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0757 - Welt ohne Menschen

Titel: 0757 - Welt ohne Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier herauskomme."
    Das Tier fiepte.
    Alaska packte den Hebel fester und zog sich daran hoch. Seine rechte Rippenpartie bereitete ihm peinigende Schmerzen, aber er ließ in seinen Anstrengungen nicht nach. Schließlich lockerte sich der Druck des Sitzes gegen die Oberschenkel. Alaska sank aufatmend, in sich zusammen. Er streckte die Arme aus und begann die Beine zu massieren. Sie schienen schwer geprellt zu sein, aber gebrochen waren sie offenbar nicht.
    Beim zweiten Versuch befreite der Mann sich endgültig.
    Durch das zerbrochene Seitenfenster kroch er ins Freie.
    Naßkalter Wind schlug ihm entgegen. Regen und Schnee durchnäßten seine Haare und seine Kleidung.
    Callibso begann zu bellen. Er hatte offenbar etwas dagegen, bei diesem Wetter das Fahrzeug zu verlassen.
    Alaska blickte sich um. Es war so dunkel, daß er nur ein paar Schritte weit sehen konnte.
    „Ich glaube, du hast recht", sagte er zu dem Hund. „Es hat keinen Sinn, jetzt zur Straße hochzuklettern und den Weg zu Fuß fortzusetzen. Wir warten, bis es hell wird und der Sturm nachläßt."
    Als er wieder ins Innere des Wracks kroch, kuschelte der Hund sich an ihn. Callibso zitterte.
    „Wer war dein früherer Herr?" fragte Alaska. „Und wo befindet er sich jetzt? Ich wünschte, du könntest mir darüber Auskunft geben."
    „Wuff!" machte Callibso gedämpft. „Wuff, Wuff!"
    „Man sagt Tieren oft die Fähigkeit außersinnlicher Wahrnehmung nach", erinnerte sich der Maskenträger. „Vielleicht weißt du wirklich, wo dein Herr ist, kannst es mir aber nicht mitteilen."
    Der Regen trommelte auf den Kasten des Fahrerhauses.
    Irgendwo in den Verkleidungen verfing sich der Wind.
    „Wenn die Menschheit nicht wieder auftaucht", überlegte Alaska laut, „werden die Stätten der Zivilisation allmählich verfallen. Die Natur wird sich das ihr entrissene Gebiet zurückerobern. Und eines Tages, in zwei Millionen Jahren vielleicht, wird es wieder eine Menschheit geben."
    Einige Zeit später begann die heilende Wirkung des Zellaktivators einzusetzen. Alaska spürte, daß die Schmerzen nachließen, und fiel in einen unruhigen Schlaf.
     
    10.
     
    Lange vor Tagesanbruch war Langur erfrischt aus der Antigravwabenröhre getreten. Draußen wurde es allmählich hell.
    Douc Langur betätigte die Modulationsschaltung und machte die Bugkuppel transparent.
    Die grauen Steine, aus denen das alte Landefeld zusammengefügt war, schimmerten vor Nässe. Im Verlauf der Nacht war ein heftiger Regenguß auf das Raumfahrtzentrum herabgegangen.
    Der Forscher begann mit der Zusammenstellung seiner Ausrüstung. Auf jeden Fall würde er LOGIKOR mit hinausnehmen, denn er konnte den Rat des Rechners bestimmt brauchen.
    Dazu kamen zahlreiche Meß- und Analyseinstrumente.
    Langur verstaute alles in den Taschen seines Körpergurts.
    Als er die Schleuse öffnen wollte, hielt er plötzlich inne.
    Vielleicht war es besser, eine Waffe mitzunehmen! schoß es ihm durch den Kopf.
    Er konnte sich zwar nicht vorstellen, daß außerhalb der HÜPFER Gefahren auf ihn lauerten, aber es war ein beruhigendes Gefühl, eine Waffe bei sich zu tragen.
    Er wählte eine kleine Destruktionsschleuder, die er vor allem dann einsetzen konnte, wenn er in irgendwelche automatischen Fallen geraten sollte. Wegen der Atmosphäre des Planeten machte er sich keine Sorgen. Die Analyse hatte ergeben, daß sie der Atemluft an Bord der HÜPFER glich.
    Außerdem war Douc Langur sicher, daß er in jede vorstellbare Atmosphäre hinaustreten konnte. Diese Überzeugung entsprang seinem Unterbewußtsein, das offenbar in der Lage war, sich an viele Dinge aus der Vergangenheit zu erinnern.
    Der Forscher öffnete die Schleuse.
    Die HÜPFER ruhte auf ihren nachgiebigen Schwammtellern, die auch in einem unebenen Gelände eine horizontale Landung erlaubt hätten.
    Langur trat in die Schleusenkammer und blickte hinaus.
    Von seiner Position aus konnte er das Hauptgebäude mit dem kuppeiförmigen Aufbau sehen. Die Vorderfront besaß mehrere rechteckige und quadratische Eingänge. Einige davon lagen zu ebener Erde, die anderen hoch oben am Gebäude.
    Erstaunlich! dachte Langur.
    Die Erbauer dieses Gebäudes waren offenbar Flugwesen.
    Auf dem Dach unterhalb der Kuppel entdeckte Langur einige seltsame Figuren aus Stein. Wenn es sich um Abbildungen von Wesen dieser Zivilisation handelte, sprach der Platz, an dem man sie aufgestellt hatte, auch für ihre Fähigkeit des Fliegens.
    Allerdings, schränkte Langur ein, war auf diese Entfernung nicht

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