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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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sagte sie. »Weiß der Teufel, was uns in Australien erwartet.«
    Zamorra nickte. »Ich hoffe immer noch, dass es sich um einen Irrtum handelt. In Sydney ist es jetzt Mitternacht. Vielleicht liegt Shado im Tiefschlaf und hat das Telefon nicht gehört.«
    Nicole blickte ihn skeptisch an.
    »Ich glaube es ja selbst nicht«, sagte er schulterzuckend.
    Eine Viertelstunde später waren sie startbereit. Im labyrinthartigen Keller des Châteaus warteten in einem abgelegenen Raum im Licht einer auf rätselhafte Weise frei schwebenden Mini-Sonne die Regenbogenblumen, mit deren Hilfe die Teleportation nach Australien stattfinden sollte. Bevor sie jedoch die Treppe erreichten, wurden sie von William aufgehalten, der ihnen einen Papierausdruck von Pascals Mail-Anhang in die Hand drückte.
    »Das sollten Sie besser lesen, Monsieur.«
    Zamorra griff stirnrunzelnd nach dem Papier. Der Bericht stammte aus der Online-Ausgabe des Sydney Morning Herald vom heutigen Tag. Dank der Zeitverschiebung und den Annehmlichkeiten des Internets hatte Pascal die Zeitung einen kompletten Tag vor dem Erscheinungsdatum zur Verfügung.
    Hypnose im Queen's Garden?, las der Parapsychologe. Darunter, in kleinerer Schrift ein erklärender Untertitel: Mann löst sich vor den Augen seiner Partnerin in Luft auf und taucht Sekunden später lebensgefährlich verletzt wieder auf.
    Zamorra überflog die Zeilen und blickte Nicole anschließend nachdenklich an. »Ich befürchte, wir müssen auf dem konventionellen Weg nach Sydney reisen.«
    »Wie bitte?«
    »Es hat einen Vorfall bei den Regenbogenblumen im Hyde Park gegeben. Es ist nicht sicher, dass sie noch einwandfrei funktionieren. Wir sollten kein Risiko eingehen.« Er gab Nicole den Artikel.
    »Na toll!« schnaufte sie. »Du hast nicht zufällig ohne mein Wissen irgendwo anders in Sydney ein Ersatzfeld angelegt?«
    »Soweit ich mich erinnere, Mademoiselle Duval«, schaltete William sich ein, »hat es immer an der Zeit gefehlt, solche Pläne zu verwirklichen.«
    »Nicht mal in Melbourne? Oder wenigstens in Auckland oder Singapur?« Sie blickte Zamorra flehend an.
    »In Singapur zahlst du schon tausend Dollar Strafgeld, wenn du eine Zigarettenkippe auf den Boden wirfst. Was glaubst du, was sie mit Menschen machen, die mir-nichts-dir-nichts aus irgendwelchen Regenbogenblumen auftauchen?«
    Nicole verzog das Gesicht. »Na toll. Zwanzig Stunden Netto-Flugzeit. Ich glaub's nicht. William, Sie können schon mal die Heparinspritzen aufziehen.«
    ***
    Der Zeitverlust war nicht das einzige Problem. Darüber hinaus wäre es unmöglich gewesen, die E-Blaster durch die Flughafenkontrollen zu bringen. Zamorra half sich, indem er über Tendyke Industries einen Privatjet orderte, der sie ohne Zwischenstopp nach Sydney brachte. Die Maschine gehörte ursprünglich zum Möbius-Konzern, der vor etwa zwei Jahren von Tendyke Industries übernommen war, und war in Frankfurt stationiert, hatte also nur einen relativ kurzen Anflug.
    Als sie über dreißig Stunden später aus dem Flugzeug stiegen, hatten sie das Gefühl, einen Backofen zu betreten. Es war zehn Uhr vormittags, aber das Thermometer maß bereits knapp dreißig Grad im Schatten. Nicole war froh, auf den schwarzen Kampfanzug verzichtet zu haben.
    »Fooly würde sich hier sicher mehr als wohl fühlen«, vermutete sie. Immerhin gehörte der Drache gewissermaßen zu den Reptilen, und die liebten die Wärme. Dennoch war sie froh, dass Zamorra dem drachisphen Unikum untersagt hatte mitzukommen. Das Aufsehen, das sie mit ihm erregt hätten, musste wirklich nicht sein.
    Andererseits wäre ohne seine Hilfe ihr letztes Abenteuer wohl nicht so glimpflich ausgegangen. Im Grunde war er es gewesen, der sie aus einer völlig verfahrenen Situation in der Hölle gerettet hatte. Dabei zeigte sich, dass Fooly erstaunlicherweise dazu fähig war, eine Para-Spur zu erkennen und zu benutzen. Das war bislang nur von Asmodis bekannt. Der wiederum befand sich jetzt in Merlins unsichtbarer Burg in dessen Regenerationskammer, um sich von seinen sehr schweren Verletzungen zu erholen. Auch Zamorra war verletzt worden, aber da hatte Foolys Drachenmagie ausgereicht, ihn zu heilen.
    Wie der Machtkampf um den Höllenthron ausgegangen war, wussten sie derzeit noch nicht. Sie waren heimgekehrt, ehe diese Auseinandersetzung ihr Ende fand. Ob sich nun Calderone, Marchosias oder Stygia auf den Thron des Ministerpräsidenten Satans gesetzt hatte, war ungewiß. [1]
    Sie würden es sicher bald erfahren…
    Sie

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