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0758 - Die Einsamen von Terra

Titel: 0758 - Die Einsamen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernichtet wurde. Das wäre auch eine Erklärung für das Verschwinden eines ganzen Volkes."
    „Von diesem Standpunkt habe ich die Angelegenheit noch nicht betrachtet", gab Langur zu.
    Er dachte darüber nach. Hatte eine fremde Macht in die Geschicke der unbekannten Zivilisation eingegriffen? Langur fühlte ein Alarmsignal in seinem Innern anschlagen. Eine Gefahr, die die Bewohner dieser Welt vertrieben oder vernichtet hatte, durfte auch von ihm nicht unterschätzt werden. Er mußte seine Aufmerksamkeit in verschiedene Richtungen lenken.
    „Ich frage mich, ob dieser Fremde allein in diesem Haus lebt, oder ob er Artgenossen bei sich hat."
    „Dazu fehlen Informationen", sagte LOGIKOR.
    „Vielleicht kommt er nach einiger Zeit wieder heraus", hoffte Langur. „Er hat irgend etwas vorgehabt. Früher oder später wird er versuchen, es auf jeden Fall durchzuführen."
    LOGIKOR kam auf die strategische Seite der Angelegenheit zu sprechen.
    „Wir haben einen ungünstigen Platz für die HÜPFER ausgewählt. Hier kann sie leicht angegriffen werden, ohne daß wir uns optimal verteidigen können."
    „Ich ändere die Position jetzt nicht!"
    Langur konnte sich selbst nicht erklären, woher seine hartnäckige Entschlossenheit, den ersehnten Kontakt endlich herzustellen, eigentlich rührte. Es konnte nicht allein mit seinem Identitätsproblem zusammenhängen, dessen war er gewiß.
    Wahrscheinlich gab es einen unbewußten Antrieb, dessen Ursache er noch nicht ergründet hatte.
    Zum erstenmal kam ihm der Gedanke, daß zwischen der Expedition entlang der Unendlichen Schleife und dem aufgetauchten Sonnensystem vielleicht ein Zusammenhang bestand.
    Gewiß, angesichts der ihm vorliegenden Fakten war diese Vermutung geradezu absurd, und er hätte es niemals gewagt, sie in einem Kreis anderer Forscher zu äußern, aber andererseits hielt ihn hier auf dieser Welt nichts davon ab, die phantastischsten Spekulationen anzustellen.
    Da die Funksignale ununterbrochen ausgestrahlt wurden, nahm Langur an, daß die Bewohner dieses Gebäudes andere einsame Artgenossen auf sich aufmerksam machen wollten. Langur schloß daraus, daß es überall auf diesem Planeten kleine Gruppen von Überlebenden gab. Vielleicht sogar nur Einzelgänger, die auf diese oder jene Weise versuchten, miteinander in Kontakt zu kommen.
    Daraus wiederum konnte der Forscher den Schluß ziehen, daß die Katastrophe sich erst in jüngster Vergangenheit ereignet hatte. Hätte sie früher stattgefunden, wäre den Anstrengungen der Eingeborenen längst Erfolg beschieden gewesen.
    Langur war zufrieden, daß er jetzt zahlreiche Informationen bekam, um die er sich bisher vergeblich bemüht hatte.
    Er war überzeugt davon, daß er bald noch mehr erfahren würde. Trotzdem mußte er geduldig sein. Es durfte nicht zu einer zweiten Katastrophe kommen.
    Besorgt fragte er sich, ob die ängstliche Reaktion des für kurze Zeit auf der Straße erschienenen Eingeborenen vielleicht darauf zurückzuführen war, daß dieser etwas von den Vorgängen am alten Raumhafen erfahren hatte.
    Je länger er jedoch über diese Möglichkeit nachdachte, desto unwahrscheinlicher erschien sie ihm. Im alten Raumhafen hatte nur ein Eingeborener gelebt. Wie hätte er seinen Artgenossen warnen sollen? Dazu hätte es einer lautlosen, auf organischen Mitteln aufgebauten Kommunikation über große Entfernungen hinweg bedurft.
    Der Sender, dessen Impulse Langur noch immer empfing, bewies ganz deutlich, daß es eine solche Verständigungsmöglichkeit unter diesen Wesen nicht gab.
    Er teilte LOGIKOR seine Überlegungen mit.
    „Ich bin ebenfalls der Ansicht, daß die ängstliche Reaktion des Wesens auf eigenen Emotionen beruht und nicht durch Nachrichten ausgelöst wurde", bestätigte der Rechner Langurs Hypothese.
    „Ich werde nichts tun, was diese Angst verstärken könnte", versicherte der Vierbeinige. „Nur Geduld kann uns ans Ziel bringen. Wir müssen dem Eingeborenen Vertrauen einflößen."
    Das war leichter gesagt als getan.
    Was wollte Langur unternehmen, wenn der Fremde sich in diesem Gebäude verkroch und überhaupt nicht mehr hervorkam?
    Eine zweite Möglichkeit war, daß der Eingeborene durch einen anderen Ausgang verschwand und das Weite suchte, ohne daß Langur etwas davon bemerkte. Vielleicht war das Wesen bereits jetzt auf der Flucht.
    „Wir machen irgend etwas falsch!" stellte der Forscher niedergeschlagen fest. „Es gibt bestimmt einen Schlüssel, um an diese Wesen heranzukommen, eine ganz einfache

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