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0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich ihn nicht mitbringen konnte. Andererseits sind seine Botschaften viel zu wichtig, als daß ich Sie über Funk weitergeben konnte."
    Hotrenor-Taak warf ein Riechplättchen auf den Tisch, wo es sich durch den Aufprall entfaltete und süßlichen Duft verbreitete.
    Es war eine einfache Geste der Gastfreundschaft, nicht etwa Ausdruck besonderer Sympathie für den Besucher.
    „Ein Kurier aus der Heimat, vermutlich", erriet Hotrenor-Taak.
    „Ja", sagte Kerzon-Broonk. „Angeblich gibt es keine Verbindung mehr zwischen der Konzilsspitze und den Völkern des Konzils."
    Was Kerzon-Broonk da mit einfachen Worten sagte, wirkte auf Hotrenor-Taak wie ein Guß eiskalten Wassers. Elektrisiert sprang er auf die Beine.
    „Was heißt das? Erklären Sie es genauer!"
    „Nachdem die larische Regierung schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr mit der Konzilsspitze hatte, schickte man eine Delegation los, aber das Schiff kehrte bald zurück. Der Dimensionstunnel ist entweder geschlossen worden oder existiert überhaupt nicht mehr. Aus den Galaxien der Hyptons und Mastibekks verlauteten Gerüchte gleichen Inhalts."
    „Ich habe gewußt, daß irgend etwas nicht in Ordnung ist!"
    triumphierte der Verkünder der Hetosonen. „Die ganze Zeit über habe ich es geahnt."
    „Die larische Regierung weist Sie über den Kurier an, von nun an nur noch Politik im Sinne des larischen Volkes zu betreiben", fuhr Kerzon-Broonk fort.
    Hotrenor-Taak lachte auf."Das tue ich bereits seit einiger Zeit, wenn auch mit gewissen Einschränkungen."
    „Ich bin sicher, daß man in den führenden Stellen bereits Pläne ausarbeitet, die sich auf die neue Situation beziehen", vermutete Kerzon-Broonk. „Wahrscheinlich erhalten Sie bald völlig neue Anweisungen."
    Der Larenführer nickte bedächtig. Seine Erregung hatte sich schnell wieder gelegt. Er wußte, daß er sich nicht von Emotionen leiten lassen durfte. Wahrscheinlich würde er die Kelosker auf Rolfth von dieser Entwicklung unterrichten. Sie mußten die neue Lage bei der Ausarbeitung ihrer Pläne berücksichtigen.
    Vorläufig würde sich in der Milchstraße nicht viel ändern.
    Erstens mußte man damit rechnen, daß die Trennung zwischen der Konzilsspitze und den Mitgliedsvölkern nur von kurzer Dauer war, und zweitens lag in jeder abrupten Änderung einer Machtpolitik bereits der Keim der Niederlage.
    Eine andere Frage war, wie die Hyptons und Mastibekks in der Milchstraße reagieren würden, wenn sie entsprechende Nachrichten erhielten.
    Es war möglich, daß die Allianz in kurzer Zeit auseinanderbrach.
    Für die Laren würde das die geringsten Folgen haben, denn mit ihrem technischen und militärischen Potential konnten sie jederzeit und überall die volle Macht übernehmen.
    Hotrenor-Taak war sich aber darüber im klaren, daß sein Volk allein auf die Dauer niemals den gesamten Machtbereich des Konzils kontrollieren konnte. Man mußte an einen langsamen und geordneten Rückzug denken, bei dem keine Anzeichen von Schwächen gezeigt werden durften.
    Hotrenor-Taak versuchte sich vorzustellen, was sich an der Spitze des Konzils ereignet haben mochte. Die Verantwortlichen und der Platz, an dem sie lebten, schienen Hotrenor-Taak so weit entfernt zu sein, daß eine Verbindung zu ihnen im nachhinein bereits unglaubhaft erschien.
    Hier, in der Peripherie des Konzilsbereichs konnte Hotrenor-Taak endlich damit beginnen, andere Wege zu gehen.
    Zunächst änderte sich für die Laren nicht viel.
    Sobald jedoch das NEI gefunden und zerschlagen sein würde, konnte man zu einer gemäßigteren Politik überleiten.
    „Worüber denken Sie nach?" drang die Stimme Kerzon-Broonks in sein Bewußtsein.
    „Über unsere Zukunft", erwiderte Hotrenor - Taak offen. Er konnte sich leisten, gegenüber einem Mann wie Kerzon-Broonk ehrlich zu sein. „Ich habe nie an das Konzil geglaubt und immer versucht, larische Interessen zu berücksichtigen."
    „Laren haben im Namen des Konzils Eroberungsfeldzüge geführt", sagte Kerzon-Broonk kritisch. „Das kann man nicht ungeschehen machen."
    „Es gibt für mich nichts zu beschönigen und zu bereuen", entgegnete Hotrenor-Taak. „Ich bin ein Lare und stehe zu allem, was Laren tun."
    „Sind Sie Zyniker oder Patriot?"
    Hotrenor-Taak blieb ihm die Antwort schuldig. Er ging zum Ausgang und gab dem Kommandanten auf diese Weise zu verstehen, daß er das Gespräch als abgeschlossen ansah.
    „Etwas Entscheidendes ist geschehen", sagte er zum Abschied.
    „Es wird nichts mehr so sein wie

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