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0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werde mich daran gewöhnen", gab der Mutant zurück.
     
    *
     
    Entweder hatte Gremor Arghmann einen Hinweis von der Regierung bekommen, Rhodan zuvorkommend zu behandeln oder er verzichtete aus eigenem Antrieb darauf, Rhodans Rede vor der Ausstrahlung zu kontrollieren.
    Im fernsehen war Rhodans Auftritt nicht angekündigt worden, aber Besatzungsmitglieder der SOL hatten auf Gäa Hunderttausende von Flugblättern verteilt und mit Tausenden Gäanern über die bevorstehende Sendung gesprochen.
    Rhodan war überzeugt davon, daß man überall auf Gäa vor den Bildschirmen sitzen würde, um ihm zuzuhören.
    Trotzdem fühlte er eine nie gekannte Nervosität.
    Als er vor den Kameras stand, war er jedoch wieder der alte.
    Er war überzeugt davon, daß von seiner Rede sehr viel abhing - vielleicht sogar das Schicksal der Neuen Menschheit. Wenn es ihm nicht gelang, die Angehörigen des NEI von der Richtigkeit seiner Politik zu überzeugen, standen den Menschen in der Provcon-Faust harte Zeiten bevor.
    Rhodan verließ sich auf sein Charisma, das ihm in vielen anderen Situationen geholfen hatte.
    Sachlich, aber mit journalistischer Klarheit zeichnete, er für die Zuschauer ein Bild der Ereignisse der vergangenen Wochen auf.
    Er versuchte klarzustellen, wie es zwischen Atlan und ihm zu immer größeren Mißverständnissen gekommen war, deren Höhepunkt die Einkreisung der SOL nach der Vernichtung des Pseudo-NEI gewesen war.
    Im zweiten Teil seiner Rede kam er auf die politischen Gesichtspunkte des Konflikts mit dem Konzil zu sprechen. Noch einmal schilderte er seine Abenteuer im Dakkardimballon und das Ende der Konzilsführer. Diese Erlebnisse hatten ihm genaue Kenntnisse über das Konzil verliehen, die er auch in der Milchstraße anzuwenden gedachte.
    Erst zum Abschluß sprach er über sein eigentliches Anliegen.
    „Die Zeit, das sich die Neue Menschheit in der Provcon-Faust verstecken mußte, ist endgültig vorbei!" rief er aus. „Endlich können wir zum Gegenschlag ausholen und die Unterdrücker aus einem Gebiet vertreiben, das sie sich gewaltsam angeeignet haben. Nicht nur der Zusammenbruch der Konzilsführung wird die Laren verunsichern und schwächen, sondern auch die Pläne der Kelosker."
    Er machte eine kurze Pause und fuhr fort: „Die Menschheit braucht sich nicht zu verkriechen. Ich bin bereit, an ihrer Spitze mit der Rückeroberung der Milchstraße zu beginnen. Ich fordere alle Menschen auf, sich mir anzuschließen und der zaghaften Politik vergangener Jahre ein Ende zu bereiten.
    Keine Multi-Cyborgs sollen auf den Planeten der Menschen leben, sondern die Menschen selbst. Wenn wir alle gemeinsam für dieses Ziel kämpfen, sind die Tage der Larenherrschaft gezählt.
    Ich erwarte von der Neuen Menschheit, daß sie geschlossen aufsteht und uns folgt.
    Die SOL steht dem NEI zur Verfügung, und ihre gesamte Besatzung wird an der Seite der Neuen Menschheit kämpfen. Ich habe weder das Recht noch die Möglichkeit, eine Abstimmung durchzuführen, aber ich bitte alle in der Provcon-Faust lebenden Menschen, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
    Jeder, der bereit ist, uns zu folgen, kann dies tun, indem er über Funk oder Videophon die SOL anruft und seinen Willen bekundet. Unter dem Druck dieses überwältigenden Votums wird die Regierung des NEI keine andere Möglichkeit haben, als ihre Politik zu ändern und sich ebenfalls auf unsere Seite zu schlagen. Das ist es, worum ich Sie im Namen aller Terraner bitte."
    Sein Bild wurde ausgeblendet.
    Arghmann betrat das Studio. Er sah mürrisch aus, als er Rhodan gegenübertrat.
    „Das war mehr, als ich eigentlich im Rahmen einer Werbesendung gestatten darf!"
    Rhodan beachtete ihn nicht, sondern begab sich zu Deighton und Waringer, die im Aufenthaltsraum auf ihn warteten.
    „Ich glaube, daß es funktionieren wird", sagte er zuversichtlich.
    „Laßt uns zur SOL zurückkehren. Ich bin gespannt, wieviel Menschen sich melden. Meiner Ansicht nach werden sich mindestens achtzig Prozent der Bevölkerung für unsere Politik aussprechen. Dem hat Atlan nichts mehr entgegenzusetzen.
    Er wird dann bald Vernunft annehmen."
    „Ich bin nicht so sicher", zweifelte Deighton und ließ offen, ob er das Ergebnis der Abstimmung meinte oder Atlans Verhaltensweise.
     
    *
     
    An Bord der SOL hatte der rotbraungefleckte Katzer sich schon oft in völliger Dunkelheit bewegt, aber die Nacht auf Gäa war etwas völlig anderes, schon aufgrund ihrer scheinbar endlosen Ausdehnung. Natürlich wußte Bjo

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