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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinein", sagte Splink. „Diese kleine Strecke müssen wir noch schaffen, dann können wir eine längere Rast einlegen."
    Er und Zartrek kehrten bis zum oberen Rand der Eisboschung zurück, stemmten die Beinstummel gegen den Boden und angelten mit den langen Tentakelarmen nach Pragey. Sie erreichten ihn jedoch nur mit den lappenartigen kraftlosen Greiffingern, von denen jeder Arm zwei besaß. Damit ließ sich nichts ausrichten, obwohl die Tentakelarme selbst die reinsten Muskel- und Sehnenbündel waren.
    „Du mußt meinen linken Arm umschlingen und mich festhalten", sagte Splink zu Zartrek. „Dann kann ich mich weit genug hinunterlassen, damit Pragey meinen rechten Arm mit seinen Armen umklammern kann."
    „Einverstanden", sagte Zartrek.
    Er rollte seinen rechten Tentakelarm um den linken Arm seines Gefährten. Daraufhin rutschte Splink auf seinen vier Stummelbeinen die Böschung hinab und streckte Pragey den rechten Arm entgegen. Pragey klammerte sich fest und half mit seinen Stummelfußen nach. Aber er fand keinen Halt auf dem Eis.
    „Ich kann nicht mehr!" rief Zartrek.
    „Laß los!" erwiderte Splink.
    Doch Zartrek reagierte zu spät. Bevor er seinen Tentakelarm aufrollen konnte, hatte das Gewicht seiner beiden Gefährten ihn über den oberen Rand der Böschung gezogen. Er verlor den Halt, rutschte ab und fiel auf seine Gefährten.
    Ungefähr fünf Minuten lang brauchten die drei Kelosker, um den Knäuel, den ihre Leiber, Beine und Arme gebildet hatten, zu entwirren. Danach hockten sie trübsinnig vor der Böschung und blickten hinauf.
    „Wir hatten niemals aus der Station fliehen dürfen", erklarte Zartrek. „Wahrscheinlich werden wir elend erfrieren und verhungern."
    „Wir müssen durchhalten", gab Splink zurück. „Als wir zuerst in den Gletscherhöhlen waren, haben wir kleine Seen gesehen, in denen es Fische gab. Ich bin entschlossen, am nächsten See einige Fische mit dem Paralysator zu lähmen. Dann haben wir frische Nahrung."
    „Mir ist schon alles egal", sagte Pragey. „Ich glaube, ich könnte sogar rohen Fisch essen. Nur ein Tier toten, das könnte ich niemals."
    „Auch daran werden wir uns gewöhnen müssen", erklärte Splink. „Wir dürfen niemals aufgeben, denn von unserem Volk existiert ein so kleiner Rest, daß der Verlust eines einzigen Individuums schon einer Katastrophe gleichkommt."
    „Und Perry Rhodan hat uns ins Verderben geschickt", meinte Zartrek.
    „Die Terraner sind daran schuld, daß Balayndagar vernichtet wurde", ergänzte Pragey bitter. „Wir hätten ihnen niemals vertrauen dürfen."
    „Ihr irrt euch", widersprach Splink. „Ich weiß von Dobrank, daß die Terraner niemals vorhatten, Balayndagar zu vernichten. Nur weil wir die in Balayndagar gestrandeten Terraner verfolgten und aufs Äußerste bedrängten, hat eine Gruppe von ihnen in einer Kurzschlußhandlung und in völliger Unwissenheit der Lage das Altrakulfth zerstört und damit die verhängnisvolle Aktivität der Großen Schwarzen Null ausgelöst. Indirekt haben wir Balayndagar selbst zerstört, und wegen unserer Maßnahmen sind zahlreiche Terraner damals umgekommen."
    Seine Gefährten schwiegen betroffen. Natürlich hatten sie die Zusammenhänge gekannt. Es war nur ihrer verzweifelten Lage zuzuschreiben gewesen, daß sie auf der Suche nach einem Sündenbock über die Terraner geschimpft hatten.
    „Wir müssen weitergehen",' sagte Splink nach einiger Zeit. „In den Gletscherhöhlen sind wir vor Suchkommandos der Laren sicher und finden Nahrung und Geborgenheit. Dort liegen die Temperaturen außerdem höher als im Freien."
    „Vielleicht kommen wir leichter voran, wenn wir die steile Böschung umgehen", sagte Zartrek und deutete nach links. „Dort ist ein Sims, das schräg nach oben verläuft."
    „Es ist zu schmal für uns", wandte Pragey ein.
    „Wir versuchen es trotzdem!" entschied Splink. „Los!"
    Er ging auf allen vieren voran und stützte sich dabei mit den umgeknickten Greiffingern ab. Das Sims war tatsächlich zu schmal für die Spurbreite eines Keloskers. Splink mußte seinen Körper gegen die zur Rechten aufragende Eiswand pressen, um mit den linken Fußstummeln noch Halt auf dem Sims zu finden.
    Er hielt den Kopf gesenkt, um nicht zu sehen, welche Strecke noch vor ihm lag. Auf diese Weise arbeitete er sich Zentimeter um Zentimeter vorwärts - und war überrascht, als er es endlich geschafft hatte und auf einer Eisterrasse von zirka fünf Metern Breite stand.
    Als er zurückschaute, sah er, daß Zartrek

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