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0766 - Der Herr der Welt

Titel: 0766 - Der Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernehmen.
    „Sie machen sich auf den Weg", erklärte Zsajnu. „Ich sehe die Schneefontäne aufsteigen."
    „Wohin ... fahren sie?" keuchte Chara.
    „Einen Augenblick, mein Liebling. Ich kann es noch nicht erkennen!"
    Weitere zwei oder drei Minuten vergingen. Das Dröhnen wurde lauter. Dann sagte Zsajnu: „Sie kommen nördlich aus der Stadt heraus und schlagen jetzt westlichen Kurs ein."
    „Das heißt, sie fahren nach Kamenskoje", stöhnte Chara.
    „Das ist möglich, mein Liebling", antwortete Zsajnu.
    Chara richtete sich auf. Sein Plan war fehlgeschlagen. Aber er hatte die Hoffnung trotzdem noch nicht aufgegeben, daß er in kurzer Zeit der Herr eines Fahrzeugs sein und nach Palatka reisen werde, um sich dort mit den Dingen zu versorgen, die die fremde überlegene Macht im Besitz des zukünftigen Beherrschers der Erde zu sehen erwartete.
    „Zsajnu, wir müssen jetzt verdammt schlau sein", sagte er.
    „Niemand ist schlauer als du, mein Liebling", antwortete Zsajnu voller Zärtlichkeit.
    „Ja, ja", machte er ungeduldig. „Aber diesmal müssen wir uns besonders anstrengen! Du mußt mir helfen!"
    „Jeder deiner Wünsche ist mir wie ein Befehl, mein Liebling."
    „Wir kehren auf dem schnellsten Wege nach Kamenskoje zurück. Die Fremden werden eher dort sein als wir. Sie werden die Ruine finden und sich wahrscheinlich den richtigen Reim darauf machen: daß wir den Experimentierraum mit Explosivkapseln in die Luft gejagt haben, um uns von den Tieren zu befreien. Aber das können sie uns nicht übelnehmen."
    „Nein, das können sie nicht."
    „Zsajnu ... ich brauche das Fahrzeug!"
    „Ich weiß, mein Liebling."
    „Ich habe noch keine Ahnung, wie ich die Leute dazu bringe, mir das Fahrzeug abzutreten.
    Aber unterwegs wird mir schon etwas einfallen. Das Wichtigste ist vorerst, daß du mir keinen Strich durch die Rechnung machst."
    „Ich gehorche jedem deiner Befehle, mein Liebling. Sage mir, was ich tun soll, und ich werde es tun."
    „Man muß den Roboter von dir fernhalten. Bist du sicher, daß es ein Roboter war?"
    „Ganz sicher, mein Liebling."
    „Also: Er darf dir nicht zu nahe kommen. Er darf dich überhaupt nicht bemerken!"
    „Ich verstehe."
    „In den Laborraum kommen die Kerle nicht... es sei denn, sie zerschießen den Riegel. Sie werden ihr Fahrzeug irgendwo in der Nähe abstellen und darin übernachten. Ich gehe erkunden, und wenn ich weiß, daß die Luft rein ist, dann rufe ich dich.
    Verstehst du mich?"
    „Ich verstehe dich, mein Liebling."
    „Du kommst, so schnell du kannst. Es muß wirklich alles blitzschnell gehen!"
    „Blitzschnell", bestätigte Zsajnu. „Und dann ..."
    Chara stockte plötzlich. Seine Stimme klang schmerzerfüllt.
    Und dann, mein Liebling?"
    „Und dann muß ich dir etwas Unangenehmes zumuten."
    „Für mich gibt es nichts Unangenehmes, solange ich dir dienen kann. Was ist es, mein Liebling?"
    „Du mußt dich anziehen...!"
     
    *
     
    Der Schlaf kam nicht leicht zu Walik Kauk in dieser Nacht.
    Er grübelte über die seltsamen Beobachtungen, die sie am vergangenen Tag gemacht hatten. Und als er endlich eingeschlafen war, da dauerte die Ruhe nicht lange. Jemand rüttelte ihn an der Schulter. Walik fuhr auf.
    „Was ist los?"
    „Es ist soeben eine wichtige Beobachtung gemacht worden!"
    antwortete es aus dem Dunkel im Innern der Hovercraft-Kabine.
    Wenn Walik den Roboter nicht an seiner schnarrenden Stimme erkannt hätte, dann wäre ihm anhand der geschraubten Ausdrucksweise klar geworden, wer vor ihm stand.
    „Was für eine Beobachtung?" fragte er mit unterdrückter Stimme, um die anderen nicht zu wecken.
    „Ich berichtete bereits von der eigenartigen Impulsstrahlung eines Spielzeugs."
    „Ja. Was ist damit?"
    „Ich habe dieselbe Impulsstrahlung vor kurzem erneut registriert. Allerdings nur für wenige Sekunden."
    „Und jetzt...?"
    „Im Augenblick befinde ich mich in einem Zustand der Ungewißheit. Es läßt sich nicht klären, ob die Impulsstrahlung noch existiert oder nicht."
    Walik versuchte zu verstehen, was er da eben gehört hatte.
    Schließlich gähnte er herzhaft.
    „Weißt du was?" sagte er zu Augustus. „Leg dich wieder hin oder stell dich in eine Ecke. Im Augenblick interessiere ich mich nicht für Spielzeuge."
    Mit diesen Worten drehte er sich auf die andere Seite und schloß die Augen. Kurze Zeit später war er von neuem eingeschlafen. Aber auch diesmal war ihm nicht viel Ruhe vergönnt.
    Als er sich zum zweitenmal an der Schulter gerüttelt fühlte,

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