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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ende."
    „Wir haben verstanden. Das Schiff wird auf euch warten! Ende."
    Ein Sturmstoß verschluckte das scharfe Knacken, mit dem die Geräte sich ausschalteten.
    „Ausgerechnet jetzt!" brummte Zettion. „Ausgerechnet jetzt.
    Nun, nichts zu machen. Sehen wir noch nach, ob es weitere Überraschungen gibt, dann rasen wir wieder zurück."
    Sie versuchten etwa dreißig Minuten lang, dem verwitterten Kadaver mehr Informationen zu entlocken. Dann aber entschlossen sie sich, anzunehmen, daß diese Mumie ein Planetenjahr alt war und von Sonne, Witterung und Salzwasser teilweise geschädigt, teilweise konserviert zurückgeblieben war.
    Die Annahme, daß dieses Reptilwesen eierlegend war oder diese Eier als Jagdbeute und Lebensmittel suchte, blieb als Hypothese übrig.
    Anschließend drehten sie die Feryppus und rasten zurück.
    Der Weg hierher hatte sie in einem leicht geschwungenen Bogen über die Landschaft geführt. Jetzt schlugen sie die Luftlinie ein.
    Hundertdreißig Stundenkilometer war die Maximalgeschwindigkeit des Gegenwindes. In dieser Zeit kamen sie nicht schneller voran als zwanzig, dreißig Kilometer in der Stunde. Aber die Pausen wurden immer länger, in denen der Sturm völlig erstarb oder als sanfte Brise wehte. Die Zeit der Windstille näherte sich - laut Kalender war sie bereits da.
    Bisher hatte es Herthor Smolk zweimal geschafft, das lähmende Entsetzen, durch dessen Gewebe allerdings eine Spur warme Hoffnung leuchtete, zurückzuschieben und in seinen Gedanken einzudämmen.
    Jetzt, als er allein im schaumgepolsterten Hochsattel des Feryppus kauerte, sich klein gegen den Anprall des heißen Windes machte und nichts anderes zu tun hatte, als nach angreifenden Tieren ab einer bestimmten Größe Ausschau zu halten, jetzt allerdings kamen die Gedanken zurück wie nach oben geschleuderte Kiesel.
    Sie passierten eben die Inselberge, als sich Meisker über die tonverstärkende Funkanlage meldete. Er flog fünfzehn Meter links von Smolk.
    „Partner, hörst du?"
    „Ich empfange dich klar!" erwiderte der Multi-Cyborg, nachdem er den Impuls niedergerungen hatte, sich rückhaltlos dem Freund mitzuteilen und ihm seine Zweifel zu erzählen.
    „Wir kommen eben an den Inseln vorbei. Dort gibt es ein hervorragendes Versteck für die Nacht. Frage: weiter zum Festland oder hierbleiben?"
    „Wir haben noch sechs Stunden Helligkeit!"
    Ein heiseres Räuspern, dann einige Sekunden Schweigen, Schließlich sagte der andere: „Ich bin dafür, noch vier Stunden zu fliegen. Dann haben wir mindestens eine Stunde Zeit für die Suche nach einem sicheren Platz!"
    „Ich bin einverstanden, Meisker!"
    „Gut. Dann wäre der JAULER der nächste Orientierungspunkt.
    „Notfalls, wenn wir kein Versteck finden, können wir im Berg selbst übernachten."
    „Besser als Selbstmord."
    Sie merkten es bald, daß sie sich wieder dem Land näherten.
    Nicht nur an den optischen Erscheinungsformen des Sumpfes, der Felsen, der Vegetation und den Tieren, sondern daran, daß die Aggressivität der Fauna zunahm. Es gab mehr und größere Tiere, und sie alle schienen wahnsinnig vor Angriffslust zu sein.
    Zuerst war es nur ein kleiner, pflanzenfressender Saurier, gepanzert wie ein Ritter aus einer Fabel, mit schwarzer Hornhaut und dreieckigen, runden und geschwungenen Stacheln an den unmöglichsten Stellen des Körpers.
    Das Tier raste heran wie auf Schienen, attackierte zuerst Meisker, der daraufhin seinen Feryppus hochzog, dann warf sich das Tier mitten in einer schlammigen Zone herum und nahm Smolk an.
    Nur die Geschwindigkeit und der Umstand, daß ein massiger Wald aus Farnen, Schachtelhalmen und Bedecktsamigen sich dem wild schnaubenden Tier in den Weg stellte, verhinderte die Anwendung der schweren Spezialwaffen.
    „Als ob sie alle hysterisch wären!" stellte Meisker knurrend fest.
    „Und als ob wir sie durch unsere bloße Gegenwart wahnsinnig machen würden!
    Sie scheinen immer ein wenig mehr Hunger zu haben, als sie fressen können.
    Widerliche Tiere! Ich weiß jetzt auch, warum sie sich auf allen erdähnlichen Planeten nur ganz kurze zeit, haben halten können."
    Vor ihnen tauchte jetzt der JAULER auf. Wenn die Böen nachließen, konnten sie sein schauerliches Heulen, Wimmern und Jammern hören.
    Vielleicht machte dieses Geräusch die Tiere trübsinnig, so daß sie derartige Aggressionen entwickeln mußten.
    Die Vulkane, die in fast regelmäßigen Abständen die Planetenoberfläche durchbrochen hatten, schleuderten nach wie vor gewaltige

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