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0754 - Als Carmen sich die Köpfe holte

0754 - Als Carmen sich die Köpfe holte

Titel: 0754 - Als Carmen sich die Köpfe holte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich dadurch eine nötige Sicherheit zu geben. Ihre Augen brannten plötzlich. Waren es Tränen, die ihren Blick verschleierten? Sorgten sie für den Druck hinter ihrer Stirn?
    Sie holte tief Luft.
    Du mußt dich beruhigen, hämmerte sie sich ein. Verdammt, du mußt ganz ruhig sein. Keine Panik aufkommen lassen. Die beiden Männer werden es schon schaffen…
    Über ihr kreisten zwei Vögel. Mächtige Wesen mit breiten Schwingen, aber keine Fledermäuse.
    Als sie zu diesem Entschluß gekommen war, fühlte sich die Frau wohler. Die schlimmen Minuten waren vorbei. Plötzlich überkam sie eine ungewohnte und seltsame Ruhe. Sie fühlte sich gut, sie hätte sich auch jetzt hinlegen und schlafen können. Sie genoß es, ein Teil dieser grandiosen Landschaft zu sein, die das Schauspiel der heranfließenden Dämmerung immer intensiver erlebte, denn die Schatten waren dabei, alles zu umfassen. In den Tälern hatten sie bereits einen Sieg errungen, hier oben schufen sie die Konturen noch sehr scharf. Sie polarisierten, und die junge Frau sah die Felsen, die Grate und die schroffen Formationen überaus deutlich vor ihren Augen.
    Etwas raschelte hinter ihr.
    Mit einer blitzartigen Bewegung fuhr sie herum. Auch ein Zeichen, wie nervös sie war, denn dieses Rascheln hatte sie alarmiert.
    Es war harmlos gewesen.
    Der Wind hatte mit losen Grasbüscheln gespielt und wehte sie nun an ihr vorbei.
    Carmen atmete auf.
    Sie schaute auf die Uhr und versuchte nachzurechnen, wie lange die beiden Männer schon verschwunden waren. Das Ziel hätten sie längst erreichen müssen. Wie viele Blutsauger lauerten dort unten? Das war die große Frage, und Carmen überlegte auch, wie lange es denn dauern konnte, bis ein Dutzend oder mehr erledigt waren.
    Sie wußte es nicht. Sie konnte nur warten, den Männer die Daumen drücken.
    Die Dämmerung hatte auch die Farbe der Felsen verändert. Sie waren grau geworden, einige sogar schwarz, und sie kamen Carmen vor wie drohende Krieger.
    Schatten ballten sich zwischen ihnen.
    Irgendwo sang der Wind über das glatte Gestein oder verfing sich an irgendwelchen Kanten. Zwar normale Geräusche, doch in ihrem Zustand empfand sie Carmen als gefährlich.
    Das ungute Gefühl steigerte sich. Es war leicht, sich vorzustellen, daß plötzlich irgendwelche Gestalten auftauchten, um sie zu überfallen. Wesen, die sich aus geheimnisvollen Tiefen gelöst hatten, um an Menschen heranzukommen.
    Kalt kroch es über ihren Rücken. Es war die Kälte, die aus dem Innern kam und von der Angst diktiert wurde. Ihre Augen brannten. Der Wind hatte auch Staub aufgewirbelt und wehte ihr diesen entgegen. Als lange Fahnen schwebte er über die Felsen hinweg.
    Carmen ging einige Schritte zur Seite. Sie erreichte den kleinen Hang, an dessen Ende sie ihren Wagen geparkt hatte. Das Fahrzeug wirkte wie ein schwarzer Felsen.
    Sie drehte sich wieder um.
    Etwas hatte sie gestört. Es war abermals ein Geräusch gewesen. Da klickten Steine gegen Steine.
    Sie rollten dann ein Stück den Hang hinab, und Carmen ärgerte sich darüber, daß sie den Weg dieser Steine nicht verfolgen konnte.
    Trug daran auch der Wind die Schuld?
    Nicht weit von dieser Geräuschquelle entfernt sah sie ein Stück eingerissener Festungsmauer. Die Mauer wirkte so, als hätte jemand mit mächtigen Hammerschlägen auf ihren oberen Rand gehauen.
    Dabei bildete sie so etwas wie eine Barriere, denn was hinter ihr lag, konnte Carmen nicht erkennen.
    Dort führte nur ein langer, steiniger Hang abwärts, der bei sehr starken Regenfällen, die in dieser Region auch vorkamen, sein Geröll noch weiter in die Tiefe transportierte.
    Aber jetzt regnete es nicht, und trotzdem blieben die Geräusche nicht nur, sie steigerten sich noch, was die Frau als sehr verräterisch ansah.
    Sollte sie hingehen?
    Ein Blick nach links und rechts zeigte ihr, daß die Luft in ihrer unmittelbaren Umgebung rein war.
    Sehr schnell lief sie los und erreichte das breite Mauerfragment.
    Sie schaute darüber hinweg.
    Der Schrei blieb ihr im Hals stecken. Soeben hatte sie sich noch zusammenreißen können, aber ihre Augen veränderten sich und wurden groß und glasig.
    Es war ein Fehler gewesen, Sinclair und Suko in die Tiefe zu schicken. Sie hätten im Freien bleiben sollen, denn die alten, maurischen Blutsauger hielten sich hier im Freien auf…
    Die einbrechende Dunkelheit hatte mit ihren langen Schattenstreifen auch diesen Hang erfaßt, so daß sich dort bewegende Gestalten nicht so deutlich abzeichneten. Aber

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