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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wie eine gewaltige Säge bildeten die Baumreihen eine Kulisse im Westen.
    Im Osten warfen die Vulkane Aschewolken in die Luft, Wolken wurden herangetrieben, der Sturm heulte, als die zwei Feryppus langsamer wurden und den Strand erreichten.
    Es war ein gewaltiges Dreieck aus Sand, das flach aus dem Wasser aufstieg und an seiner Oberfläche die dicken Schichten von Kalk zeigte. Vorsichtig senkten die Männer die eisernen Reittiere ab, stemmten sich gegen den Sturm und schwebten über den Rand von Wasser und Sand auf den gelblichen Kalk zu.
    Herthor schaltete wieder sein Mikrophon ein und schob die Brille in die Stirn.
    „Es sind einwandfrei Ablagerungen. Viele Schichten, ganz dicht gepackt. Wir sind keine Geologen, aber wir können sicher gewisse Besonderheiten feststellen, Partner."
    „Wie kann an einer solchen Stelle eine so hohe Schicht Kalk ablagern? Hier rast der Sturm herüber, das Wasser wäscht über den Sand, und das Gebiet kommt praktisch niemals zur Ruhe."
    „Das wundert mich so wie dich!" bestätigte Herthor und hielt die Maschine an, als er den Rand der etwa drei Meter hohen Schicht erreichte.
    Mit einem entschlossenen Ruck schwang er sich aus dem Sattel und federte in den nassen Sand.
    Herthor sah sich zunächst einmal die Kalkablagerungen an.
    Sie bestanden aus eng zusammengepreßten Schichten, eine über der anderen, es waren viele Hunderte, wenn-nicht einige tausend Schichten.
    Als Herthor mit dem Zeigefinger daran kratzte, fielen fingernagelgroße Stücke herunter. Sie sahen aus wie Eierschalen. Smolk richtete sich schweigend auf und versuchte, die oberste Schicht der Ablagerungen herunterzustreifen.
    Zettion Meisker stand breitbeinig da, hielt die entsicherte Büchse in der Hand, den Lauf in die Luft gerichtet. Der Mann bewegte kaum den Kopf, als er fragte: „Was hast du entdeckt, Partner?"
    „Eierschalen!" murmelte Herthor lakonisch.
    Zettion sicherte den Luftraum und das Wasser vor ihnen.
    Er zuckte zusammen und fragte vorwurfsvoll mit rauher Stimme: „Verrückt geworden, Partner?"
    „Keineswegs. Ich bin ebenso verblüfft wie du. Dreh dich um und sieh selbst, was ich auf der Handfläche habe. Hier lagen einmal Millionen von Eiern oder aufgeplatzten Eiern. Sie sind offensichtlich von Eiweißresten zusammengeklebt worden. Das hat verhindert, daß sie weggespült wurden."
    Zettion drehte sich um, sah die Reste der dünnen Schalen auf dem Leder des Handschuhs und begriff, daß kein Irrtum möglich war. Er starrte entgeistert auf die zusammengebackenen Kalkstückchen.
    „Sauriereier?"
    „Keine Ahnung!" sagte Herthor. „Aus diesen Stücken läßt sich die Größe kaum mehr rekonstruieren. Wenn wir uns bis Mittag hier aufhalten können, finden wir vielleicht den einen oder anderen Anhaltspunkt für die wahre Größe.
    Und wenn wir geradezu sagenhaftes Glück haben sollten, können uns vielleicht ein paar Knochen darüber Auskunft geben, was sich in den Eiern befunden hat."
    Herthor Smolk sah sich um, die Hand am Kolben der kurzläufigen Strahlwaffe. Die Luft war frei von jagenden Riesensauriern, die kleineren Exemplare waren zwar hungrig und voller Freßgier, aber sie hüteten sich, die großen Wesen auf der flachen Sandbank anzugreifen. Sie ließen sich mit angewinkelten Schwingen ins Wasser fallen und spießten mit den langen Schnäbeln Fische auf und kleine Schildkröten mit weichen Schalen oder Tiere, die ähnlich aussahen.
    „Ich glaube, wir können es riskieren. Gehen wir hinauf auf die Eierschalenbänke und suchen."
    „Außerdem ist die Ablagerung ein genauer Spiegel der größeren Vulkanausbrüche und anderer geologischer Raritäten."
    Immer wieder hatten sich Sand, Pflanzen oder eine mehr oder weniger dicke Schicht vulkanischer Asche auf den zerbrochenen Eiern abgelagert. Die Schichtungen waren sehr abwechslungsreich.
    Irgendwann würde diese Sandbank untergehen, oder das Wasser würde steigen, und dann würden sich Sedimentschichten darauf absetzen. Und eine halbe Million Jahre später wurde daraus massiver Kalk mit interessanten Einschlüssen. Die Partner halfen sich auf die leicht gewellte Ebene aus Kalk hinauf.
    Der Wind riß sofort heulend an ihnen, ließ sie stolpern und rutschen. So weit ihre Augen sahen, gab es nichts als rauhen Kalk, der ein dünenartiges Muster bildete.
    Nebeneinander gingen sie die östliche Kante dieser Anhäufung ab und suchten nach interessanten Dingen.
    Zettion machte Aufnahmen, Herthor sprach ins angeschlossene Diktaphon, um die Eindrücke

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