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0759 - Eiswüste Alaska

Titel: 0759 - Eiswüste Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bluff hatte nicht die mindeste Ahnung, wie man ein Schiff in Bewegung setzte und steuerte.
    Also blieben nur die Fahrzeuge, die normalerweise für den privaten Überlandverkehr benützt wurden: Gleiter. Auch in der Handhabung eines Gleiters war Bluff völlig ungeübt. Aber er war in Gleitern gefahren und hatte gesehen, mit wie wenig Handgriffen das Fahrzeug gesteuert wurde. Diese paar Handgriffe traute er sich zu erlernen.
    Von einem Teil der Hundemeute begleitet, machte Bluff sich auf die Suche nach Fahrzeugen. Er fand einige, die anscheinend im Augenblick der Katastrophe noch unterwegs gewesen und verunglückt waren. Ein paar der weniger schwer beschädigten versuchte er, in Gang zu setzen, aber der Erfolg blieb ihm versagt. Er schob es darauf, daß der Schaden wohl doch größer war, als man dem Fahrzeug von außen ansehen konnte.
    Danach drang er in eine Reihe von Garagen ein und fand Gleiter, die völlig unbeschädigt waren. Die Armaturen waren ausführlich beschriftet. Bluff wußte genau, welchen Schalter er zu drücken oder zu drehen hatte, um das Triebwerk in Gang zu setzen.
    Aber soviel er auch drehte und drückte ,.. das Triebwerk blieb stumm.
    Da sah er ein, daß die Katastrophe nicht nur auf die Menschen, sondern auch auf die Maschinen eingewirkt hatte. Es gab keinen vernünftigen Grund, warum das Triebwerk eines Gleiters sich weigern sollte anzuspringen, außer eben dem, daß die Katastrophe irgendeine Veränderung hervorgerufen hatte, die alle Fahrzeuge außer Betrieb setzte.
    Das Gefühl der Verzweiflung wollte ihn wieder überkommen.
    Er entwich ihm, indem er mit der Meute zum Hafen hinabstrich.
    Die Sonne stand dicht über dem Horizont im Süden. Dieser Tage dauerte die Helligkeit schon rund zwei Stunden.
    Wie ein riesiger roter Ball stand das Gestirn dicht über der Oberfläche des Wassers, und der Widerschein war so kräftig, daß Bluff Pollard die Augen zu schmalen Schlitzen zusammenkniff, um nicht geblendet zu werden.
    Da sah er die Unebenheiten, die die glatte Wasserfläche durchbrachen. Erst wußte er nicht, was er von ihnen halten sollte.
    Er lief zum Rand des Hafenbeckens hinab und starrte ins Wasser. Da sah er eine riesige Eisscholle, die mit der Flut zwischen zwei Molen hindurchtrieb. Auf dem Wasser des Meeres hatte er Eis noch nie zuvor gesehen, aber er kannte es von Pfützen, die an kalten Wintermorgen zugefroren waren. Intuitiv verstand er den Zusammenhang. Dieser Winter war kälter als alle anderen Winter, die er je zuvor erlebt hatte. Eis war eine Folge der Kälte. Offenbar stand das Meer im Begriff zuzufrieren.
    Das Problem der Meeresüberquerung war damit so gut wie gelöst! Selbst wenn die Bering-See nicht völlig zufror, würde er die Überfahrt nach Asien notfalls auf einer größeren Eisscholle bewältigen können! Er konnte sich ein Paddel fertigen, mit dem sich die Scholle steuern ließ. Und selbstverständlich mußte er dorthin gehen, wo der Abstand zwischen den beiden Kontinenten am geringsten war... nach Wales hinauf also oder nach Ikpek.
    Von der Trans-Bering-Brücke wußte Bluff Pollard nichts.
    Und selbst wenn er von ihr gewußt hätte -und davon, daß sie aus reiner Energie bestand -, wären ihm Zweifel gekommen, ob sie wohl noch existierte.
    Das also war der zweite Weg, die Verzweiflung zu überwinden: Man durfte nicht aufhören, an einem Problem zu arbeiten.
    Man mußte nach neuen Lösungswegen suchen.
    Alsbald bereitete er den Aufbruch von Nome vor.
    Bluff Pollard begann, Proviant zu sammeln. Von Nome bis nach Wales waren es fast zweihundert Kilometer. Er würde mehrere Tage lang unterwegs sein. Er fragte sich, ob es möglich sei, Cuddly und einen Teil des Rudels zum Mitkommen zu bewegen.
    In einem Geschäft für Sportartikel besorgte er sich eine Reihe von Taschen, die an einem Riemen hingen, den man sich um die Schulter schlingen konnte.
    Er nahm ein paar Veränderungen daran vor. Dann rief er Cuddly zu sich und schnallte ihm die Tasche um den Leib.
    Cuddly beobachtete sein Unterfangen mit aufmerksamem Blick.
    Er schien zu verstehen, worum es ging.
    Denn als Bluff den letzten Riemen zugeschnallt hatte, stieß er mit der Schnauze in den Stapel der übrigen Taschen, die Bluff auf dem Boden abgesetzt hatte, und auf einen scharfen Bellaut hin kamen fünf weitere kräftige Tiere herbei. Cuddly gab ein paar Geräusche von sich, die die Aufmerksamkeit der Hunde ganz eindeutig auf die Tasche lenkte, die Bluff ihm um den Leib gebunden hatte. Daraufhin stellte sich eines der

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