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0766 - Der Herr der Welt

Titel: 0766 - Der Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein, als die Explosion geschah", mutmaßte Baldwin, indem er zwischen den Tierkörpern und den Mauerresten der Ruine hin- und herblickte, als wolle er die Plausibilität seiner Hypothese überprüfen.
    Walik stapfte durch den Schnee und zählte insgesamt elf Hunde und achtzehn Katzen, die die Detonation nicht überlebt hatten. Einer der Hunde war erst vor kurzem seinen Verletzungen erlegen. Er fühlte sich noch warm an.
    „Das waren die Tiere, die Chara Shamanovo belagerten", schlußfolgerte Walik. „Die Frage ist nur, wie die Explosion zustande kam."
    „Biophysikalische Experimente sind manchmal ziemlich rabiat...
    genauso wie chemische", spekulierte Baldwin Tingmer. „Vielleicht ist ihm etwas danebengeraten."
    „Dann müßte er selbst ebenfalls hier irgendwo zu finden sein", meinte Walik. „Oder..."
    Er unterbrach sich, als sein Blick zum zweitenmal auf die Gebäudekante hinter dem Trümmerberg fiel. Wortlos schritt er davon. Er umrundete die Trümmerhalde und entschwand für wenige Augenblicke aus dem Sichtfeld seiner Begleiter.
    „Vielleicht ist er noch hier drin!" hörten sie ihn nach einer Weile rufen.
    Ein Teil des ursprünglichen Gebäudes hatte die Explosion nahezu schadlos überlebt. Es handelte sich dabei um eine flache, ebenerdige Konstruktion mit nur leicht geneigtem Dach. In der dem Trümmerberg abgewandten Wand gab es drei kleine Fenster, durch die man nur mühselig ins Innere blicken konnte.
    Immerhin enthüllte der Durchblick, daß es auf der gegenüberliegenden Seite eine ganze Glaswand gab, von der nur deswegen noch niemand etwas bemerkt hatte, weil sie durch den Trümmerberg verdeckt wurde.
    „Eine intakte Glaswand ...?" staunte Walik Kauk.
    „Wahrscheinlich Panzerglassit", vermutete Tingmer. „Diese Anlage hier ist ziemlich modern. Der Labor-und Arbeitsraum war vom eigentlichen Experimentierraum getrennt. Der Experimentator überblickte seine Versuche durch eine Glassitwand.
    Diese Panzersorten halten mehr aus als meterdickes konventionelles Gußmauerwerk."
    Bluff eilte davon und kehrte wenige Augenblicke später mit einer Lampe zurück. Er leuchtete durch eines der kleinen Fenster.
    Drinnen sah es nicht anders aus, als man es vom Arbeitsraum eines Naturwissenschaftlers erwartete: nicht besonders ordentlich, aber auch nicht chaotisch, mehrere Speichergestelle, ein Arbeitstisch, ein weiterer Tisch, auf dem sich eine altmodische Funkstation erhob, ein paar Stühle und Sessel, ein Kleinrechner.
    Die rechte Seitenwand des Arbeitsraums war nicht mit der Außenwand des Gebäudes identisch.
    Dahinter lagen andere Räume, wahrscheinlich eine Hygienezelle und einer oder mehrere Schlafräume. Die Umrisse von Türen waren bei den schlechten Beleuchtungsverhältnissen nicht zu erkennen.
    Eine andere Tür dagegen leuchtete förmlich auf, als der Lichtkegel der Lampe sie traf. Sie schimmerte im rötlichen Glanz hochverdichteten Stahls.
    Diese Tür hatte früher in den nun zerstörten Experimentierraum geführt. Chara Shamanovo war entweder durch diese Tür entkommen, oder er befand sich in einem der Räume hinter der rechten Seitenwand.
    Walik pochte mit geballter Faust gegen das Fenster. Die unzerbrechliche Glassitscheibe gab ein Geräusch von sich wie eine nicht allzu stramm gespannte Trommel. Walik klopfte etwa zwei Minuten lang. Danach war er überzeugt, daß Chara Shamanovo sich nicht im Innern des Restgebäudes befand.
    Er sah auf und prüfte den Stand der Sonne.
    „Wir haben noch etwa dreieinhalb Stunden Tageslicht", schätzte er. „Genug Zeit, um den Trümmerberg fortzuräumen."
     
    *
     
    Augustus machte sich mit einer Tatkraft, die man bei einem Menschen als Begeisterung bezeichnet hätte, an die Arbeit.
    Die Trümmerstücke flogen nur so davon und begannen, an anderer Stelle einen neuen Berg zu bilden. Darunter begraben wurden einige der Tierleichen.
    Nach zwei Stunden hatte der K-zwo einen Teil der Panzerglassitwand und die Stahltür freigelegt. Die Tür besaß eine komplizierte Verriegelung, die nach Tingmers Ansicht von Unbefugten unmöglich zu lösen war. Natürlich konnte man den Riegel mit einem Blaster entzweischießen. Aber vorläufig sah Walik Kauk keinen Anlaß dafür.
    Das Innere des Laborarbeitsraums war jetzt, da das Licht von zwei Seiten her eindrang, besser erleuchtet als zuvor. Man konnte die Umrisse der Türen erkennen, die zu den Räumen hinter der Seitenwand führten. Sie waren alle verschlossen. Es mochte sein, daß Shamanovo bei der Explosion Schaden genommen, sich

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