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0763 - Inferno im Kosmos

Titel: 0763 - Inferno im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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winzigen Steuerkabine der Raumlinse lag und die Kontrollen bediente.
    Neben ihm hatte sich der Säbelzahntiger zusammengerollt und schlief.
    Vielleicht, so überlegte er, ist unser Universum wirklich nichts anderes als ein Schattenreich der Illusionen und das, was die Schatten beziehungsweise Illusionen erzeugt, befindet sich außerhalb unserer Reichweite und unseres Vorstellungsvermögens.
    Dieser Gedanke war erschreckend und tröstlich zugleich: erschreckend deshalb, weil Illusionen auch nur Illusionen hervorbringen konnten, tröstlich deshalb, weil die verborgene Realität der Existenz der Illusionen doch irgendwie einen tieferen Sinn gab.
    Möglicherweise gab es ein immerwährendes Wechselspiel zwischen Illusion und Realität. Die Tatsache, daß Rorvics Amulett ein Stück Realität beinhaltete, schien das zu beweisen - wenn es eine Tatsache war und nicht nur eine Annahme Dobraks.
    Perry Rhodan erkannte, daß alles, was derzeit mit der Menschheit geschah, was früher mit ihr geschehen war und künftig mit ihr geschehen würde, relativ unwichtig war, gemessen an dem Ziel, das bewußte Denken so zu vertiefen, daß mit ihm die Abgründe und Höhen aller Dimensionen erfaßt und verstanden werden konnten.
    Alles Streben hatte nur dann einen Sinn, wenn es dazu führte, daß hinter allen Illusionen die Realität erkannt wurde, der Urgrund allen Seins.
    Der Terraner atmete tief durch. In der jüngsten Vergangenheit hatte er oft gefürchtet, seine Existenz würde sich darin erschöpfen, im Kampf gegen natürliche Phänomene und die Machtgebilde von Eroberern für das Überleben der Menschheit in Freiheit einzutreten.
    In diesen Augenblicken hatte er erstmals seit langer Zeit wieder eine Vision, die ihm eignen Ausblick auf eine Entwicklung eröffnete, von der außer ihm wohl nur wenige etwas ahnten.
    Und daraus schöpfte er Kraft, eine Kraft, die er brauchte, um den harten und bitteren Alltag durchzustehen, in den er gestellt worden war.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Kontrollen. Die Raumlinse hatte unterdessen ein Drittel des Durchmessers der Dunstspirale Yolschor überflogen. Die teils dunklen, teils hellen Nebelmassen schienen bewegungslos, wie eingefroren, unter der Raumlinse zu verharren. Rhodan wußte, daß das eine optische Täuschung war, hervorgerufen von der Entfernung und der Eigengeschwindigkeit des kleinen Raumfahrzeugs.
    Voraus leuchtete ein roter Riesenstern, die eine Komponente des Doppelsterns Yol-Beta. Die kleinere, schwach gelblich leuchtende Komponente befand sich, von Rhodan aus gesehen, zur Zeit hinter dem roten Riesen - und zwischen beiden Komponenten befand sich der Planet Taatlon, wie die Berechnungen des Rechenverbunds SENECA-Shetanmargt ausgewiesen hatten.
    Perry Rhodan führte eine Kurskorrektur durch. Die Raumlinse, die praktisch nur ein starkes Impulstriebwerk mit aufgesetzter Steuerkanzel war, tauchte in die Dunstwolke ein.
    Inzwischen mußte die Korvette, die sie bis unmittelbar vor die Yolschor-Dunstwolke gebracht hatte, wieder in die SOL zurückgekehrt sein.
    Noch dichter hatte sie nicht heranfliegen können.
    Die Ortungsgefahr durch die Robot-Wachschiffe des Pseudo-NEI war zu groß. Nur ein winziges Objekt wie die Raumlinse hatte - eine geschickte Navigation vorausgesetzt - eine Chance, unbemerkt bis nach Taatlon zu kommen. Mit Ausnahme der GHOST, deren Anti-Ortungssysteme aber nur dann Sanktionierten, wenn sie durch Dalaimoc Rorvics parapsychische Fähigkeiten unterstützt wurden.
    Deshalb hätte es keinen Sinn, gehabt, noch mehr Raumschiffe damit auszustatten. Rorvic konnte schließlich immer nur in einem fliegen.
    Rhodan steuerte die Linse in weitem Bogen bis an die Stelle, wo durch den Einfluß der Doppelsonne ein Materieabriß in der Spirale entstanden war. In dem Materiestrom, der von dort unablässig zu dem roten Riesenstern floß, flog er so dicht wie vertretbar an die Sonne heran. Danach nahm er eine neuerliche Kurskorrektur vor, schaltete das Impulstriebwerk hoch und desaktivierte es dann.
    Als die Raumlinse in die Atmosphäre von Taatlon tauchte, erhob sich der Säbelzahntiger und fauchte.
    Perry Rhodan drehte den Kopf, um Walter sehen zu können.
    Der Rücken des Tieres war wegen der geringen Höhe der Kanzel fest gegen die innere Wandung gepreßt, was den Säbeltiger aber nicht zu stören schien. Seine gelblich leuchtenden Augen waren auf den sichtbaren Ausschnitt des Planeten gerichtet, als sähen sie dort etwas, was das Tier erregte.
    Der Terraner fragte sich, ob

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