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0761 - Der Angst-Atmer

0761 - Der Angst-Atmer

Titel: 0761 - Der Angst-Atmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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neue.
    Aber die Qual der Wahl nahm er gern in Kauf.
    Weil die Qualen, die er ihnen bescherte, so viel köstlicher waren!
    Für ihn wenigstens - und buchstäblich…
    ***
    »Also wenn du mich fragst…«, begann Nicole Duval.
    »Eben deshalb habe ich dich ja angerufen«, unterbrach Zamorra sie und lächelte ihrem Bildschirmkonterfei zu, das der Monitor des Visofons zeigte. Ebenso konnte sie ihn am anderen Ende der Leitung in Tendyke’s Home in der Nähe von Miami sehen, wo der-Tag gerade erst begann.
    Er hatte Nicole in Florida angerufen und ihr von dem »Fall« erzählt, auf den Pascal Lafitte ihn aufmerksam gemacht hatte - und sie dann gefragt, ob sie persönlich die Sache überhaupt für einen Fall hielt…
    »… nein«, vollendete Nicole ihren angefangen Satz. »Für mich klingt das nicht, als stecke da etwas Größeres hinter.«
    »Hm«, machte Zamorra nur. Für gewöhnlich konnte er sich auf Nicoles Gefühl verlassen. Aus irgendeinem Grund hatte sie einen Riecher für solcherlei Angelegenheiten, und zwar den richtigen. Aber dieses Mal schien ihm sein eigener Riecher aus irgendeinem Grunde »richtiger« zu riechen - dass etwas faul war nämlich.
    Und das wiederum sah Nicole ihm selbst per Bildtelefon an.
    »Du schaust aus, als würde dein Entschluss schon feststehen«, bemerkte sie.
    Er wiegte den Kopf. »Je länger ich über die Sache nachdenke, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, dass vielleicht doch etwas dran sein könnte.«
    »Du willst also nach Schottland?«
    »Ich denke, ja«, sagte Zamorra. »Es ist ja auch nur ein Katzensprung. Dank der Regenbogenblumen komme ich problem- und kostenlos zur Ruine von Caer Spook und von dort aus…«
    »Mit den Regenbogenblumen kämst du aber genauso problem- und kostenlos rüber zu uns nach Florida«, warf Nicole mit Schmollmund ein. »Du fehlst mir schon ein bisschen, Chef.«
    »Ein bisschen nur?« Zamorra tat verletzt. »Dann warte ich, bis ich dir noch ein bisschen mehr fehle und komme später auf einen Abstecher vorbei.«
    »Das hoffe ich für dich!«
    ***
    Später recherchierte Zamorra selbst noch ein wenig im Internet über Cardigan Hall und suchte sich eine Fahrtroute von Spooky Castle und Caer Llewellyn an sein Ziel, das zwischen den östlichen Spitzen von Loch Cluanie und Loch Loyne lag.
    Die Informationen, die er über Cardigan Hall fand, machten deutlich, dass man seitens der Hotelleitung offenbar nicht versucht hatte, die beiden Todesfälle zu vertuschen. Im Gegenteil, man gewann vielmehr den Eindruck, als würde damit regelrecht für den Herbergsbetrieb geworben! Womöglich hatte man die Meldungen sogar mit Nachdruck verbreitet, um Publicity zu erzielen. Etwa nach dem Motto: Ein Spukschloss, in dem Menschen vor Angst sterben - das muss ja echt sein!
    Zamorra schüttelte sich ob dieser nahe liegenden Geschmacklosigkeit. Zugleich schien ihm diese Vermutung aber auch darauf hinzudeuten, dass es in Cardigan Hall nicht wirklich spukte. Denn hätte man andernfalls solche Methoden der Werbung nötig gehabt?
    Er überlegte und gestand sich ein, dass dieser Schluss nicht zwingend einen Sinn ergab.
    Nun, er würde ja bald herausfinden, was in Cardigan Hall vor sich ging. Seinen einmal gefassten Entschluss brachten nämlich weder diese noch andere Überlegungen ins Wanken. Dazu war seine Neugier inzwischen zu groß geworden.
    Zamorra verabschiedete sich von Butler William, dann stieg er mit seinem Gepäck - einer Reisetasche mit Kleidung für ein paar Tage und einem Alu-Koffer, in dem sich Waffen und andere Mittel zur Dämonenbekämpfung befanden - in die Kellergewölbe unter Château Montagne hinab, die den Schlossberg labyrinthartig durchzogen und teilweise heute noch unerforscht waren.
    In einem großen Raum und im Licht einer frei schwebenden künstlichen Mini-Sonne blühte eine Kolonie von Regenbogenblumen. Ihre Herkunft war zwar immer noch nicht bekannt, aber sie leisteten der Zamorra-Crew wertvolle Dienste. Die Regenbogenblumen ermöglichten einen zeitlosen Transfer von einer Blumengruppe zur anderen. Man musste sich nur zwischen die Blumen stellen, sich auf sein Ziel konzentrieren, und schon war man dort; vorausgesetzt, dass es am gewünschten Zielort ebenfalls Regenbogenblumen gab.
    So gelangte Zamorra im Nu nach Schottland, wo die Blumen in den Ruinen von Caer Spook blühten, dem ursprünglichen Stammsitz des Llewellyn-Clans. Hier war auch Sir Bryont Saris’ alter Rolls Royce Phantom untergebracht, um das nahe gelegene Llewellyn Castle rasch und

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