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0752 - Lauras Leichenhemd

0752 - Lauras Leichenhemd

Titel: 0752 - Lauras Leichenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wartet. Aber ich kann mir vorstellen, dass Johnny…«
    »John, mach mich nicht verrückt.«
    »Wie gesagt, es ist ein Verdacht.«
    »Okay, ich fahre hin. Johnny hat heute länger Schule, aber das alles hat nichts zu sagen. Ich fahre jedenfalls hin.«
    »Und wir kommen auch. Wir können dann über Autotelefon Kontakt miteinander halten.«
    »Ja, das geht in Ordnung.«
    Zum Schluss hatte Bills Stimme sehr leise geklungen, und auch mir lag ein Kloß im Magen. Ich schwitzte, wobei mein Nacken glänzte, als hätte man ihn mit einer Speckschwarte eingerieben.
    Mein Herz klopfte schneller, ich hatte feuchte Hände bekommen, und Suko stand bereits an der Tür. Er dachte über die gleichen Befürchtungen nach wie ich..
    »Sie werden überall hingehen, John, nur nicht zu den Conollys. Ich glaube, wir müssen schon verdammt viel Glück haben, um die beiden zu finden.«
    Ich zog die dünne Jacke an und durchquerte Glendas Büro. »Darauf nehme ich jede Wette an.«
    »Und diesmal ist keine Wölfin da, die den Jungen schützt…«
    ***
    Ein kleines Netzwerk aus Wegen und Pfaden durchkreuzte die stille Umgebung. Diese Abkürzungen waren nur Einheimischen bekannt.
    Da Johnny hier in der Nähe aufgewachsen war, kannte er sich natürlich aus, wollte auch keine Umwege gehen und sein Ziel so schnell wie möglich erreichen, um so früher war er mit der Sache fertig und konnte nach Hause fahren. Auf ihn warteten dort ebenfalls noch einige Aufgaben. Die Lehrer hatten heute ihren schlechten Tag gehabt und die Schüler mit Arbeiten voll geknallt.
    Laura gab sich cool, sie redete viel, aber sie kam nie auf die schlimmen Todesfälle zu sprechen. Statt dessen malte sie Johnny ihre Zukunft aus und sprach davon, einen Beruf zu ergreifen, den sie als künstlerisch ansah.
    Sie wollte Grafikerin werden, musste aber noch einige Arbeiten anfertigen. »Und was willst du machen?« fragte sie.
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Nichts mit Computern?«
    »Nicht unbedingt.«
    Laura wunderte sich über Johnnys Wortkargheit. Sie befürchtete, dass er etwas bemerkt hatte, schaute ihn deshalb hin und wieder prüfend an und stellte fest, dass er eigentlich mehr verlegen war, was sie auf ihre Nähe zurückführte. Oft mussten sie sich unter den tief wachsenden Zweigen hinwegducken. Blüten verteilten sich auf den Rasenflächen, als wären Schneeflocken vom Himmel gefallen.
    Dann fiel ihr Blick auf eine kleine Lichtung, in deren Mittelpunkt der Teich wie ein großes Auge lag, das auf seiner graugrünen Oberfläche einen matten Glanz zeigte.
    Drei Bänke standen dicht am Ufer. Es war ein Platz zum Ausruhen, zum Entspannen, aber auf die Idee war noch keiner gekommen, denn die Bänke waren leer.
    Als Laura Saracelli das sah, fiel ihr ein Stein vom Herzen. »Welche Bank nehmen wir?« fragte sie.
    Johnny schaute sich um, hob die Schultern und erklärte, dass es ihm egal war.
    »Gut, die da hinten.«
    »Meinetwegen.«
    Sie mussten den kleinen Teich umrunden. Wenn sie saßen, konnte sie in die Richtung schauen, aus der sie gekommen waren. Hinter der von ihnen ausgewählten Bank wuchs ein Gestrüppgürtel hoch, der für einen Menschen kaum zu durchdringen war.
    Johnny kickte den Ständer nach unten und stellte das Rad nahe der Bank ab. Er schaute sich um.
    »Warum?«
    Der Junge gehörte zu den Menschen, die in den wenigen Jahren schon einiges erlebt hatten. Er wusste, dass es finstere Mächte gab, die Menschen kontrollieren wollten. Er kannte Dämonen, er hatte erlebt, dass im Körper einer Wölfin eine menschliche Seele stecken konnte, und er war deshalb im Laufe der Jahre sensibilisiert worden.
    So auch jetzt.
    Ihm gefiel die Umgebung nicht so recht.
    Vielleicht war sie auch zu düster, denn viel Sonnenlicht wurde von den dicht beisammen stehenden Bäumen gefiltert. Es erreichte auch kaum den Boden, und selbst der kleine Teich hatte keine helle Oberfläche bekommen. Er schimmerte in seinem dunklen Grün und sah aus, als wäre er wahnsinnig tief.
    Blätter, Pflanzen und Reste von Blüten lagen auf seiner Oberfläche, über die auch zahlreiche Insekten hinweg tanzten und ebenfalls dafür sorgten, dass die Natur hier noch ein heiles Bild abgab.
    Laura Saracelli saß bereits. »Willst du nicht zu mir kommen, Johnny. Von da hinten lernt es sich schlecht.«
    »Ja. Ja ich komme schon.«
    Das Mädchen lachte. »Wie du das sagst, hört es sich an, als hättest du Angst vor mir.«
    »Nein, warum denn?«
    Laura trieb es auf die Spitze. »Vielleicht bin ich mit einem Fluch belastet,

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