der Sarg oder die Kiste stand noch an derselben Stelle. War sie leer?
    Von seinem Standort aus konnte er dies nicht erkennen. Sie wirkte wie ein Klumpen, den jemand einfach abgestellt hatte. Der jetzt noch etwas ausstrahlte.
    Jedenfalls ging von ihm etwas Grauenvolles aus. Wehner nahm sich vor, bei seinem Weg zur Tür nicht zu nahe an dieser zerstörten Kiste vorbeizugehen, er fürchtete sich davor und rechnete noch immer damit, dass aus ihr das Grauen hervorsteigen konnte.
    Der Flüchtling konzentrierte sich auf den Schatten der Tür. Sie war der Weg in die Freiheit, das letzte Hindernis, das er noch überwinden musste, um dieser Hölle zu entrinnen.
    War es so einfach?
    Wehner nahm sich vor, über dieses Problem nicht nachzudenken.
    Er musste einfach seinem Instinkt gehorchen und alles andere ausschalten. Was Gläser gelungen war, konnte ihm auch gelingen.
    Deshalb lief er vor. Schnell, aber mit behutsam gesetzten Tritten.
    Auf dem kahlen Steinboden wollte er keinesfalls zu viele Geräusche hinterlassen, sie klangen sonst bis zur breiten Treppe und hinauf in den oberen Stock.
    Die Halle war von einer schon kalten Kahlheit. Kein Möbelstück zierte sie. Es gab auch kein Licht. Elektrisches erst gar nicht, und Kerzenständer hatte er nicht entdecken können.
    Je tiefer er in die große Halle hineinging, umso stärker beschleunigte er seine Schritte. Die Tür war sein Ziel. Er musste sie erreichen.
    Alles andere würde sich dann von selbst ergeben.
    Wehner war so auf sich selbst und seine Flucht fixiert, dass er gewisse andere Dinge nicht wahrnahm. Als er es dann roch, da war es bereits zu spät.
    Dicht vor der Tür wehte ihn der Leichengeruch an. Er drang aus den tiefen Schatten rechts und links des Ausgangs, wo sich die Finsternis tatsächlich wie Tinte zusammenballte.
    Eine Warnung. Aber eine, die zu spät kam.
    Wehner stoppte seinen Lauf. Dabei dachte er nicht mehr an den glatten Steinboden und rutschte auf den blanken Sohlen noch ein Stück vor, geradewegs hinein in den feuchten, leichenhaften und schmierigen Geruch, der ihn wie eine Wolke umgab.
    Es war da. Das Wesen hatte auf ihn gewartet!
    Wehner hatte gestoppt. Er versuchte noch, sich zurückzuwerfen, was ihm jedoch nicht mehr gelang. Plötzlich löste sich etwas aus dem rechten Schatten der Tür. Ein unheimliches Etwas, ein bleiches, gespenstisches Ding, ein Toter, der lebte, der nach Verwesung stank, aber so hohl kicherte wie ein irrer Killer.
    Er konnte sprechen. Das eine Wort fauchte und blubberte ihm entgegen, als würde es von irgendwelchen Schleimblasen begleitet.
    Wirklich nur ein Wort. Das aber hatte es in sich.
    »Blut…«
    ***
    Es war nicht einfach für ihn gewesen, es zu verstehen. Als er es dann geschafft hatte, da fiel es ihm trotz seiner Panik wie Schuppen von den Augen, und Wehner dachte an die Gespräche, die er mit Willi Gläser geführt hatte.
    Beide hatten über ihre schaurige Ladung

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