0765 - Fehde der Mächtigen
politische Sendung."
Arghmann hob beide Arme. „Regen Sie sich nicht auf!" beschwichtigte er den Wissenschaftler. „Ich halte mich nur an die Bestimmungen. Im offiziellen Programm können Sie nicht ohne weiteres auftreten. Dazu sind wochenlange Dreharbeiten nötig."
Waringer wollte etwas erwidern, doch Rhodan legte ihm eine Hand auf den Arm.
„Wenn es nicht anders geht, zahlen wir eben!" entschied er.
„Wie lange werden Sie reden?" fragte Arghmann.
„Eine Stunde!" verkündete Rhodan.
Der Präsident schien überrascht zu sein.
„Das kostet eine Menge Geld! Glauben Sie, daß es die Sache wert ist?"
„Ja", sagte Rhodan.
Aber zum erstenmal kamen ihm Zweifel.
*
Bjo Breiskoll wählte Eier, Schinken und gemischten Salat und wartete, daß der Roboter das Frühstück auf die Tischplatte schob. Als er zu essen begann, spürte er plötzlich einen intensiven Gedankenruf.
Bjo! Bjo! Hier ist Joscan Hellmut! Wenn du mich hörst, komm bitte zur Hauptschleuse. Ich brauche dich.
Die Nachricht wurde ein paarmal hintereinander wiederholt.
Der rotbraungefleckte Katzer schob seinen Teller von sich und stand auf.
Lareena, die auf der anderen Seite des Tisches saß, sah ihn fragend an.
„Es ist nichts", sagte er beruhigend. „Ich bin gleich wieder zurück."
Sie erkannte, daß er ihr auswich, aber bevor sie Fragen stellen konnte, entfernte er sich blitzschnell vom Tisch. Einige Besatzungsmitglieder, die im Aufenthaltsraum saßen, blickten überrascht auf, als Bjo mit unglaublicher Schnelligkeit zum Ausgang huschte. Der Junge kümmerte sich nicht um die Aufmerksamkeit, die er erregte, sondern rannte zum nächsten Antigravschacht.
In der Hauptschleuse traf er mit dem Sprecher der SOL-Geborenen zusammen.
„Gut, daß du da bist", begrüßte ihn Hellmut. „Ich brauche wieder deine Hilfe."
Bjo schnurrte zustimmend. Die letzten Tage waren für ihn ziemlich langweilig gewesen. Die Hoffnung, zu den Zusammenkünften des Mutantenkorps eingeladen zu werden, hatte sich bisher nicht erfüllt.
„Ich hatte vor einer Stunde ein längeres Gespräch mit dem Kybernetiker Scarlon Thorab vom NEI", berichtete Hellmut.
„Dieser Mann gehört zu den führenden Wissenschaftlern der Neuen Menschheit. Ich halte ihn für sehr intelligent, außerdem besitzt er die seltene Fähigkeit, Zusammenhänge schnell zu begreifen. Ich habe mit ihm über Atlan gesprochen. Thorab ist bei seinen Überlegungen zu einigen Ergebnissen gekommen, die ich für richtig halte."
Bjo wartete, daß Hellmut weitersprach, denn er selbst verstand zu wenig von diesen Dingen, um sich eine eigene Meinung zu bilden.
„Perry Rhodan wird mit seinen Bemühungen, die Neue Menschheit auf seine Seite zu bringen, keinen Erfolg haben", fuhr Hellmut fort. „Diese Erkenntnis wird bitter für ihn sein, aber wir können sie ihm nicht ersparen."
„Was tun wir dann?" fragte der, Mutant.
„Wir suchen Atlan!" eröffnete ihm Hellmut. „Jemand muß mit ihm reden. Deshalb habe ich dich gerufen. Du sollst mir mit deinen Fähigkeiten helfen, den Prätendenten zu finden."
Bjo erschauerte. Er wußte, daß er dazu das Schiff, seine Heimat, verlassen mußte. Hellmut las im Gesicht des Jungen wie in einem Buch und sagte verständnisvoll: „Du wirst dich schnell an die neue Umgebung gewöhnen. Schwierigkeiten gibt es nur in den ersten Minuten."
„Ich vertraue dir!" sagte Bjo. „Werden wir allein gehen?"
„Natürlich", lautete die Antwort. „Je weniger Menschen von unserem Vorhaben wissen, desto besser."
„Wozu tun wir das alles - ich meine, welchen Sinn hat dieses Unternehmen?"
„Lies in meinen Gedanken", schlug Hellmut vor. „Auf diese Weise sparen wir Zeit."
Während Bjo von diesem Angebot Gebrauch machte, stiegen sie die Gangway der SZ-1 hinab.
Vor den Augen des rotbraungefleckten Katzers breitete sich eine gewaltige neue Welt aus. Unwillkürlich blieb er stehen und gab ein ängstliches Miauen von sich.
Keine Angst, Bjo! dachte Hellmut beruhigend. Du wirst bald feststellen, wie wunderschön ein Planet sein kann.
Vorsichtig folgte Bjo Breiskoll dem älteren Freund. Eine Flut von Sinneseindrücken stürmte auf ihn ein. Alles in ihm vibrierte. Beim geringsten Zwischenfall hätte er sich herumgeworfen und wäre ins Schiff zurückgestürmt. Aber sie erreichten unangefochten das Landefeld. Geheimnisvolle Gerüche stiegen dem rotbraungefleckten Katzer in die Nase, und seine Augen nahmen nie erblickte Dinge wahr.
„Gefällt es dir?" wollte Hellmut wissen.
„Ich
Weitere Kostenlose Bücher