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0757 - Welt ohne Menschen

Titel: 0757 - Welt ohne Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verkündete er. „Wir werden uns woanders umsehen müssen. Kommst du mit?"
    Er brauchte nur ein paar Schritte zu machen, um zu sehen, daß der Hund ihn begleiten würde.
    Sie gingen die Hauptstraße entlang und waren wenig später hinter roten Staubschleiern verschwunden.
     
    3.
     
    An ihrer Größe und Form gemessen, war die HÜPFER kein sehr beeindruckendes Raumfahrzeug.
    Doch dieser optische Eindruck täuschte.
    Das Schiffchen war etwa zwanzig Meter lang und ähnelte in seiner Form einer Keule, die am dicken Ende acht Meter und am dünnen Ende zwei Meter Durchmesser besaß. Die HÜPFER besaß keine Mannschaftsräume im üblichen Sinn, denn ihr einziges Besatzungsmitglied, der Forscher Douc Langur, hielt sich in erster Linie im Kontrollraum im Bug auf. Wenn er müde oder hungrig war, begab er sich in die sechseckige Antigravwabenröhre, um sich zu entspannen und Energie in sich aufzunehmen.
    Das Transitionstriebwerk der HÜPFER hätte einen Vergleich mit jedem anderen denkbaren Über-lichttriebwerk ausgehalten.
    Immerhin konnte es das kleine Schiff insgesamt eine Million Lichtjahre weit befördern.
    Während des Transitionsvorgangs wurden weder das Schiff noch sein einziger Passagier entstofflicht. Langur konnte jede Transition bei vollem Bewußtsein miterleben. Diese Möglichkeit wurde durch ein raffiniertes Abschirmungssystem gegen ndimensionale Einflüsse erreicht.
    Allerdings war die HÜPFER bis zu einem gewissen Grad vom MODUL abhängig, von dem sie versorgt wurde.
    Die größte Sprungweite des Transitionstriebwerks betrug fünfzigtausend Lichtjahre. Bei Bedarf konnte das hochwertige Aggregat in ein Normaltriebwerk umgeschaltet werden. Dann arbeitete es nach dem Prinzip eines Korpuskulartriebwerks und erreichte annähernd einfache Lichtgeschwindigkeit.
    Im dünnen Heck des Schiffes befanden sich das Kombinationstriebwerk, Interprojektoren und zwei kompakte Hochenergie-Reaktoren nach dem Prinzip des gepulsten Protonenstrahls. Die Aggregate waren technisch zu einer einzigen Einheit verschmolzen.
    Auf der Rumpf oberfläche besaß die HÜPFER eine ausfahrbare, drehbare Kuppel, in der der Hyper-Initiallader untergebracht war. Das war die einzige, aber überaus wirkungsvolle Waffe des kleinen Raumschiffs.
    In dem Langur seine Forschungsarbeiten auch nach der Trennung vom MODUL fortsetzte, gab er sich einer Art Selbsttäuschung hin, denn er tat im Grunde genommen nichts anderes, als sich ständig zu beweisen, daß das MODUL zurückkommen und die ermittelten Ergebnisse in sich aufnehmen würde.
    Die Tatsache, daß er auf psychologische Zusammenhänge so und nicht anders reagierte, schien zu beweisen, daß Langur ein organisches Wesen war, aber er war viel zu klug, um nicht in Betracht zu ziehen, daß ein entsprechend programmierter Roboter genauso handeln konnte.
    Da er von seiner Herkunft nur wußte, daß er im Auftrag der Kaiserin von Therm auf der Unendlichen Schleife unterwegs war, konnte er nicht hoffen, die ihn quälende Frage vor seiner Rückkehr jemals objektiv zu lösen. Der Weg zurück schien versperrte, was bedeutete, daß Langur zeit seines Lebens von dieser zermürbenden Ungewißheit begleitet werden würde.
    Keinem der Forscher, die zusammen mit Douc Langur vom MODUL aus ihre Expeditionen unternommen hatten, waren die Koordinanten der Heimatgalaxis bekannt. Lediglich das MODUL kannte den Ausgangspunkt und damit das Ziel der Unendlichen Schleife. Es würde sich jedoch eher selbst zerstören, als dieses Wissen gebenüber Unbefugten preisgeben.
    Ein schöner Forscher! dachte Douc Langur voller Selbstironie.
    Die Tatsache, daß er trotz der verwirrenden Situation seinen Forschungsauftrag noch durchführte, brauchte nicht ausschließlich der Versuch der Selbsttäuschung zu sein. Ebenso war denkbar, daß er unbeirrbar einer Programmierung folgte.
    Das konnte ein Beweis für eine robotische Abstammung sein!
    Langur pfiff ärgerlich!
    Es gab eben für jede Möglichkeit Argumente - und er hatte sie schon ein paar tausendmal gegeneinander abgewogen, ohne zu einem Entschluß zu kommen.
    Langur schob diese Gedanken zur Seite und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Er nahm Spektralanaysen vor und verglich sie miteinander. Dann stellte er fest, wie viele der beobachteten Sonnen Planeten besaßen und ob diese wiederum Leben trugen. Die Unendliche Schleife war vor allen Dingen ein statistisches Unternehmen. Manchmal fragte sich Langur, warum sein Volk (oder das Volk, das ihn programmiert hatte) an solchen

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