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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Sid Amos aushändigte?
    Immerhin erklärte es die fatale Wirkung auf Amos. Der war immer noch Dämon genug, um dieser extrem tödlichen Waffe zu erliegen!
    Nicoles Fuß zuckte vor. Die Schuhspitze traf die faulende rechte Hand des Ex-Teufels. Die löste sich vom Armstumpf und flog meterweit davon.
    Aus dem Stumpf floss kein Blut.
    »Wenigstens einer, der hier mitdenkt«, keuchte Amos halb erstickt und heiser.
    ***
    Calderone hatte das kleine Dorf an der Loire erreicht. Zufrieden stellte er fest, dass er immer besser mit der höllischen Art der schnellen Fortbewegung zurecht kam. Er orientierte sich und wandte sich dann der Gaststätte zu. Schon über die Entfernung von rund hundert Metern konnte er den geschnitzten Teufelskopf mit Hörnern sehen, der über dem Eingang befestigt war und dazu das Schild mit blutroter, tropfender Schrift: »Zum Teufel«.
    Wie originell, dachte er spöttisch. Passt zu Zamorra wie die Faust aufs Auge.
    Wahrscheinlich würde er einige Zeit warten müssen, bis Stewish auftauchte. Aber vielleicht war der Terrorist ja auch schon hier gewesen, um nach Zamorra zu fragen. Das ließ sich jedoch rasch in Erfahrung bringen.
    Zumindest würde ihn unter der Maske niemand erkennen. Ein Risiko bestand nur, wenn Zamorra selbst hier erschien. Der würde ihn vermutlich erneut enttarnen.
    Doch da stellte Calderone fest, dass er dieses Risiko nicht eingehen musste. Ein älterer Renault Safrane fuhr an ihm vorbei. Es war eher Zufall, dass Calderone dem Mann am Lenkrad seine Aufmerksamkeit widmete. Vielleicht, weil der Mann etwas unkonzentriert fuhr.
    Calderone zuckte zusammen.
    Der Mann glich dem Bild, das Stygia ihm gezeigt hatte.
    Das war Ira Stewish, der gekommen war, um sich mit Zamorra zu verbünden und den Tod seiner Komplizen zu rächen!
    Es gab keinen Zweifel.
    Doch warum fuhr Stewish an der Kneipe vorbei?
    Er fuhr, als kenne er sich aus. Aber das konnte nicht stimmen, weil er sonst schon vor dem Dorf die Abzweigung genommen hätte, die zum Château Montagne hinaufführte!
    Calderone folgte dem Auto und konnte beobachten, dass es ein gutes Dutzend Häuser weiter gestoppt wurde. Stewish stieg aus und ging zielstrebig auf die Haustür zu, vor der er parkte.
    Irgendetwas stimmt hier nicht, dachte Calderone. Aber was?
    ***
    »Du lebst?«, fragte Nicole.
    »Gefällt dir nicht, wie?«, keuchte Sid Amos. Er versuchte, sich aufzurichten, schaffte es aber nicht. »Trotzdem nett von dir, dass du mich von meiner Hand befreit hast.«
    »Als ich es das erste Mal getan habe, warst du gar nicht damit zufrieden«, erinnerte sich Nicole.
    Amos grummelte etwas Unverständliches. Mühsam schaffte er es, sich aufzusetzen und mit dem Rücken an den Stein zu lehnen. Er blickte dorthin, wo seine Hand verrottete. »Schade ist es schon. Sie war stets sehr nützlich.«
    Vor mittlerweile fast zwanzig Jahren hatte Nicole ihm in der Welt Ash’Naduur mit einem Schwert die rechte Hand abgeschlagen, als er im Begriff gewesen war, Zamorra zu erwürgen.
    Später hatte ihm der Schwarzzauberer Amun-Re eine Ersatzhand geschaffen. Ursprünglich wollte er mit der darin wohnenden Magie Asmodis, der damals noch Fürst der Finsternis war, unter seine Kontrolle bringen.
    Doch das hatte nicht funktioniert, denn Asmodis hatte sich als schlauer erwiesen als der Herrscher des Krakenthrons des alten Atlantis. Immerhin konnte er danach eine besondere magische Funktion dieser Hand nutzen - er konnte sie einen Gedanken weit schleudern und sie dort unabhängig von seinem Körper nach seinem Willen agieren lassen.
    Damit war es jetzt wohl vorbei.
    »Du solltest Amun-Re dankbar sein«, sagte Zamorra. »Die Hand hat die Ju-Ju-Magie abgefangen. Und ehe sie sie an deinen Körper weitergeben konnte, wurde sie von deinem Arm getrennt.«
    »War trotzdem scheußlich genug«, murmelte Amos. »Ich möchte das nicht noch einmal erleben. Sagtest du gerade Ju-Ju?«
    »Jaja«, konterte Zamorra trocken.
    »Ich dachte, der Stab sei zerstört.«
    »Das dachte ich auch bisher. Aber offenbar hat irgendwer noch ein Reststück aufgesammelt und wollte dich damit umbringen.«
    »Warum ausgerechnet mich?« Diesmal schaffte Amos es, sich aufzurichten, doch er taumelte und musste sich sofort wieder auf den Stein setzen.
    Zamorra sah, dass seine Augen keine schwarzen Flächen mehr waren. Er ahnte, wie nahe Amos dem Tod gewesen war. Die Hand des Amun-Re hatte zwar den größten Teil der tödlichen Magie abgefangen, aber ein Teil war doch noch durchgekommen. Wenn Amos den

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