0758 - Die Einsamen von Terra
Erscheinen stehengeblieben.
„Mein Gott!" stieß Marboo hervor. „Was ist das?"
Speideck spürte, daß sich in seiner Kehle ein Kloß festsetzte.
Er konnte nicht genau sehen, was da aus der Maschine geklettert war, denn das Ding befand sich im Schatten seines Behälters. Eines war jedoch unübersehbar: Das Ding war genauso fremdartig wie der Apparat, aus dem es gekrochen war.
„Was ist das für eine schreckliche Kreatur?" ächzte das Mädchen, Speideck hatte das Gefühl, etwas Beruhigendes sagen zu müssen, aber er brachte keinen Ton hervor.
Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, und die Hand, in der er den Blaster hielt, begann heftig zu zittern.
Schließlich brachte er hervor: „Es... es könnte eine Art Roboter sein."
„Wenn es ein Roboter ist, dann haben ihn Aphiliker geschickt", sagte Marboo. „Ich habe immer befürchtet, daß es sie noch gibt und daß sie uns irgendwann aufspüren würden."
Speideck konnte sich der Wirkung dieser Worte nicht entziehen, obwohl sein Verstand ihm sagte, daß sie durch nichts begründet waren. Sicher gab es unzählige andere Möglichkeiten, diese seltsame Erscheinung zu erklären, aber die Furcht vor der Aphilie drängte sich immer wieder ins Bewußtsein.
„Es bewegt sich nicht mehr", stellte er fest. „Komm, wir gehen weiter."
„Nein!" sagte sie heftig. „Laß uns fliehen!"
„Und Kanube? Vielleicht ist er in Gefahr."
Sie senkte den Kopf.
„Wir müssen irgend etwas tun", fuhr Speideck fort. „Es hat keinen Sinn, vor diesem Ding davonzulaufen. Wenn es dieses Quartier gefunden hat, kann es uns in jedem anderen Versteck ebenfalls aufspüren."
„Was willst du denn tun?"
Speideck hob den Blaster.
„Nötigenfalls werde ich mich wehren!" Speideck zog Marboo mit sich auf die Seite der Straße, wo das Cherryl-Haus stand.
„Wir gehen jetzt weiter und versuchen, in das Gebäude einzudringen."
„Das ist ja Wahnsinn!" widersprach sie. „Warum sollten wir freiwillig in diese Falle gehen?"
Er dachte darüber nach und kam zu dem Entschluß, daß ihr Einwand berechtigt war. Die merkwürdige Kreatur hatte ihre Maschine so vor dem Cherryl-Haus postiert, daß Speideck unwillkürlich an einen Wächter denken mußte.
Vielleicht kamen sie unangefochten in das Gebäude hinein - die Frage war nur, ob man sie auch wieder herauslassen würde, wenn sie das Bedürfnis dazu hatten.
„Warte hier!" sagte er zu dem Mädchen. „Ich gehe zu dem Ding und versuche herauszufinden, was es ist und was es vorhat."
Er wartete keine Antwort ab, sondern ließ ihre Hand los. Als er ein paar Schritte gemacht hatte, stellte er fest, daß sie ihm folgte.
Douc Langur sah zu seinem Erstaunen, daß die beiden Eingeborenen nach einer kurzen Beratung auf, die HÜPFER zukamen. Offensichtlich hatten sie sich entschlossen, sein deutliches Kontaktangebot anzunehmen.
Zufrieden griff er in die Tasche und zog LOGIKOR heraus.
Speideck sah, daß das Ding in einen sackähnlichen Behälter griff und etwas silbern Schimmerndes herauszog.
Eine Waffe! schoß es ihm durch den Kopf.
Er riß den Blaster hoch.
„Speideck!" Der Aufschrei kam vom Dach des Cherryl-Hauses.
Speideck blickte nach oben und sah Sante Kanube weit über das Geländer gebeugt.
„Nicht!" schrie Kanube.
Doch die Warnung kam zu spät. Speideck hatte noch nicht gelernt, mit all den ungewöhnlichen Gefühlen eines Non-Aphilikers umzugehen. Er war verwirrt, seine Handlungen wurden von den verschiedensten Ängsten seines Unterbewußtseins bestimmt.
Er hatte die Strahlenwaffe auf das Ding gerichtet und feuerte sie ab.
10.
Der Gleiter stand in einer Senke etwas abseits von der Straße, die von AI Quatrun quer durch die Fezzan-Wüste nach Marzuq führte. Beide Städte gehörten zum ehemaligen afrikanischen Bundesstaat Libyen. Die Straße selbst war von heftigen Erdstößen aufgeworfen worden und sah jetzt eher wie eine Art zerbrochener Damm aus.
Seitdem Alaska Saedelaere zur Landung gezwungen gewesen war, hatte die Erde bereits dreimal gebebt. Dieses Land war bestimmt kein klassisches Erdbebengebiet, Alaska nahm daher an, daß diese ungewöhnlichen Beben durch die Standortveränderung der Erde ausgelöst wurden.
Neben den klimatischen deuteten sich jetzt auch geologische Veränderungen an, so daß der Zellaktivatorträger globale Naturkatastrophen befürchtete.
Alaskas kleiner Hund Callibso schien die Gefahr instinktiv zu wittern, denn er hatte den Gleiter bisher nicht verlassen.
Der Transmittergeschädigte hatte die
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