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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie ein aufwärtsgepoltes Antigravfeld erzeugen konnten, das bis zum Boden herabreichte. An der oberen Kante der Schleuse befestigten sie einen Antigravfeldreflektor, der alle nach oben kommenden Objekte aus dem Antigravfeld in die Schleuse hineindrückte. Sekunden darauf stiegen von unten bereits Hunderte von Frauen auf, die aus Tunneln aus dem Schnee hervorkamen.
    Bob Bays eilte bis zur Schleuse und blickte hinunter. Er lächelte spöttisch, als er sah, daß der Kommandant der GEMINI einen Schutzschirm aufgebaut hatte. Diese Maßnahme kam viel zu spät. Jetzt befanden sich bereits etwa fünfhundert Frauen innerhalb des Schutzschirmes. Sie konnten nicht mehr zurückgedrängt werden.
    Er eilte zu Vay zurück.
    „Es hat geklappt", sagte er. „Alles in Ordnung."
    Durch die Schleuse quollen die Frauen in dichten Gruppen herein. Bob Bays nahm einen schweren Desintegrator aus der Hand seiner Frau Chris entgegen und rannte damit zum nächsten Schott. Mit drei gezielten Schüssen zerstäubte er es. Ähnlich verfuhr er mit zwei weiteren Ausgängen.
    Mit dem Desintegrator in der Armbeuge stürmte er vor den Frauen her ins Schiff hinein. Wenige Meter vor ihm schob sich ein schweres Panzerschott über den Gang und rastete dröhnend ein.
    Bob Bays lachte nur.
    Er feuerte auf das Schott. Der grüne Energiestrahl fraß sich mühelos durch die Wand. Bays zeichnete ein Quadrat hinein.
    Nach etwa zwei Minuten versetzte er dem verbleibenden Rest einen Fußtritt und kippte ihn damit um. Krachend stürzte der Ausschnitt auf den Boden.
    Wiederum stürmte Bays voran. Er lief direkt in die Paralysestrahlen der Männer hinein, die etwa zwanzig Meter hinter dem Schott auf dem Gang standen. Er schrie auf, ließ die Waffe fallen und brach zusammen.
    Vay Bays schoß.
    Sie setzte jedoch keinen Paralysator ein, sondern einen Impulsstrahler. Der sonnenhelle Energiestrahl zuckte über die Köpfe der Männer hinweg und schlug über ihnen in die Decke.
    Ein Sprühregen glühender Materie ergoß sich über die Männer, die zum Teil erhebliche Verbrennungen erlitten.
    Damit aber war der Bann bereits gebrochen. Die Männer zogen sich schreiend vor Schmerzen zurück. Keiner von ihnen schien überhaupt auf den Gedanken zu kommen, mit gleicher Waffe auf die Frauen und Mädchen zu schießen.
    „Kümmert euch um ihn", befahl Vay und zeigte auf ihren paralysierten Mann. „Chris, du bleibst bei ihm."
    „Vay, ich möchte bei dir...", begehrte diese auf, doch die Ministerin wies sie zurück.
    Jetzt übernahm Vay die Spitze. Über Funk erfuhr sie, daß den anderen Frauengruppen ebenfalls der Durchbruch gelungen war.
    Hier waren allerdings etwa dreißig Frauen durch Paralysestrahlung ausgefallen.
    Sie erreichte das nächste Schott und setzte den Desintegratorstrahler an. Dabei half ihr eine andere Frau, weil sie allein diese Waffe kaum tragen konnte. Bevor sie jedoch schießen konnte, glitt die Absperrung zur Seite. Der Weg zum Antigravschacht war frei. In ihrer Nähe erhellte sich ein Interkom.
    Das grimmig verschlossene Gesicht Bullys zeichnete sich darauf ab.
    „Bevor Sie meine Männer umbringen, gebe ich Ihnen den Weg in die Zentrale lieber frei, Vay Bays", sagte er zornig. „Ihnen scheint nicht bewußt zu sein, welche enorme technologische Anstrengung es erfordert, auch nur ein einziges Schott dieser Qualität herzustellen. Und Ihnen scheint auch nicht klar zu sein, was mir die Gesundheit meiner Besatzung bedeutet. Verzichten Sie also lieber auf Gewaltakte. Ich könnte mich sonst versucht sehen, Sie in einem Alarmstart mit in den Weltraum zu nehmen, und dort, meine Liebe, würde alles ganz anders für Sie und Ihre Begleiterinnern aussehen."
    „Kompliment, Mr. Bull", erwiderte sie selbstbewußt. „Sie scheinen doch nicht ganz so störrisch und kurzsichtig zu sein, wie ich bisher vermutet habe. Sie nehmen erstaunlich schnell Vernunft an."
    Bully schaltete ab.
    „Weibervolk ...", klang es noch aus dem Lautsprecher.
    Vay Bays lachte silberhell auf.
    Sie stieg als erste in den Antigravschacht und ließ sich nach oben tragen. Nur wenige Frauen folgten ihr. Die meisten eilten in verschiedene Richtungen davon und besetzten das Schiff.
    Sie stießen auf keinen Widerstand.
    Roi Danton und Reginald Bull kamen Vay Bays entgegen, als diese die Hauptleitzentrale der GEMINI betrat.
    „Ich weiß nicht, was Sie sich dabei gedacht haben, Mrs. Bays", sagte Bully ernst. „Vielleicht kommt Ihnen das alles sogar witzig und ungeheuer schlau vor. Das ist es aber nicht.

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