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0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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musste sie schon heran, denn auch die Möglichkeiten, die gewisse Spielereien ihres rechten Auges boten, reichten nicht über große Entfernungen hinweg.
    Einige Abzweigungen weiter fand sie einen weiteren Monitor, der die Szenerie vor dem Spider zeigte. Gut, das war nahe genug, denn nun konnte der Sender des elektronischen Implantats die Restentfemung locker überbrücken.
    Alwa Taraneh konzentrierte sich. Das brillenähnliche Gestell, das die Frau im Hangar trug, arbeitete mit Energiezellen. Und wichtige Teile von ihm waren problemlos anzusteuem.
    Die entsprechende Frequenz suchte sich die Elektronik ganz automatisch.
    Nur wenige Augenblicke später sendete Alwas rechtes Auge den exakt abgestimmten Befehl. Und der erreichte sein Ziel mit vollendeter Präzision.
    ***
    Für einen außenstehenden Betrachter mochte die Szene eine gewisse Komik haben.
    Irgendwie erinnerte sie an alte Laurel-&-Hardy-Filme, in denen die Bewegungen der Darsteller oft abgehackt und grotesk wirkten. Ein halbes Dutzend Menschen hasteten mit schnellen und doch vorsichtig wirkenden Schritten rückwärts auf das Raumschiff zu, vor dem die schreiende Julie Skinner stand. Ihr Gesicht war eine Fratze des Entsetzens und des Wahnsinns.
    Die vier Techniker, die sich an Bord des Spiders befanden, waren ihr zu Hilfe geeilt, versuchten, sie zu beruhigen und vorsichtig in die geöffnete Luke des Raumschiffs zu bringen. Die massige Gestalt Artimus van Zants entwickelte eine erstaunliche Geschwindigkeit. Der Südstaatler war als Erster am Raumer. Zamorra, Nicole und Robert Tendyke folgten dichtauf.
    Ein einziger Blick in Julie Skinners Gesicht reichte den Freunden aus. Niemand konnte der rothaarigen Frau mehr helfen.
    Van Zant drückte Julie eng an sich, doch die hörte nicht auf zu schreien.
    »Verflucht, Julie, warum? Warum? Ich hatte dich doch so eindringlich gewarnt!«
    Die anderen ließen ihn gewähren. Verblüfft registrierte Tendyke, dass seinem Sicherheitschef dicke Tränen über die Wangen liefen.
    »Was kann da nur geschehen sein? Vor allem - warum hat sie die Brille nur abgenommen?« Nicole schüttelte deprimiert den Kopf. Wieder einmal hatte der direkte Anblick eines Meegh-Raumers ein Opfer gefunden.
    Zamorra sah seine Gefährtin an. »Die Energieversorgung der Brille muss versagt haben. Ich verstehe nur überhaupt nicht, wie so etwas geschehen kann. Doktor Skinner war ein absoluter Profi. Sie hätte nie Teile verwandt, die nicht ausreichend geprüft waren.«
    Der Parapsychologe schlug wütend mit der Faust gegen die Innenverkleidung des Raumers. Seinen Ärger linderte das jedoch auch nicht. »Sie hat sich die Brille in Panik abgenommen. Verdammt, das hätte so nie geschehen dürfen.«
    In der Zwischenzeit waren drei Mediziner an Bord gekommen, unter ihnen Doc Berenga, der junge Massai-Abkömmling, der die medizinische Abteilung von Tendyke Industries leitete. Sie mussten sanfte Gewalt anwenden, um van Zant von Dr. Skinner zu trennen. Ein Sedativum beruhigte die Frau schnell und nachhaltig. Viel mehr, als sie in die Krankenstation zu bringen, konnte zurzeit niemand für sie tun.
    Robert Tendyke wandte sich an van Zant. »Wissen Sie, ob Doktor Skinner Verwandte hat, die wir benachrichtigen müssen?«
    »Verwandte?« Artimus sah Tendyke mit getrübtem Blick an. »Nur einen, aber den müssen Sie nicht extra verständigen, denn er steht direkt vor Ihnen. Julie Skinner und ich waren einmal verheiratet. Aber das ist lange her. Sehr lange.« Mit gesenktem Kopf verließ er das Schiff und ließ verblüffte Menschen hinter sich zurück.
    »Und ich dachte immer, ich würde meine Leute kennen…« Robert Tendyke war wie vor den Kopf geschlagen.
    Nach und nach wurde es wieder ruhiger im Spider. Nur die Techniker blieben zurück, um die vorbereitenden Arbeiten zu erledigen, die das Ausschlachten des Raumschiffes erleichtern würden. Etwas Lähmendes hatte sich über das Projekt Spinnennetz gelegt, wie eine Glocke aus düsteren Gedanken, die sich erst nach und nach wieder heben würde. So ein Unfall wirkte sich auf Großprojekte immer wie eine Bremse aus.
    Robert Tendyke versuchte seine Leute wieder zu motivieren. Artimus van Zant hatte sich in seine Räume zurückgezogen. Niemand nahm es ihm übel.
    Zamorra und Nicole versuchten in Dr. Skinners Arbeitsräumen dem Fehler am Brillenprototyp auf die Spur zu kommen. Doch auch nach Stunden fanden sie keine Erklärung.
    »Einwandfrei«, Nicole nahm das optische Gerät von der Nase. »Kein einziger Aussetzer. Ich

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