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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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verließen die Flughafenhalle und ließen sich mit einem Taxi in die Innenstadt chauffieren.
    Nicole öffnete das Fenster und genoss den Fahrtwind. Als sie die George Street erreichten, fielen ihre Blicke sofort auf die exquisiten Boutiquen, die den Straßenrand säumten.
    »Chef…«
    »Keine Diskussion«, stöhnte Zamorra, doch er ahnte, dass ihn nicht nur der Rückflug teuer zu stehen kommen würde.
    ***
    Sie bezogen ein Hotel an der Bucht, in dem William bereits eine Reservierung getroffen hatte. Der Portier übergab ihnen die Schlüssel. »Es liegt bereits eine Nachricht für Sie vor.«
    Zamorra nahm den Zettel entgegen.
    Weiterhin kein Kontakt zu Shado. Auch der andere Aborigine ist nicht wieder aufgetaucht. Keine Auffälligkeiten. M-Abw ehr funktioniert. Nur der Honigvorrat neigt sich dem Ende. Gez. der stellvertretende Schlossherr.
    »Der stellvertretende Schlossherr?« ächzte Nicole. »Ist dieser vermaledeite Drache inzwischen größenwahnsinnig geworden?«
    »Soll das vielleicht eine Fangfrage sein?« brummte Zamorra und steckte das Papier in die Tasche.
    Sie bestellten sich ein ausgiebiges Frühstück aufs Zimmer und versuchten noch einmal, Shado telefonisch zu erreichen.
    »Wir sollten uns trennen« schlug Nicole vor. »Du stattest Shado einen Besuch ab, und ich schaue mir das Blumenfeld im Hyde Park an, in dem vor drei Tagen der Engländer verschwunden ist.«
    »Mir gefällt das nicht. Was ist, wenn du auch verschwindest? Wir wissen doch nicht, ob die Regenbogenblumen hier korrekt funktionieren.«
    »Ich habe den Dhyarra-Kristall und außerdem den Blaster. So schnell wird mir schon nichts passieren.«
    »Trotzdem sollten wir auf Nummer sicher gehen. Ich schlage deshalb vor, dass wir erst einmal den Engländer aufsuchen, der beim Transport über die Blumen offenbar verletzt worden ist. Danach wissen wir vielleicht schon mehr.«
    Es kostete sie lediglich einen Anruf beim Sydney Morning Herald, um herauszufinden, welches Polizeirevier für die Untersuchung des Falles zuständig war. Dort angekommen, wurden sie von einem untersetzten Inspektor mit Hornbrille und breitem Schnurrbart in ein chaotisches, nach kaltem Zigarettenrauch stinkendes Büro geführt. Der Mann, der sich als Peter Gilbert vorgestellt hatte, zündete sich einen Glimmstängel an, lehnte sich in seinem Sessel zurück und ließ den Blick prüfend über seine Besucher schweifen.
    »Wie komme ich zu der außergewöhnlichen Ehre Ihres Besuchs?«
    Zamorra beschloss, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. »Wir versuchen herauszufinden, was diesem Engländer, von dem die Zeitungen geschrieben haben, geschehen ist. Wir haben die Vermutung, dass sein Verschwinden mit dem Ort zu tun hat, in dem er sich zum Zeitpunkt des Vorfalls aufhielt.« Er schob Gilbert seinen Sonderausweis des britischen Innenministeriums hinüber. »Es geht um die regenbogenfarbenen Blumen. Es mag sich für Sie verrückt anhören, aber möglicherweise haben sie etwas mit dem Fall zu tun.«
    Gilbert studierte den Ausweis. Es war ihm nicht anzusehen, ob er beeindruckt war. »Warum interessieren Sie sich für die Blumen? Sind Sie vielleicht Gärtner?«
    »Ich bin Professor für Parapsychologie. Miss Duval ist meine Assistentin. Bitte geben Sie uns eine Möglichkeit, mit dem Mann zu sprechen. Außerdem möchte ich mir gern den Tatort ansehen.«
    Gilbert schob seine Hornbrille zurecht. Er musterte die Besucher kalt.
    Zamorra seufzte. »Wir sind nicht hier, um gegen Sie zu arbeiten. Aber Sie wissen sehr gut, dass wir auf Ihre Unterstützung nicht angewiesen sind.«
    Gilbert lehnte sich vor. »Sie täuschen sich. Ihr Ausweis gilt bei uns nicht viel.«
    Zamorra hob die Brauen. »Wenn ich nichts verpasst habe, gehört Australien immer noch zum Commonwelth.«
    »Mag sein, aber wir sind hier in Sydney, und mein Department ist nicht der Buckingham Palast. Ihr Papier können Sie in diesem Land als Tischbeinunterlage benutzen.«
    Zamorra stand auf und antwortete kühl: »Wir hätten Ihnen gern weitere Umstände erspart, aber offenbar ist es nötig, dass Sie uns zu Ihrem Vorgesetzten führen.«
    Gilbert verzog das Gesicht. »Setzen Sie sich, Zamorra. Ich muss zugeben, dass Sie mir nicht sonderlich sympathisch sind.« Er grinste unvermittelt. »Aber weil Sie eine so reizende Partnerin haben, gebe ich Ihnen fünf Minuten. Überzeugen Sie mich.«
    Nicole machte ein Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Aber sie akzeptierte, dass Zamorra nicht weiter auf Konfrontation gehen wollte.

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