0752 - Im Griff der Unsichtbaren
Gilbert bearbeitete den Fall und konnte ihnen besser helfen als jeder andere.
»Ich vermute, Sie haben die Blumen untersuchen lassen. Dabei haben Sie festgestellt, dass sie keiner bekannten Art angehören. Wir dagegen kennen diese Spezies. Wir können Ihnen zwar nicht sagen, woher sie stammt, aber wir wissen, dass die Blumen mit dem Verschwinden des Engländers in Zusammenhang stehen. Es ist nicht der erste Fall dieser Art.«
»Was Sie nicht sagen. Haben Sie in Frankreich ein Treibhaus, in dem Sie diese Prachtexemplare züchten, Professor?«
»Die Blumen bedeuten eine große Gefahr für jeden, der in ihre Nähe kommt. Vielleicht eine tödliche Gefahr.« Zamorra machte eine Pause, um seine nächsten Worte zu unterstreichen. »Helfen Sie uns, dann helfen wir Ihnen, Inspektor.«
Gilbert lachte unsicher. »Die Blumen sind also daran schuld, dass dieser Mc-Allistair einen Schock erlitten hat und jetzt im Koma liegt, wie? Wenn sie mich fragen, hat er einfach nur einen Schlaganfall erlitten, und die Geschichte mit seinem kurzzeitigen Verschwinden hat sich die Freundin aus den Fingern gesogen…«
»Wenn es so einfach ist - warum beschäftigt sich das Department dann überhaupt mit dem Fall?«
Der Inspektor trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch.
Jetzt mischte sich Nicole ein. »Es hat bereits einen weiteren Zwischenfall gegeben, nicht wahr?«
Gilberts Schweigen reichte ihnen als Antwort.
»Geben Sie uns eine Chance«, sagte Zamorra. »Wir kennen uns mit den Blumen aus. Sie verlieren jedenfalls nichts dabei.«
Der Inspektor nahm einen tiefen Zug aus der Zigarette und blickte aus dem Fenster. »Die Frage ist, was ich gewinne.«
»Eine Lösung für Ihr Problem. Sie wissen nicht, ob Sie der Zeugin glauben sollen, oder ob er sich seine Geschichte nur ausgedacht hat. Wir können das klären. Und wir können dafür sorgen, dass von den Blumen keine Gefahr mehr ausgeht.« Zamorra verschwieg, dass er vorhatte, die Blumen an einen anderen Ort zu verpflanzen. Der Platz im Hyde Park war nach den bisherigen Vorfällen als Transportstation unbrauchbar geworden.
Der Inspektor drückte die Zigarette aus und wuchtete seinen Körper aus dem Sessel. »Also gut, Sie können mich begleiten. Aber ich warne Sie, wenn Sie mich foppen wollen, sitzen Sie schneller in einer Maschine zurück nach Europa, als unsere Behörde Ihr Ausweisungsformular unterschreiben kann. Haben wir uns verstanden?«
Zamorra grinste. »Haben wir.«
***
Auf der Fahrt gab Gilbert sich einsilbig. Er schien Zamorra und Nicole weiterhin nicht über den Weg zu trauen. Zamorra, der gewöhnt war, dass Ermittlungsbeamte sein Tätigkeitsfeld mit Skepsis betrachteten, gab sich keine Mühe, das Gespräch zu suchen.
Sie quälten sich über eine halbe Stunde durch die City und erreichten das Hospital gegen zwölf Uhr mittags. Gilbert stellte den Wagen vor einem vierstöckigen Plattengebäude ab, dessen schwarze Scheiben alle Hoffnung zu verschlucken schienen. Eine kümmerliche Rasenfläche vor der Fassade dörrte unter den senkrecht einfallenden Sonnenstrahlen. Als sie den Eingangsbereich betraten, traf sie die klimatisierte Luft wie ein Schock.
Gilbert zeigte der Dame an der Information seine Polizeimarke und winkte Nicole und Zamorra, ihm zu folgen.
Sie betraten ein Patientenzimmer im dritten Stock, in dem ein dunkelhaariger, schlanker Mann lag, der äußerlich keine ernsten Verletzungen - nur Kratzer und Schürfwunden - aufzuweisen schien. Er wurde über eine Maschine intravenös ernährt.
Am Bett saß eine junge Frau, deren Gesicht tränen verschleiert war.
»Darf ich vorstellen - Shelley Mc-Allistair, Josephs Ehefrau. Das sind Professor Zamorra und Nicole Duval aus Frankreich. Sie können uns möglicherweise bei der Klärung des Falles helfen.«
Er sah Zamorra bei diesen Worten scharf an. Enttäuschen Sie mich nicht!, stand in diesem Blick zu lesen.
Zamorra trat an das Bett und sah sich den Patienten an. Joseph McAllistair hatte die Augen geschlossen.
Der Professor zog das Amulett unter seinem Hemd hervor. Es hatte sich nicht erwärmt. Also war McAllistair nicht mit dämonischen Kräften in Berührung gekommen.
»Was machen Sie da?«, ließ sich Gilberts misstrauische Stimme vernehmen.
Wo auch immer McAllistair nach dem Transport gelandet war - irgendetwas in seiner neuen Umgebung hatte ihm so zugesetzt, dass seine Körperfunktionen versagten. Und damit waren sie bei der nächsten Frage. Wieso war er sofort wieder zurückgekehrt?
Die
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