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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tibeters am Werk gewesen waren. Nur, wie diese Kräfte es fertiggebracht hatten, uns von einer Position dicht über der Oberfläche eines gefrorenen Gasriesen unversehrt auf Rolfth zu befordern - und das vielleicht viele Lichtjahre weit -, das wußte ich nicht.
    Wahrscheinlich hätte ich es auch dann nicht begriffen, wenn Rorvic es mir erklärt hätte.
    Jedenfalls mußten Rorvics Psi-kräfte die GHOST und uns schnell wieder von Rolfth wegbringen, damit die Laren das Schiff nicht zufällig orteten. Leider schien der Prozeß, den Rorvic als Halluzination hatte ablaufen lassen, irreversibel zu sein, solange der Mutant eine Halluzination blieb.
    Er brauchte sein Wunderamulett, das Bhavacca Kr'a, um sich zurückverwandeln zu können. Wenn Tako Kakuta sicher auf die SOL zurückgekehrt war, wurde er meine entsprechende Bitte längst an Perry Rhodan weitergegeben haben. Dennoch war bis heute nichts geschehen. Niemand war mit dem Bhavacca Kr'a auf Rolfth angekommen.
    Ich unterbrach mein Grübeln, als ich hörte, daß die beiden Laren auf den Altar zukamen, unter dem ich mich versteckt hatte.
    „Ob Hotrenor-Taak meint, in diesem Tempel könnte etwas Wertvolles verborgen sein?" sagte der eine.
    „Jedenfalls sollen wir ihn gründlich durchsuchen", erwiderte der andere.
    Ich war nahe daran, einige Schweißtropfen abzusondern, obwohl ein Marsianer der a-Klasse normalerweise nicht transpiriert. Unser Metabolismus versteht es, die Körperflüssigkeit lange zurückzuhalten und zu entgiften, so daß wir wenig Wasser zu uns nehmen müssen. In Atmosphären mit erdähnlichen Bedingungen genügt bereits die Luftfeuchtigkeit, die beim Atmen und durch die Hautporen aufgenommen wird.
    Meine Lage war wirklich prekär. Pan durfte mir nicht helfen.
    Jedes Eingreifen hätte die Laren argwöhnisch werden lassen, da sie weder an Geister noch an Dämonen glaubten.
    Glücklicherweise gingen die Laren am Altar vorbei. Ich hörte, wie sie einen Vorhang beiseite zogen und irgendwelche Kästen und Kisten verruckten. Es polterte, raschelte und klapperte.
    Behutsam drückte ich die Klappe, durch die ich in den Altar gekrochen war, ein Stück nach außen und spähte hinaus.
    Die Laren hatten einen Kistenstapel zur Seite gerückt und waren dabei, einige flache Schachteln zu öffnen. Ihre Hände griffen hinein und zerrten den Inhalt heraus: Lange wallende Gewänder, künstlichen Schmuck, Ampullen mit unbekanntem Inhalt und flache Sprühdosen, ebenfalls mit unbekanntem Inhalt.
    Als einer der Laren auf den Auslöser einer Sprühdose drückte und seinen Artgenossen einnebelte, schloß ich meine Klappe vorsichtshalber. Ich wollte das Zeug keinesfalls einatmen.
    Ich hörte den eingesprühten Laren husten und schimpfen, dann zischte eine weitere Sprühdose, woraufhin auch der zweite Lare hustete.
    Und so etwas nannte sich „Beherrscher der Milchstraße"! dachte ich verächtlich. Im nächsten Augenblick wurde meine Aufmerksamkeit von den Worten der Laren beansprucht.
    „Oh, großer Mars, du wilder und harter!" sagte der eine Lare mit seltsam verzückter Stimme. „Wir beten dich an und verehren dich!"
    „Wir wissen, du wirst uns helfen, du Grausamer, Gütiger!" fiel der zweite Lare ein.
    In diesem Ton redeten sie weiter.
    Ich öffnete wiederum meine Klappe und sah, daß die beiden Laren mit erhobenen Händen dastanden und verzückt an die Tempeldecke starrten.
    Kein Zweifel, sie hatten sich gegenseitig mit dem Sprühnebel in Trance versetzt. Wahrscheinlich hatten die Sprühdosen den Verkündern des seltsamen Kultes dazu gedient, die im Tempel Versammelten an ihren Unsinn glauben zu lassen.
    Dafür verwünschte ich sie nachträglich - bis mir aufging, daß die Trance der beiden Laren mir die Gelegenheit gab, unauffällig zu verschwinden.
    Ich stieß die Klappe auf. Die Laren achteten auf nichts. Ich kletterte hinaus und blickte die Laren kopfschüttelnd an. Dann fiel mir etwas ein. Eine bestimmte Richtung der Medizin bekämpfte Symptome mit Mitteln, die beim Gesunden die gleichen Symptome hervorriefen. Warum also sollte nicht ein Mittel, das so etwas wie Halluzinationen hervorrief, Rorvic aus einer Halluzination wieder in einen Menschen zurückverwandeln?
    Ich ging zu den Laren, sah, daß in einer Schachtel noch drei weitere flache Sprühdosen lagen und nahm eine davon heraus.
    Nachdem ich sie in einer Beintasche meines Raumanzugs verstaut hatte, verließ ich den Tempel.
    „Wohin gehst du, Tatcher?" wisperte eine Stimme neben mir.
    „Zu Rorvic natürlich",

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