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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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nicht anschließend einen geweihten Eichenpflock ins Herz rammte.
    Aber es passte nicht zu Zamorra, Informanten zu töten. Er war einer der Dummen, einer der Guten, die stets im Nachteil waren, weil sie nicht zu Ränkespielen und Verrat neigten. Zamorra war zu ehrlich und zu geradlinig.
    Sein Fehler im Kampf gegen die Schwarze Familie der Dämonen, aber vielleicht Jaimes Vorteil. Natürlich würde er sich im Hintergrund halten, so lange es eben möglich war. Er wollte ja schließlich überleben.
    Deshalb erst einmal nur seine vorsichtigen Kontakte per Mail…
    ***
    Sie haben E-mail erhalten.
    Zamorra seufzte. Seine Augen brannten, obgleich er den Monitor an seinem Arbeitsplatz dunkler gestellt hatte. Er war schon drauf und dran, wieder aufzuhören und die Arbeit Arbeit sein zu lassen. Vielleicht half es, wenn er sich von Nicole oder William ins Dorf fahren ließ, um mit den alten Freunden und Bekannten zu reden und einen Schoppen zu trinken.
    Andererseits mussten die jüngsten Ereignisse protokolliert und aufgearbeitet werden, solange die Erinnerungen noch frisch waren. Auch der Tendyke-Werkschutz arbeitete daran. Vielleicht gab es Dinge, die der eine oder andere übersah, die aber in gemeinsamer Arbeit zu neuen Erkenntnissen führten. Puzzlestücke, die zusammengefügt ein klares Bild ergaben.
    Aber irgendwie schaffte er es nicht, sich zu konzentrieren, und hatte den Rechner gerade auf Stand-by herunterfahren wollen, als die Mail-Benachrichtigung kam.
    Zamorras Mail-Aufkommen hielt sich in Grenzen. Hochschulen, ein paar Studenten, wenige Kollegen. Er kam ja doch häufig nicht dazu, die Nachrichten sofort zu beantworten, weil er zu oft unterwegs war. Überall auf der Welt und in anderen Welten. Fünfzehn bis zwanzig Mails in der Woche waren normal.
    »Na gut«, murmelte er und rief die Nachricht ab.
    Wollen Sie wirklich auf meine Informationen verzichten? Wir können uns gegenseitig helfen. Don Jaime
    Der schon wieder.
    Zamorra klickte auf »sofort antworten«. Wo treffen wir uns? Wann?, fragte er und schickte die Mail ab. Wieder kam nach etwa 20 Sekunden die Fehlermeldung.
    »Dann leck mich doch am Heck!«, brummte der Professor etwas unfein, schaltete auf Stand-by und wollte gerade sein Büro verlassen, als das Visofon sich meldete - ein Telefonanruf von außerhalb.
    Die Bildtelefonanlage wurde auch über das Computersystem gesteuert. Von jedem bewohnten Raum im Château Montagne aus gab es die Möglichkeit, darauf zuzugreifen - entweder per Zuruf oder auch per Tastendruck, so wie es auch möglich war, über die Tastatur Computerdaten abzurufen.
    »Gespräch akzeptiert«, brummte Zamorra resigniert.
    Der Monitor leuchtete wieder auf und zeigte den Kopf eines blonden Mannes. »Gut, dass du da bist«, sagte Ted Ewigk. »Hast du eine Stunde Zeit?«
    »Für dich auch eine Stunde und fünf Minuten«, sagte Zamorra stirnrunzelnd. Sein Freund sah aus, als hätte er die ganze Nacht über nicht geschlafen. Wahrscheinlich sogar seit er verfrüht das geheime Forschungszentrum verlassen hatte, in dem ihm beinahe ein unverzeihlicher Fehler unterlaufen wäre. Hingen sein Aussehen und sein Anruf damit zusammen?
    »Ich komme rüber«, sagte Ewigk und schaltete ab.
    Der Monitor vor Zamorra verlosch wieder, als der Rechner automatisch auf Stand-by zurückfuhr.
    Zamorra erhob sich endgültig und verließ sein Büro. Mit Ted stimmte etwas nicht. Und jetzt schien es ihn richtig aus der Kurve getragen zu haben.
    Was war passiert?
    ***
    Der Weg von Rom zum Château Montagne im südlichen Loire-Tal war Sache weniger Minuten. Sowohl in Teds Villa als auch im Château gab es die Regenbogenblumen, die einen Transport ohne Zeitverlust von einem Ort zum anderen ermöglichten. Lediglich der Weg zu ihnen und wieder von ihnen fort kostete ein wenig Zeit.
    Ted war unrasiert und schien um Jahre gealtert zu sein. Er ließ sich in einen der Ledersessel der Bibliothek fallen, in die Zamorra ihn gebeten hatte.
    »Hast du einen Whisky?«, fragte er unvermittelt.
    »Was ist denn passiert?«, wollte Zamorra wissen. Ted war nicht der Mann, der schon am späten Mittag nach Alkohol fragte. Ein Bier oder Glas Wein in einem der kleinen, gemütlichen Lokale in Roms Seitenstraßen vielleicht, aber um hochprozentige Getränke machte er eher einen Bogen.
    »Danach«, murmelte Ted.
    Wenig später tauchte Nicole mit einer Flasche und drei Gläsern auf. Eigentlich wäre das Williams Sache gewesen, aber der Butler war mit Lady Patricia Saris und ihrem Sohn irgendwo

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