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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lege dich zur Ruhe, du mußt müde sein. Ich übernehme die Wache."
    „Sie ist überflüssig."
    „Ich liebe es, vor dem Schirm zu sitzen und das Universum zu betrachten. Es sieht immer wieder anders aus."
    „Du willst die Koordinaten einspeisen?"
    Tolot lächelte. Er griff in die Tasche und zog ein Folienblatt heraus, breitete es auf dem schmalen Kontrolltisch aus und deutete darauf.
    „Da sind sie, Lraton, und für dich sind sie kein Geheimnis.
    Ich werde sie dem Computer übergeben, der unseren endgültigen Kurs errechnen wird. Wenn du ausgeschlafen bist, gehen wir erneut in den Linearraum. Vor uns liegt noch eine gewaltige Strecke."
    Perlat erhob sich. Er war breit und hochgewachsen, für halutische Begriffe ein kräftiger Jüngling.
    „Gut, ich werde schlafen. In zehn Stunden brechen wir auf."
    Tolot blieb vor dem Panoramaschirm sitzen. Lange studierte er die Konstellationen, von denen ihm einige vage bekannt schienen, dann machte er sich an die Arbeit.
    Er konnte nur hoffen, daß Dobrak sich nicht geirrt hatte.
     
    *
     
    Nach zwei Linearetappen mußten sie den Berechnungen des Computers zufolge ihr Ziel erreicht haben.
    Die Sonne, die auf den Karten mit Nephrem-Porth bezeichnet war, sollte mittelgroß und blaßgelb leuchtend sein. Zwei Planeten, so stand verzeichnet, sollten sie umkreisen.
    Tolot starrte vergeblich auf den Bildschirm, eine gelbe Sonne war nicht zu entdecken, wohl einige andere, die aber nicht den Angaben der Karte entsprachen.
    „Habe ich mir doch gedacht!" sagte Perlat entmutigt.
    „Immer langsam", ermahnte ihn Tolot. „Ich deutete schon an, daß wir uns um zehn Lichtjahre irren können. Das bedeutet einen Raum von zwanzig Lichtjahren Durchmesser, den wir absuchen müssen. Das System ist relativ unbekannt. Man entdeckte es, ein paar Siedler blieben, und dann geriet es in Vergessenheit. Das ist alles, was ich erfahren konnte."
    „Möchte wissen, wie ausgerechnet dorthin ein Aktivator kommen soll", murmelte Perlat.
    „Das weiß ich auch nicht. Suchen wir weiter."
    Von nun an unternahmen sie kurzetappige Linearflüge in alle Richtungen, gingen jedoch dabei systematisch vor. Mehrmals gerieten sie in die unmittelbare Nähe von Sonnensystemen, von denen die meisten Planeten besaßen, aber es waren immer mehr als nur zwei, oder nur einer. Eine Sonne mit zwei Planeten war nicht dabei, abgesehen davon, daß die Farbe nicht stimmte" Tolot spürte, daß Perlat die Geduld zu verlieren begann, und er war auf ihn angewiesen. Er versuchte, ihn nach jeder Enttäuschung bei guter Laune zu halten und wies darauf hin, daß sie absolut nichts versäumten.
    „Natürlich versäumen wir nichts, wenn du es so siehst", gab Perlat unmutig zurück. „Aber du darfst nicht vergessen, daß du einen Zellaktivator suchst, ich aber nicht. Nein, das soll kein Vorwurf sein, sondern nur der Versuch einer psychologisch begründeten Erklärung."
    „Ich sagte schon, daß ich dir dankbar bin, mehr kann ich nicht tun. Gib mir noch drei Tage Zeit, Lraton."
    „Gut, drei Tage, aber dann spreche ich ein ernstes Wort mit dir.
    Los, nun programmiere schon die nächste Etappe!"
    Das nächste System war ein roter Stern mit sieben Planeten.
    Tolot blieb ganz ruhig sitzen und studierte den Bildschirm.
    Es war ihm klar, daß er von jeder Stelle aus dem ersehnten Ziel näher, aber auch weiter entfernt sein konnte. Ihm bot sich jedes Mal ein anderes Bild und andere Konstellationen. Es war notwendig, den optischen Eindruck mit den Eintragungen der Karte zu vergleichen.
    Da war eine blasse, gelbe Sonne, sieben Lichtjahre entfernt.
    Er zeigte sie Perlat. „Das könnte Nephrem-Porth sein, benannt nach ihren Entdeckern. Nehmen wir eine Fernanalyse vor?"
    „Einverstanden. Wird ohnehin Zeit, daß die Robotanlage etwas zu tun bekommt."
    Die Anlage war von der Zentrale aus zu kontrollieren, was wenig Arbeit und Mühe bedeutete. Die Fragen wurden eingefüttert, und wenig später erschienen die Analyseresultate auf den kleinen Kontrollschirmen.
    Tolot las sie mit stärker werdendem Interesse ab.
    „Zwei Planeten!" rief er triumphierend aus. „Das ist der Stern, den wir suchen!"
    „Immer mit der Ruhe!" mahnte Perlat. „Zwar ist Weihnachten der Terraner gerade vorbei, aber du kannst nicht schon wieder ein Geschenk erwarten."
    Tolot ging nicht darauf ein. Sorgfältig programmierte er den Kurs, wobei er sich nach den Ergebnissen der Massetaster und Fernorter richtete. Wenn es nun noch eine Abweichung gab, dann höchstens eine um ein paar

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