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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur noch für elf Stunden Atemluft, und unsere Energiezellen sind schon zur Hälfte entladen", wandte Pragey ein.
    „Es kann nicht lange dauern, bis das Wasser sich verlaufen hat", meinte Zartrek. „Ich habe nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, daß der Wassereinbruch von den Eingeborenen seit langem geplant war. Sie müssen das Wasser hinter bestimmten Gangstellen gestaut haben, um es zum richtigen Zeitpunkt zur Überflutung der Eisstation einzusetzen.
    Da Wasser bekanntlich nach unten fließt, wird es bald in tiefer gelegenen Regionen verschwinden."
    „Die Eingeborenen hatten es nur auf die Hyptons abgesehen", sagte Pragey. „Uns dagegen wollten sie retten. Anders kann ich es mir nicht erklären, daß sie unseren Gang förmlich mit Eisblöcken zugemauert haben. Sonst wären wir ertrunken."
    „Ja, und gerade das bereitet mir Sorgen", erwiderte Splink.
    „Diese Eingeborenen müssen einen Grund gehabt haben, uns zu retten -erst vor den Hyptons und dann vor dem Wasser. Ich denke, daß sie etwas Bestimmtes mit uns vorhaben."
    „Möglicherweise sind wir in ihren Augen Götter", meinte Zartrek.
    „Das finde ich in unserer Lage gar nicht einmal so schlecht.
    Wenn wir mit ihnen in ihr Dorf gingen und uns verehren ließen, hätten wir wenigstens keine Nahrungssorgen mehr."
    „Ja, und zu frieren brauchten wir auch nicht", warf Pragey ein.
    „Die Eingeborenen kennen das Feuer und benutzen es für ihre Zwecke."
    „Wir kennen die Mentalität und die Bräuche der Eingeborenen nicht", erwiderte Splink skeptisch. „Es kann sein, daß sie uns als Götter ansehen und in ihrem Dorf verehren würden, aber diese Verehrung könnte durchaus darin bestehen, daß sie uns irgendwie vom Leben zum Tode befördern."
    „Da fallen mir eine Menge Arten ein, die ...", fing Pragey an, wurde aber schroff unterbrochen.
    „Keine Extrapolationen in dieser Hinsicht, bitte!" sagte Splink.
    „Wir dürfen uns nicht selbst verrückt machen. Ich denke, wir gehen weiter. Wenn wir auf Wasser stoßen, können wir immer noch umkehren."
    Seufzend und ächzend setzten sich die drei Kelosker wieder in Bewegung ...
    „Was ist das?" hörte ich die Stimme eines Laren fragen.
    Rorvics Nachthemd! antwortete ich in Gedanken. Himmel, hätte ich das Ding bloß nicht ausgezogen! Aber es war ja viel zu weit für mich. Daran ist der Tibeter schuld; er hat sich so vollgefressen, daß er nicht einmal Konfektionsübergröße tragen kann, sondern sogar seine Nachthemden in Maßarbeit anfertigen lassen muß!
    „Wahrscheinlich eine Reliquie", antwortete ein anderer Lare.
    „Wir befinden uns in dem Tempel einer Sekte, der die Menschen auf Rolfth angehört haben müssen. Jedenfalls hat Hotrenor-Taak das behauptet."
    Ich atmete auf. Wenn die Laren Rorvics Nachtgewand für eine Reliquie hielten, war alles gut. Zwar würde ich es nun nicht zurückbekommen, und Rorvic würde mir eine Szene machen, wenn ich ihm den Verlust seines Maßnachthemdes meldete.
    Aber die Hauptsache war, die Laren bekamen nicht heraus, daß sich auf Rolfth heimlich Menschen herumtrieben. Dann hätten sie sicher auf eine Zusammenarbeit zwischen uns und den Keloskern geschlossen - obwohl Rorvic und ich nun tatsächlich nicht aus diesem Grund nach Rolfth gekommen waren.
    Im Grunde genommen war es mir noch immer rätselhaft, wie wir mit unserer Space-Jet hierher verschlagen worden waren. Es hatte damit angefangen, daß ich meinem Vorgesetzten statt Kaffee einen Teelöffel voll in heißem Wasser aufgelöstes Granupol gegeben hatte. Es handelte sich dabei um ein starkes Halluzinogen, mit dem tödlich verletzten Raumfahrern die letzte Frist bis zum Ende angenehm gestaltet zu werden pflegte.
    Aber bei Dalaimoc Rorvic hatte das Granupol ganz anders als normal gewirkt. Anstatt ihm angenehme Halluzinationen vorzugaukeln, hatte er sich selbst in so etwas wie eine Halluzination verwandelt - in eine Halluzination, die als Nebelstreif in den Bordcomputer der GHOST gefahren war und die Kontrolle über das Schiff an sich gerissen hatte.
    Zuerst war die Space-Jet urplötzlich auf einen gefrorenen Gasriesen zugerast. Dann hatte ich, einen Augenblick vor dem bevorstehenden Aufschlag, ein seltsames Licht über die Planetenoberfläche huschen sehen. Als nächstes war das Schiff unbeschädigt in einer Felsenhöhle auf Rolfth gewesen.
    Mir war naturlich aus den Erfahrungen, die ich mit Rorvic schon erlitten hatte, klar, daß dabei die vielfaltigen und nur teilweise bekannten parapsychischen Fähigkeiten des

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