0755 - Terror in Beaminster
zurückliegenden Regenfällen noch viel zu nass, um wirklich dauerhaft zu brennen.
»Das war wirklich ein Dämon?«, fragte Nicole. »Dann verstehe ich nicht, warum ich seine schwarzmagische Aura nicht gespürt habe.«
»Das Amulett hat sie gespürt«, sagte Zamorra. »Vielleicht hat er sich dir gegenüber zu gut abgeschirmt. Oder seine Aura ist noch zu schwach, als dass du sie mit deinen Para-Fähigkeiten spüren konntest.«
»Noch zu schwach?«, echote sie. »Noch…?«
Zamorra nickte. »Ich bin sicher, der Mann ist Rico Calderone.«
***
Wayne O'Donnell richtete die Waffe auf den Mann, der urplötzlich vor ihm aus dem Nichts erschien. Ein Mittdreißiger, den er noch nie gesehen hatte.
»Nur langsam mit den jungen Pferden«, sagte der Fremde. »Sie können mich nicht erschießen, O'Donnell.«
»Da wäre ich mir gar nicht so sicher«, sagte der Söldnerführer.
Der Fremde griff nach seinem Gesicht und riss es zur Seite. Es war eine perfekte Maske. Darunter kam ein Gesicht zum Vorschein, das O'Donnell kannte.
»Calderone«, stieß er hervor.
»Ich sehe, Sie haben gute Arbeit geleistet«, sagte Calderone. »Was ist mit dem Computersystem?«
»Es steht für Sie bereit«, sagte O’Donnell kalt. »Was ist mit der Bezahlung?«
»Die bekommen Sie - unverzüglich. Hier und jetzt«, sagte der Dämon.
Er ließ O'Donnell keine Chance.
Weder, danach zu fragen, wie Calderone es fertig gebracht hatte, aus dem Nichts hier im Cottage zu erscheinen, noch, sich zu wehren. Er tötete blitzschnell und präzise. Einen nach dem anderen, bis im Beaminster-Cottage niemand mehr lebte.
Tote brauchten kein Geld mehr.
Anschließend betrat er den Computerraum und schaltete den Monitor wieder ein, um das System zu prüfen.
Kein Netzwerk…
Es ließ sich nicht starten…
Auch mit seinen Kenntnissen schaffte er es nicht. Er sah, dass das Netzwerk nur vom Masterserver wieder aktiviert werden konnte. Zornig hieb er mit der Faust gegen den Monitor.
»Da hat dieser kleine Scheißer es doch tatsächlich noch geschafft, mich zu linken«, stellte er fest, und es klang fast bewundernd. Nun, allein der Verlust des Cottage würde für Zamorra ein herber Schlag sein.
Calderone lachte.
Trotz seiner Niederlage hatte er einen Erfolg erzielt. Zamorras Möglichkeiten waren zumindest eingeschränkt worden.
»Und so mache ich dich Stück für Stück klein«, flüsterte er. »Bis nichts mehr von dir übrig bleibt als ein paar Atome…«
Dann verließ er das Cottage, um nach den anderen Terrorsöldnern zu suchen. Anfangs hatte O'Donnell von insgesamt 15 Personen gesprochen. Calderone suchte und tötete sie alle. Auch die drei Männer, die im Pub auf ihren Abtransport warteten, und den bewachenden Polizisten gleich dazu.
Er machte Nägel mit Köpfen. Es durfte keine Spuren geben, die irgendwie zu ihm führten. Es war schon ärgerlich genug, dass Zamorra ihn enttarnt hatte. Seine Bettgespielin Duval hatte er die ganze Zeit über erfolgreich an der Nase herumgeführt. Der echte Superintendent Jerry Moorcock war tot. Calderone hatte ihm das Gesicht abgeschält und daraus seine Maske gefertigt.
Jetzt zog er sich wieder in die Hölle zurück.
Er hatte registriert, dass das Einsatzkommando das Cottage nicht betreten konnte. Die magische Abschirmung gegen Menschen funktionierte also. Somit würde auch Zamorra sein Cottage nie mehr betreten und nutzen können.
Es war weniger, als Calderone sich erhofft hatte, aber mehr, als andere Dämonen jemals im Kampf gegen Zamorra erreicht hatten.
***
Zamorra öffnete den Kofferraum des Mercedes und seinen Koffer. Er nahm seinen Dhyarra-Kristall heraus.
»Was hast du vor?«, fragte Nicole.
»Das Cottage aufgeben«, sagte er. »Wir haben es nicht mehr unter Kontrolle, wir kommen nicht mehr hinein.« Er fasste Nicole am Arm und zog sie mit sich. »Komm.« Während sie die Schotterstraße entlanggingen, erzählte er ihr von seinen Erlebnissen und Erkenntnissen.
»Die M-Abwehr ist umgedreht worden«, schloss er. »Sie schließt jetzt nicht mehr Dämonen, sondern Menschen aus. Und knacken können wir sie von außen nicht. Also ist das Haus für uns verloren. Ich bin sicher, dass Calderone jetzt da drinnen hockt und sich ins Fäustchen lacht. Diesmal hat er gewonnen, aber wird an seinem Sieg keine Freude haben.«
»Bist du sicher, dass wir keine Möglichkeit haben, die Abschirmung zu knacken? Wenn wir einen Tunnel graben und von unten…«
»Glaubst du im Ernst, man würde uns das tun lassen?«
»Nein«,
Weitere Kostenlose Bücher