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0758 - Die Einsamen von Terra

Titel: 0758 - Die Einsamen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß wir so etwas tun. Wir... wir sollten eine gewisse Ordnung aufrechterhalten. Das gehört einfach dazu, auch wenn wir nur zu zweit sind. Alles andere ist unmoralisch."
    Sie lachte herausfordernd und gab einen zweiten Schuß ab, diesmal jedoch in die Luft. Dann schob sie die Waffe wieder in den Gürtel.
    Kanube sah sie davongehen.
    „Marboo!" rief er.
    Sie hielt inne und blickte über die Schulter.
    „Was gibt's?"
    „Ich weiß nicht", meinte Kanube. „Ich denke manchmal, daß du immer noch aphilisch bist."
    Sie lachte nur und zog sich in das Gebäude zurück. Kanube blickte die Straße entlang. Er fühlte eine große Leere in sich.
    Warum blieb er noch hier?
    Sein Plan war, demnächst in Imperium-Alpha einzudringen.
    Er hoffte, daß er in der einstigen Zentrale der Menschheit etwas herausfand. Bisher hatte er noch nicht mit dem Mädchen darüber gesprochen, denn er war nicht sicher, daß er sie mitnehmen würde.
    Er wollte ihr eine Lektion erteilen, ihr beweisen, daß sie ihn brauchte - so oder so.
    Im Grunde genommen hoffte er, daß sie ihm nachlaufen würde.
    Weil er aber nicht sicher war, ob sie das wirklich tun würde, wagte er nicht, die Probe aufs Exempel zu machen.
    Sante Kanube hatte drei Batterieleuchten beschafft und in seiner Agentur aufgestellt. Eine davon brannte die ganze Nacht, denn Kanube fürchtete sich davor, allein in der Dunkelheit zu sein.
    Er lag auf dem Rücken und lauschte auf das Heulen des Sturmes. Es war kurz nach Mitternacht. Ein batteriegetriebener Heißlüfter sorgte für Wärme. Kanube hatte im Hauptraum eine Liege aufgestellt.
    Es gab jetzt fast in jeder Nacht ein Unwetter. Kanube hatte den Eindruck, daß sie von Nacht zu Nacht schlimmer wurden.
    Die Stürme hatten überall in der Stadt schon schwere Beschädigungen hervorgerufen.
    Kanube hatte manchmal den Wunsch, irgend etwas gegen den drohenden Zerfall Terrania Citys zu unternehmen. Aber was sollten ein Mann und ein Mädchen allein gegen die Umwelteinflüsse unternehmen?
    Das Verhängnis nahm seinen Lauf. Die eigentliche Ursache dafür war die Tatsache, daß NATHAN offenbar nicht mehr funktionierte. Alle Aufgaben, die die Großpositronik auf Luna zu übernehmen hatte, wurden nicht mehr ausgeführt.
    Damit war Terrania City praktisch seines Lebensnervs beraubt worden.
    Technisch gesehen, war die Hauptstadt der Erde längst tot.
    Kanube wälzte sich auf die Seite und versuchte, diese Gedanken aus seinem Bewußtsein zu vertreiben. Aber er fand keinen Schlaf.
    Inzwischen war er überzeugt davon, daß die Erde durch den Schlund gestürzt und an einer unbekannten Stelle des Universums herausgekommen war. Bei diesem Vorgang, der offensichtlich vier Monate in Anspruch genommen hatte, waren fast alle Menschen verschwunden.
    Das war zweifellos das größte der vielen ungelösten Rätsel.
    Kanube hoffte noch immer, daß die Menschheit wieder zurückkehren würde, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, auf welche Weise das geschehen könnte.
    Ein Geräusch am Eingang ließ ihn hochfahren.
    Er stand auf und schaltete die beiden anderen Lampen ein.
    Dann warf er seine Pelzjacke über, zog den Impulsstrahler aus dem Gürtel und ging zur Tür.
    „Wer ist da?" rief er.
    „Marboo!" Die Stimme ging fast im Tosen des Sturmes unter.
    Kanube riß die Tür auf, das Mädchen taumelte über die Schwelle. Kanube ließ die Waffe fallen, fing Marboo auf und stieß die Tür mit einem Fuß zu.
    „Was ist passiert?" erkundigte er sich.
    Ihr Gesicht war vor Anstrengung verzerrt. Bei den herrschenden Witterungsverhältnissen war der kurze Weg von Marboos Unterkunft bis zur Agentur ein gefährliches Unternehmen.
    Sie rang nach Atem.
    „Schon gut!" sagte Kanube. Er führte sie zu einem Sessel und ließ sie aus den Armen gleiten. Dann half er ihr aus der Jacke.
    „Ich werde Kaffee machen."
    „Ich halte das nicht mehr aus", sagte sie tonlos. „Ich werde wahnsinnig. Der Gedanke, daß wir allein in dieser schrecklichen Stadt sind, bringt mich um. Verstehst du das?"
    „Ja", sagte Kanube. „Mir ergeht es nicht viel besser."
    „Wir müssen hier weg, Sante!"
    Er lächelte schwach.
    „Wohin sollten wir schon gehen?" Er schaltete den Batteriekocher auf volle Leistung und stellte die Kaffeekanne darauf. „Es ist überall so wie hier."
    „Was tun wir eigentlich?" fragte sie mit zitternder Stimme. „Ich meine, wozu leben wir überhaupt noch?"
    „Wir warten", sagte Kanube ohne Überzeugungskraft. „Wir warten auf die Rückkehr der Menschheit."
    „Sie kommt

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