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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antwortete ich. „Kommst du mit, Pan?"
    „Ich sagte dir schon, daß ich in der Nähe der Kelosker bleiben muß", antwortete der unsichtbare Laktone. „Paß auf, daß die Laren dich nicht sehen - und alles Gute, Tatcher!"
    „Danke!" erwiderte ich. „Ebenfalls viel Glück, Pan!"
    Ich blickte mich um, sah, daß kein Lare in der Nähe war, und rannte los.
    „Es war sehr klug von dir, die Wächter zu alarmieren, Lemmo", sagte Apasch-Faraday, nachdem der Jäger in kurzen Zügen berichtet hatte, was beim Eisversteck der Lederflügligen geschehen war.
    Die beiden Ontaker standen vor einem Gletschersee, der von den' Fackeln erleuchtet wurde, die die anderen Ontaker in den Händen trugen. Mitten über den See führte eine schmale gewölbte Brücke aus Eis.
    Demütig senkte Lemmo den Kopf, Über das Schädelfell zog sich eine Sengspur. Der Energiestrahl eines Impulsstrahlers hatte den Jäger gestreift, als er sich todesmutig zwischen die Hyptons und die Kelosker geworfen hatte, um die für seinen Stamm bestimmten Götter zu retten.
    Aber diesmal war es kein Zeichen der Schmach, sondern ein Zeichen des Sieges, das Lemmo bei allen Stammesmitgliedern vorzeigen konnte. Damit war auch die Schmach seiner beiden Beulen getilgt.
    „Was ist anschließend aus den Lederflügligen geworden?"
    fragte der Schamane.
    „Ein Teil von ihnen ertrank", berichtete Lemmo. „Die anderen wurden im Wasser von unseren Stammesbrüdern eingeholt und getötet. Sie konnten allerdings nicht geborgen werden, da die Wächter sich darum kümmern mußten, daß kein Wasser in den Fluchtweg der Götter einbrach."
    „Da uns die Mabbahabas sicher sind, ist es nicht schlimm, daß die Lederflügligen nicht geborgen wurden", meinte Apasch-Faraday. „Wir wissen, wohin sich die Götter gewandt haben.
    Kannst du uns so führen, daß wir sie an einer Stelle erwarten können, die der Größe der Begegnung angemessen ist?"
    Lemmo überlegte.
    Wenn Apasch-Faraday etwas sagte, brauchte er oft einige Zeit, um hinter den Sinn der Worte zu kommen. Der Schamane benutzte oft eigenartig geschraubte Wendungen, ganz im Unterschied zu der groben, ungeschliffenen Sprache der Jäger und Krieger. Wahrscheinlich war das ein Ergebnis der mehrjährigen Erziehung, die er bei den Doa-Ban einst genossen hatte.
    Als Lemmo annahm, daß er den Sinn von Apasch-Faradays Worten richtig verstanden hatte, antwortete er: „Der Weg der Götter muß durch die Höhle der Tausend Figuren führen. Wenn wir uns beeilen, können wir sie dort erwarten, Apasch-Faraday."
    „Die Höhle der Tausend Figuren", wiederholte der Schamane.
    „Das ist gut."
    Er rief den Jägern einen Befehl zu, dann betrat er als erster die Eisbrücke. Der Häuptling brauchte nicht gefragt zu werden, denn er schlief seit einiger Zeit fest. Sein Schnarchen war manchmal bis an die Spitze der Kolonne zu hören.
    Lemmo wartete, bis Apasch-Faraday die Mitte der Brücke erreicht hatte. Erst dann folgte er ihm. Er wußte, daß die Eisbrücke nicht mehr als drei Ontaker gleichzeitig trug, und obwohl er das Wasser des Sees nicht fürchtete, wollte er einen Einsturz vermeiden, um keinen Aufenthalt zu verursachen.
    Leider dachte er nicht daran, den anderen Jägern, die sich hier nicht auskannten, Bescheid zu sagen. Er war mit Apasch-Faraday bereits in einen Eisstollen eingedrungen, als er ein lautes Krachen vernahm, dem ein heftiges Platschen und ein vielstimmiger Schrei folgten.
    Als er zurückeilte, sah er den Korb mit dem Häuptling im Wasser versinken. Donk-Ban-Kemu war erwacht und zeterte mit seiner dünnen Greisenstimme so lange, bis das Wasser ihm über dem Kopf zusammenschlug.
    Niemand kümmerte sich um den Häuptling, denn im Wasser war selbst ein greiser Ontaker noch flink und behende. Donk-Ban-Kemu tauchte dann auch bald wieder auf und paddelte zum Ufer. Andere Ontaker bargen unterdessen den Tragekorb. Den wertvollen Bronzehelm des Häuptlings fanden sie allerdings nicht, was ihnen einige saftige Beschimpfungen eintrug.
    Da Apasch-Faraday wußte, daß die Zeit drängte, rief er fünf Jäger zu sich und befahl ihnen, ihm und Lemmo zu folgen, ohne abzuwarten, bis der Häuptling wieder in seinem Korb saß.
    Auf allen vieren eilte die Spitzengruppe dem Haupttrupp voraus, und nach einiger Zeit kamen sie in eine Tropfsteinhöhle, in der sich Stalaktiten und Stalagmiten Formen gebildet hatten, die bei der ausgeprägten Phantasie der Ontaker an Götter, Dämonen, Doa-Ban, Rinto-Vassi und Ontaker erinnerten.
    Aufgeregt deutete Lemmo

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