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0759 - Eiswüste Alaska

Titel: 0759 - Eiswüste Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offen.
    Bluff wandte sich seitwärts. Er hatte Angst... Aber noch mehr Angst hatte er vor dem Tunnel, in den ihn die Meute schattenhafter Geschöpfe treiben wollte. Er nahm zwei Hände voll Schnee auf, ballte sie und schleuderte sie in Richtung eines der glühenden Augenpaare. Dazu stieß er einen gellenden Schrei aus.
    Das Tier kam in Bewegung. Es gab ein halb ängstliches, halb überraschtes Bellen von sich und schnürte durch die Dunkelheit davon. Bluff rückte weiter vor. Wieder und wieder griff er in den Schnee, formte hastig ein Wurfgeschoß und schleuderte es mit lautem Geschrei in die Front der glühenden Augen.
    Da kam Bewegung in die Schattengeschöpfe. Bellend und kläffend sprangen sie auf und kämpften sich durch den Schnee davon. Besonders tapfer schienen sie nicht zu sein. Bluff stand da und lachte ... lachte zum ersten Mal in seinem Leben aus vollem Hals.
    Nichts als Hunde, dachte er. Sie waren hungrig. Niemand kümmerte sich um sie. Aber sie fürchteten den Menschen. Zuerst hatte er an Wölfe geglaubt, die es zwar nicht in der Gegend von Nome, aber droben in den Bergen noch in großer Zahl gab. Jetzt, da er wußte, daß es sich nur um Hunde handelte, war er beruhigt.
    Sorglos betrat er den Tunnel. Er war fast einen halben Kilometer lang und mündete jenseits der Straße in parkähnliches Gelände, in dem auch das Heim lag. Bluff schritt munter aus und freute sich, daß er ein paar hundert Meter weit nicht gegen den Schnee zu kämpfen brauchte. Er vermißte das stetige, summende Geräusch des Verkehrs, das von der Straße herab sonst ins Innere des Tunnels drang. Aber wenn der Tunnel und die Baracken dunkel waren und Uhren nicht mehr funktionierten, dann brauchte man sich nicht darüber zu wundern, daß auch der Verkehr zum Erliegen gekommen war. Irgend etwas Unheimliches war geschehen, darüber war Bluff Pollard sich im klaren. Worum genau es sich handelte, würde er erfahren, wenn er ins Heim zurückkehrte.
    Er merkte an Spuren von Schnee, die der Wind hereingetrieben hatte, daß er sich dem Ende des Tunnels näherte. Auch dort gab es ein Gleitband, das sich nicht mehr bewegte. Bluff stieg über die glatte, schlüpfrige Fläche hinauf. Noch bevor er die Schneewand erreichte, die dort begann, wo der Tunnelausgang nach oben offen war, hörte er hinter sich das Geräusch.
    Es kam aus dem Tunnel und hörte sich an wie ein vielfältiges Scharren und Kratzen: Pfoten! Die ausgehungerten Hunde waren hinter ihm her! Die Hast, mit der sie sich durch den Tunnel bewegten, sagte ihm, daß sie es ernst meinten. Diesmal würden sie sich nicht mit Schreien und Schneebällen ins Bockshorn jagen lassen.
    Er hastete voran. Unter den schaufelnden Bewegungen seiner Arme flog der Schnee beiseite. So rasch er konnte, bahnte er sich einen Weg durch die eisigen Schneemassen. Hinter ihm hechelten die Hunde heran. Er hörte ihr kurzes, wütendes Bellen.
    Erleichtert spürte er, daß der Boden unter ihm eben wurde. Das Gleitband lag hinter ihm, vor ihm nur noch die weite, schneebedeckte Fläche des Parks.
    Da stutzte er plötzlich, und trotz der Wärme unter dem Umhang spürte er, wie ihm das Blut in den Adern erstarrte.
    Aus der Dunkelheit vor ihm leuchteten Dutzende von Augenpaaren. Die Hunde hatten ihn überlistet! Sie hatten sich geteilt. Während die Hälfte der Meute ihn durch den Tunnel verfolgte, lauerte ihn die andere Hälfte am Ausgang auf.
    Bluff Pollard hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, wie verwunderlich es war, daß Hunde eine derart ausgefeilte Taktik verwendeten.
    Die ausgehungerte Meute stürzte sich von beiden Seiten auf ihn.
    Er stürzte in den Schnee. Geifernde Rachen und glühende Augen waren unmittelbar über ihm. Er riß die Arme in die Höhe, um Gesicht und Hals zu schützen. Die Zähne der Bestien fuhren in den dicken, weichen Stoff des Umhangs. Eine Zeitlang würde ihn der Mantel schützen, dachte Bluff.
    Plötzlich packte ihn die Wut. Mit einem gellenden Schrei stemmte er sich gegen die Meute.
    Die Hände packten zu und bekamen zotteliges Fell zu fassen.
    Einer der Hunde quietschte voller Entsetzen, als Bluff ihn einfach aufhob und davon-schleuderte. Ein paar Augenblicke lang hatte Bluff Luft. Er kam auf die Beine und lief davon. Aber die hungernde Meute erholte sich rasch von ihrem Schreck. Sie war fest entschlossen, sich das Opfer kein weiteres Mal entgehen zu lassen. Bluff suchte hinter einem Baumstamm Schutz.
    Verzweifelt blickte er an der rissigen, eisbedeckten Rinde hinauf, die ihm

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