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0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Breiskoll, daß es nur auf dieser Halbkugel des Planeten dunkel war.
    Die Nacht schärfte seine Sinne. Er hörte Geräusche, die seinem Begleiter völlig entgingen.
    Joscan Hellmut und der rotbraungefleckte Katzer bewegten sich unterhalb einer Hochenergiestraße im dritten Ring von Sol-Town.
    Dieser sogenannte dritte Ring war gleichzeitig das Wohngebiet der gewaltigen Stadt. Hellmut hatte keine Ahnung, wohin Atlan sich zurückgezogen hatte; er konnte auf der anderen Seite des Planeten sein, dann war diese Suche zum Scheitern verurteilt.
    Der SOL-Geborene verließ sich jedoch auf ein Gefühl, das ihm sagte, Atlan könne eigentlich nur in der Nähe des Raumhafens sein.
    Bjo Breiskoll glitt an seiner Seite lautlos durch die Nacht.
    Hellmut wußte, daß er beinahe Unmögliches von dem Jungen erwartete.
    In Sol-Town und Umgebung lebten fast zwei Millionen Menschen. Sie produzierten ununterbrochen eine unvorstellbare Flut von Gedankenimpulsen, auch im Zustand des Schlafes.
    Die Aufgabe, ausgerechnet Atlans Impulse darunter aufzuspüren, erschien unlösbar.
    Trotzdem hoffte Hellmut, daß sie Erfolg haben würden. Bjo kannte das unvergleichbare Gedankenmuster Atlans, das aufgrund der Extrahirnausstrahlung leicht von dem anderer Menschen zu unterscheiden war - vorausgesetzt, man kam nahe genug heran.
    Sicher hatte es keinen Sinn, an jenen Orten zu suchen, wo Atlan sich sonst in seiner Freizeit aufzuhalten pflegte.
    Über den beiden nächtlichen Wanderern flimmerte das breite Band der Hochenergiestraße, das auch um diese Zeit noch belebt war. Die Zahl der Menschen auf Gäa war inzwischen auf fünf Milliarden angewachsen, und die Spuren dieser neuen menschlichen Zivilisation waren überall auf dieser Welt zu finden.
    Hellmut und Bjo bewegten sich auf einer Rollstraße zwischen zwei Häuserzeilen. Um diese Zeit war das Band abgestellt, nur die zahlreichen Transmitterstationen blieben die ganze Nacht über betriebsbereit.
    In vielen Gebäuden brannte noch Licht, aber es waren verhältnismäßig wenig Einwohner von Sol-Town zu Fuß unterwegs. Vielleicht sah das im Zentrum ganz anders aus, vor allem im zweiten Ring, wo die Vergnügungs- und Einkaufsstätten untergebracht waren.
    Bjo blieb stehen, um sich zu konzentrieren.
    Dieser Vorgang wiederholte sich in regelmäßigen Abständen.
    „Nichts!" sagte Bjo nach ein paar Minuten.
    Helmut war nicht enttäuscht. Er wußte, daß seine Geduld auf eine harte Probe gestellt wurde, und er hatte außerdem von Anfang an einen Mißerfolg einkalkuliert.
    Am vergangenen Abend war er zusammen mit dem rotbraungefleckten Katzer in ein kleines Restaurant eingekehrt, um Rhodans Ansprache über Gäa-TV mitzuerleben.
    Es waren nur ein paar Besucher außer den beiden SOL-Geborenen anwesend gewesen, aber Hellmut hoffte, daß deren Reaktion nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung von Gäa war. Die Zuschauer hatten die Sendung mit zurückhaltendem Interesse verfolgt und nicht einmal darüber diskutiert.
    Hellmut und Bjo erreichten eine Hauptstraße. Sie war hell beleuchtet. Hier waren noch viele Menschen unterwegs. Da Hellmut befürchtete, daß ihre Anwesenheit Bjo bei seinen Bemühungen beeinträchtigen konnte, bog er in die nächste Seitenstraße ein.
    „Wir kommen nicht schnell genug voran", sagte der rotbraungefleckte Katzer plötzlich.
    „Ich weiß", bestätigte Hellmut. „Wir hätten Antigravprojektoren mitnehmen sollen, obwohl wir dann wahrscheinlich beträchtliches Aufsehen erregt hätten."
    „Ich habe eine andere Idee", schlug Bjo vor. „Allein komme ich wesentlich schneller voran und kann größere Gebiete absuchen.
    Durch deine Gedankenimpulse kann ich dich jederzeit wiederfinden, wenn wir ab und zu einen Treffpunkt ausmachen."
    Der Kybernetiker sah ihn abschätzend an.
    „Traust du dir das zu? Als wir die SOL verließen, hast du einen unsicheren Eindruck gemacht."
    „Das ist jetzt anders!" Der Mutant maunzte zufrieden. „Es würde mir sogar Vergnügen bereiten."
    „Gut", stimmte Hellmut zögernd zu. „Der Ring wird in regelmäßigen Abständen von Hauptstraßen durchschnitten. Das sind die Stellen, an denen wir uns ab und zu treffen können."
    Bjo streckte sich und stürmte davon. Sekundenlang noch sah Hellmut den lautlos dahingleitenden Schatten, dann hatte die Nacht jede Einzelheit des rotbraungefleckten Katzers aufgesogen.
     
    *
     
    Fellmer Lloyd warf einen Blick auf die Uhr und stellte ungläubig fest: „Knapp sechshundert Stimmen, und Mitternacht ist längst

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