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0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dachte Betty traurig: Warum mußten sie sich nur so entzweien? Das macht sie blind und taub füreinander.
    Wahrscheinlich, weil sie sich so ähnlich sind! antwortete Tifflor niedergeschlagen.
     
    *
     
    Farmer Thonks, Regierungssprecher für die Dekade Februar 3582 im Parlament des NEI, lächelte verbindlich und sagte: „Natürlich wollen wir uns Ihnen nicht 'in den Weg stellen, Perry Rhodan. Ich habe mit dem Präsidenten der Gäa-TV gesprochen und ihn gebeten, Ihnen die Sendezeit zur Verfügung zu stellen, die Sie beanspruchen."
    Rhodan war zusammen mit Galbraith Deighton und Geoffry Abel Waringer in das Regierungsgebäude gekommen. Sein Antrag, vor dem Parlament sprechen zu dürfen, war mit der Bemerkung abgelehnt worden, daß darüber allein der Prätendent des NEI entscheiden könnte. Der Prätendent hatte sich jedoch an einen unbekannten Ort zurückgezogen.
    Um so überraschter war Rhodan, daß man ihm diesmal entgegenkam.
    Thonks, der als einziges Regierungsmitglied zu der vereinbarten Besprechung gekommen war, erhob sich und blickte auf die Uhr.
    „Sie werden mich entschuldigen!" sagte er höflich. „Unter den gegebenen Umständen kann ich Ihnen nicht länger zur Verfügung stehen. Das NEI hat durch den Verlust des Pseudo-NEI und die Selbstmordwelle bei den Mucys viele Probleme."
    Er deutete eine Verbeugung an und verließ den Raum.
    Rhodan hatte das Gefühl, überrumpelt worden zu sein. Wie alle Gäaner hatte Thonks sich verbindlich gezeigt, aber seine Art besaß nichts Herzliches.
    „Sobald ich über Fernsehen zu der Bevölkerung von Gäa gesprochen habe, wird sich die Haltung der Regierung ändern", prophezeite Rhodan. „Es ist schließlich gleichgültig, ob ich jetzt oder in ein paar Tagen vor dem Parlament spreche. Die Regierung wird dem Druck der Bevölkerung nachgeben."
    Vielleicht, fügte er in Gedanken hinzu, steckten Atlan und Thonks unter einer Decke. Es war möglich, daß Atlan zwar unsichtbar blieb, aber weiterhin seine Anordnungen gab.
    Die drei Männer verließen das Regierungsgebäude. Rhodan wunderte sich, daß sie überall, wo sie erschienen, kaum Aufmerksamkeit erregten. Auch diesmal blieben nur ein halbes Dutzend Passanten stehen, um die kleine Delegation dabei zu beobachten, wie sie ihren Gleiter bestieg.
    Der Pilot war ein Gäaner, der die Besucher im Auftrag der Regierung überall dorthin transportierte, wo sie hinwollten. Der schweigsame Mann machte einen gleichgültigen Eindruck und schien nur darauf zu warten, diese Arbeit hinter sich bringen zu können.
    „Verwaltungsgebäude von Gäa-TV!" befahl Rhodan. „Melden Sie uns über Funk bei Gremor Arghmann an."
    „Der Präsident ist ein vielbeschäftigter Mann", meinte der Pilot skeptisch. „Ob er Sie empfangen wird?"
    „Thonks hat eine Zusammenkunft vereinbart!" warf Deighton schnell ein, denn er sah, daß Rhodan zu einer heftigen Antwort ansetzte.
    Der Mann am Steuer zuckte mit den Schultern und begann zu funken.
    Ein paar Minuten später landete die Maschine auf dem Parkdach des Verwaltungsgebäudes.
    „Warten Sie!" befahl Deighton dem Piloten.
    Niemand kam auf das Dach, um die drei Ankömmlinge abzuholen. Rhodans Laune verschlechterte sich weiter.
    Entschlossen, die Menschen, des NEI aus ihrer Gleichgültigkeit gegenüber den Besuchern aufzurütteln, betrat Rhodan das Gebäude. Leuchthinweise führten sie zu Arghmanns Büro.
    Im Vorraum mußten sie fast eine halbe Stunde warten, bis sie endlich vom Präsidenten empfangen wurden. Arghmann war ein kleiner, drahtig aussehender Mann mit einem Jungengesicht. Er thronte in einem mächtigen Sessel, aus dem er sich auch nicht erhob, um die drei Raumfahrer zu begrüßen.
    „Haben Sie eine Kopie Ihrer Ansprache dabei?" erkundigte er sich bei Rhodan. Er schob ein paar Papiere zur Seite, die vor ihm auf dem Tisch lagen. „Wir haben gewissen Bestimmungen, was bei Werbesendungen gesagt werden darf und was nicht."
    Rhodan kochte innerlich, aber er beherrschte sieh.
    „Ich werde aus dem Stegreif sprechen! Außerdem war nicht an eine Werbesendung gedacht."
    Arghmann fischte ein Blatt aus einem Kasten und schob es über den Tisch.
    „Ein Vordruck mit allen Bestimmungen", erklärte er. „Bitte richten Sie sich danach. Wollen Sie während der Hauptsendezeit reden?"
    „Natürlich!" bekräftigte Rhodan.
    „Dann", sagte Arghmann geschäftsmäßig, „kostet jede Minute dreitausend Solar."
    „Wir wollen nichts verkaufen!" rief Waringer empört. „Es handelt sich um eine offizielle

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