Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
geformte Waffe unter seiner Jacke hervor. »Ich weiß zwar nicht, warum du an der falschen Haustür klopfst, Stewish, aber es wird das Letzte sein, was du tust.«
    »Warum?«, stieß Bellaux hervor. Von einem Moment zum anderen war die Angst wieder da, und sie war stärker als zuvor. »Was wollen Sie von mir? Sie verwechseln mich mit jemand anderem!«
    Zugleich spürte er die Aura des Fremden, der jetzt nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war.
    Eine dämonische Aura.
    Und plötzlich ahnte er, dass nicht nur der Fremde, sondern auch er selbst Opfer einer Verwechslung war. Er hatte den Holzsplitter dem falschen Dämon gegeben. Dieser hier war es, den er damit töten sollte…
    Töten sollte!
    Plötzlich begriff er wieder, erinnerte er sich wieder, was es mit dem Splitter auf sich hatte, den die Frau ihm gab. Er sollte einen Dämon töten!
    Und zugleich wuchs die Aggressivität in ihm wieder, der Drang zum Zerstören, zum Töten. Er wurde stärker als die Angst vor dem Dämon, der eine eigenartig geformte, klobige Pistole auf ihn richtete.
    »Sie machen einen Fehler, Fremder!«, knurrte er. »Sie sollten flüchten, solange Sie es noch können. Denn ich werde Sie töten.«
    »Allein schaffst du das nicht, Stewish«, sagte der Fremde. »Du bist nur ein Mensch.«
    Er schoss.
    ***
    Pascal Lafitte, einmal mehr arbeitslos, befand sich allein im Haus. Seine Frau war mit den Kindern nach Roanne zum Schwimmbad gefahren. Ihm war’s nur recht. Er liebte sie alle drei, doch manchmal wollte er auch einfach nur seine Ruhe haben.
    Ein wenig hatte er noch mit der täglichen Routine zu tun, die er endlich einmal wieder ungestört angehen konnte - das Heraussuchen von einschlägigen Artikeln aus internationalen Zeitungen für Professor Zamorra, der ihm dafür ein angemessenes Honorar zahlte, von dem allein zwar keine Familie leben konnte, aber zusammen mit der Arbeitslosenhilfe reichte es hin.
    Für den späten Nachmittag hatte sich Giscard angekündigt. Sie kannten sich aus der Firma, in der Pascal zuletzt gearbeitet hatte, ehe man ihn wegrationalisierte - nicht seiner Fähigkeiten wegen, sondern einfach so. Er hatte überlegt, dagegen zu klagen. Doch was brachte es schon? Einen monatelangen Prozess, den er vielleicht gewann. Aber bis dahin wurde sicher weiter rationalisiert, und dann war er garantiert schon wieder draußen.
    Er war einfach ein Pechvogel.
    Er gab sich damit jedoch nicht zufrieden und versuchte es immer wieder. Doch die Firmen, die ihn und seine gediegene Ausbildung verwenden konnten, wurden immer weniger. Irgendwann würde ihm nur eine weitere Umschulung bleiben - und dann ging das ganze Theater trotzdem wieder von vorn los.
    Es gab Menschen, die immer, wenn sie stürzten, auf die Füße fielen, und andere, die immer auf die Nase knallten. Er gehörte zu der zweiten Kategorie. Und er wusste nicht einmal, warum. Es gab keinen nachvollziehbaren Grund dafür.
    Es klingelte an der Tür.
    Im ersten Moment beschloss er, das einfach zu ignorieren. Für seinen Ex-Kollegen war es noch zu früh, Zamorra hätte vorher angerufen oder eine Mail geschickt, und die anderen aus dem Dorf mussten auch mal damit leben, dass er ihnen nicht gleich die Tür aufmachte.
    Der-Türklingler erwies sich als recht penetrant. Seufzend drückte Pascal auf die Speichertaste des Computers, erhob sich und ging ans Fenster. Das Wohnzimmer, in dem er sich eine kleine Ecke für seine Heimarbeit reserviert hatte, lag zur Straße hin, Etwas überrascht sah er Giscard Bellaux’ Auto vor dem Haus parken. Was wollte der denn schon so früh hier? Pascal rechnete erst in zwei Stunden mit seinem Auftauchen.
    Und da war noch jemand, der sich dem Hauseingang näherte. Lafitte kannte ihn nicht, doch der Mann sah nicht gerade Sympathie erweckend aus.
    Es klingelte wieder - Dauerton.
    »Ja!«, knurrte Pascal. »Ich komme ja schon! Weck doch mit dem Lärm nicht alle Leichen auf, die sich in meinem Keller tummeln!«
    Pascal ging zur Haustür, zog sie auf, sah…
    Er packte Bellaux und riss ihn blitzschnell aus der Schusslinie. Etwas fauchte an ihnen beiden vorbei und schlug einige Meter hinter ihnen in die Wand.
    »Scheiße!«, schrie Pascal auf und versetzte der Tür einen Tritt, sodass sie hinter Bellaux ins Schloss fiel. Der nächste Schuss durchschlug das zwei Zentimeter dicke Holz mühelos.
    »Klopf an, tritt ein, bring Glück herein«, fauchte Pascal sarkastisch. »Was soll das, Mann? Der zweite Weltkrieg ist seit fast sechzig Jahren vorbei!«
    Ein dritter

Weitere Kostenlose Bücher