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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Was Sie geleistet haben, ist unentschuldbar."
    „Ich nehme für mich das Motiv der Notwehr in Anspruch", erwiderte Vay nicht weniger kühl.
    „Notwehr?" fragte Danton verblüfft. „Wie meinen Sie das?
    Niemand bedroht Sie."
    „Sie irren. Wenn Sie und Mr. Bull Pläne entwickeln, die die Existenz der gesamten Bevölkerung dieses Planeten aufs Spiel setzen, dann kann man wohl von einer Gefahr reden."
    „Sie übertreiben maßlos", erklärte Bully. „Wir wollen in Ruhe über diese Sache sprachen. Kommen Sie bitte in die Messe."
    Er führte Vay und ihre Begleiterinnen über einen breiten Gang in die Offiziersmesse. Hier nahmen sie an einem Tisch Platz. Roi Danton auf der einen Seite, Vay und zwei ihrer Mitarbeiterinnen auf der anderen Seite.
    „Mrs. Bays, ich habe bereits versucht, Ihnen zu erklären, daß ein SOS-Stern keine Gefahr für Ovarons Planet bedeutet. Viele Sonnen beginnen plötzlich und scheinbar ohne physikalische Ursache fünfdimensionale Impulse auszusenden. Die Ausstrahlung ist häufig so regelmäßig und rhythmisch, daß die Wissenschaftler viele Jahrzehnte lang an Signale von fremden Intelligenzen geglaubt haben. Heute wissen wir, daß sie sich geirrt haben", führte Bully ruhig aus. „Wenn jetzt eine der Sonnen in unserer Nähe SOS signalisiert, dann fällt das niemandem im Mahlstrom auf. Nur die Terraner werden aufmerksam werden."
    „Schön und gut, Mr. Bull", entgegnete Vay. „Das mag alles sein.
    Die Regierung läßt Ihnen jedoch durch mich mitteilen, daß sie dennoch keine Genehmigung für Ihren Plan erteilen wird."
    „Warum nicht?"
    „Das habe ich Ihnen schon gesagt, Mr. Bull. Weil die Gefahr für uns zu groß ist."
    Bully seufzte verzweifelt.
    „Das stimmt doch gar nicht, Mrs. Bays", erwiderte er. „Die Ploohns können nicht auf unsere Spur gebracht werden."
    „Und was ist, wenn sie eines Tages doch über dieser Welt erscheinen?"
    „Ich glaube, ich verstehe Sie, Mrs. Bays", sagte Roi Danton einfühlsam. „Gegen den Plan, eine SOS-Sonne zu schaffen, haben Sie im Grunde genommen nichts einzuwenden. Ist das richtig?"
    „Allerdings, Mr. Danton."
    „Nun brat mir einer 'nen Storch", sagte Bully stöhnend.
    „Sie sind nur der Meinung, daß unsere Verteidigungsposition für den Notfall zu schwach ist", fuhr Danton ruhig fort.
    „Auch richtig", stimmte sie zu.
    „Sie meinen, daß wir zu wenig Raumschiffe haben, so daß wir uns bei einem eventuellen Überfall nicht wehren können."
    „Genau das ist das Problem, Mr. Danton", erwiderte Vay. „Habe ich das nicht schon immer gesagt?"
    Roi Danton lächelte.
    „Leider nein, Mrs. Bays, sonst hätten wir uns vielleicht schon früher besser verstanden."
    „Ach, so ist das", bemerkte Bully. „Warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt?"
    Vay schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Es scheint, als ob es ziemlich schwierig ist, sich mit uns zu verständigen, Mr. Bull. Das ist es jedoch nicht. Wenn Sie darauf verzichten würden, es uns Frauen unbedingt zeigen zu wollen, daß Sie als Mann uns selbstverständlich überlegen sind, dann ..."
    „Und wenn Sie als Frau darauf verzichten würden, es mir als Mann unbedingt beweisen zu wollen, daß Sie als Frau mir keineswegs unterlegen sind, dann wäre alles viel einfacher", unterbrach sie Bully und grinste breit. Er nickte. „Sie haben recht, Mrs. Bays. Es ist schwer, gegen Vorurteile anzukommen."
    „Also, welchen Vorschlag haben Sie uns zu machen?" fragte Vay und schuf damit sofort wieder eine gewisse Distanz. Sie fürchtete sich vor einem allzu freundschaftlichen und vertraulichen Gespräch, da sie meinte, sich dann nicht durchsetzen zu können.
    „Wir könnten Raumschiffe beschaffen, wenn Sie uns dabei unterstützen", antwortete Bully.
    Sie beugte sich überrascht vor, und ihre Augen verengten sich.
    „Wie wäre das möglich, Mr. Bull?" fragte sie.
    „Mrs. Bays, vor sehr langer Zeit ist eine Flotte von lemurischen Raumschiffen durch den gleichen Transmitter gestürzt, durch den auch die Erde in den Mahlstrom gekommen ist", erklärte Bully.
    „Ich habe davon erfahren, und ich kenne die exakte Position dieser Flotte, die noch heute besteht. Etwa 22000 Raumschiffe treiben bisher unentdeckt durch den Mahlstrom. Sie sind unbesetzt, aber nach wie vor voll funktionstüchtig."
    Vay musterte ihn argwöhnisch. Sie konnte nicht daran glauben, was er ihr mitgeteilt hatte.
    „Woher wissen Sie das?" fragte sie.
    „Ich habe es von Zeus erfahren."
    „Und warum haben Sie die Schiffe nicht längst geholt? Wir

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