Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
nicht der Sinn.
    In der Anlage von Tendyke Industries erreichte Alwa das oberste Level der Meditation, doch ehe sie die durch die letzte dünne Schicht zurück in die Realität stieß, kamen noch einmal die Bilder zu ihr.
    Sie sah sich selbst am Rand einer unausgebauten Straße sitzen, die eine der Verbindungsadem zur Hauptstadt war. Nicht mehr als zwei Stunden Fußweg entfernt lag der kleine Ort, in dem Alwa mehrere Angehörige der DYNASTIE DER EWIGEN beobachtet hatte. Irgendwann würden sie hier entlang kommen, da war sie sich sicher. Diese Ewigen gehörten garantiert zu einem Erkundungstrupp, wie es sie wahrscheinlich überall auf dieser Welt gab. Selbst die größte technische Ausrüstung und Macht konnte solche Einheiten nicht ersetzen, die vor Ort in Augenschein nahmen, was wo zu holen war.
    Lange musste Alwa Taraneh nicht warten.
    Es waren zwei eigenartige Maschinen, die sie in der Ferne ausmachen konnte. Sie erinnerten in ihrer Form an Zweiradfahrzeuge, doch sie schwebten und berührten den Boden nicht. Reifen waren nicht vorhanden. Auf dem hinteren der Flugräder saß ein Mann, den Alwa nur undeutlich erkennen konnte. Auf dem vorderen hockte mit wildem Gesichtsausdruck eine Frau, deren nur teilweise verhüllter Körper mit schwarzem Leder bekleidet war. Ihr Gesicht war mit einer Bemalung überzogen, deren Sinn sich Alwa nicht erschloss.
    Als beide Maschinen auf ihrer Höhe waren, handelte Alwa. Ihr war klar, dass die Invasoren sie kaum anhören und freiwillig mitnehmen würden, daher blieb ihr nur dieser Weg übrig.
    Zweimal blitzte das künstliche Auge des so friedlich und unscheinbar aussehenden Mädchens auf, das da am Straßenrand stand. Der tödlich getroffene Mann blieb in den Fußrasten seiner Maschine hängen und verging mit ihr in einer Explosion, als sie mit ungebremster Wucht gegen einen Felsen rasten.
    Die Frau hatte Alwa in voller Absicht in den rechten Oberschenkel geschossen, denn zumindest eines dieser Vehikel benötigte sie in funktionstüchtigem Zustand. Schlitternd und Funken sprühend brachte die Invasorin ihren Einsitzer schließlich zum Stillstand.
    Die Wunde verursachte ihr offenbar heftige Schmerzen, doch sie wollte nicht kampflos untergehen. Der große Blaster in ihrer rechten Hand brachte ihr jedoch keinen Schutz, denn plötzlich war da das dampfende Loch zwischen ihren Augen. Sie starb, ohne ihren Gegner wirklich gesehen zu haben.
    Mit einem tiefen Atemzug kehrte die Assassine in die reale Welt zurück. Die Meditation hatte ihr gut getan, auch wenn sie erneut mit vergangenen Ereignissen konfrontiert worden war, die unangenehme Gefühle hinterließen.
    Alwa lächelte. Damals hatte sie heftig mit dem Fluggleiter zu kämpfen gehabt, doch sie war hartnäckig geblieben. Einen Tag später bereits hatte sie sich der Invasionsflotte der DYNASTIE angeschlossen, und die Dinge hatten ihren Lauf genommen.
    Nun galt es, den Auftrag der ERHABENEN zu erfüllen. Alwa Taraneh machte sich auf den Weg zu den Hangars, in denen die drei Spider darauf warteten, von ihr vernichtet zu werden.
    ***
    Niemand hielt sie auf. Sie wurde von den wenigen Menschen, denen sie begegnete, nicht einmal registriert. Den Grund erkannte sie, als ihr Blick auf einen der unzähligen Monitore fiel, die an den verschiedensten Stellen in den Gängen hingen.
    Offensichtlich war die Mannschaft der Anlage gefesselt von einer Übertragung, die auch Alwa Taraneh mehr als interessierte. Ihr ausgeprägtes Einfühlungsvermögen in Situationen wie diese zahlte sich wieder einmal aus. Nur wenige Sekunden des Betrachtens reichten ihr aus, um im Bilde zu sein.
    Natürlich wusste Alwa von der verheerenden Wirkung des direkten Blickkontakts zu einem der Spider. Es war ganz klar, was hier ablief - die Menschen testeten ein entsprechendes Gerät, dass sie vor der Gefahr schützen konnte, gleichzeitig aber für Bewegungsfreiheit im Umgang mit den Raumem sorgte.
    Die Frau, die auf dem Monitor zu sehen war, schien mit der Situation recht locker umzugehen. Sie war sich ihrer Sache sicher.
    Viel zu viel Aufmerksamkeit auf die Schiffe. Das muss sich schnell ändern. Alwa war sich bewusst, dass die Leichen oben vor der Baracke nicht ewig unentdeckt bleiben würden. Die Zeit für die Agentin der ERHABENEN wurde knapp.
    Ein stilles Lächeln glitt über ihre vollen Lippen. Es sollte kein Problem sein, die Aufmerksamkeit zunächst einmal abzulenken.
    Alwa orientierte sich kurz. Der Hangar war nicht weit von ihrem Standpunkt entfernt. Ein wenig näher

Weitere Kostenlose Bücher