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0766 - Der Herr der Welt

Titel: 0766 - Der Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atmosphäreschichten reflektiert wie Kurzwelle."
    „Du machst dich nicht besonders deutlich", hielt Walik Kauk ihm vor. „Hat der Mann nun aus Terrania City gesprochen oder nicht?"
    „Ich weiß es nicht. Aber wenn er tatsächlich in der Hauptstadt ist, dann muß es für ein paar Minuten einen merkwürdigen Effekt, einen fremden Einfluß gegeben haben, der die Funkverbindung ermöglichte."
    „Na und ...?" machte Bluff Pollard, den solch technisches Gerede nicht im geringsten beeindruckte.
    „Merkt ihr nichts?" rief Baldwin Tingmer, der plötzlich in Eifer geraten war. „Das waren gerade die Minuten, in denen der fremde Flugkörper in Sichtweite war!"
    „He...!" sagte Walik Kauk halblaut.
    „Du meinst, der Flugkörper strahlt etwas aus, wodurch die Verbindung zustande kam?" versuchte Bluff, sich zu informieren.
    „So ähnlich."
    „Könnte er es absichtlich getan haben?" wollte Walik wissen.
    Tingmer hob die Schultern.
    „Keine Ahnung. Kommt mir aber unwahrscheinlich vor.
    Das würde bedeuten, daß die Leute im Flugkörper gemerkt haben, daß Bluff mit Terrania City sprechen will. Und darüber hinaus, daß sie ein Interesse daran hatten, die Verbindung zustande zu bringen. Bißchen viel, meinst du nicht auch?"
    „Wahrscheinlich..."
    „Nein. Ich nehme eher an, daß das Fahrzeug sich in einer Art Kraftfeld bewegt und daß dieses Kraftfeld ganz zufällig eine Wirkung hervorruft, die UKW-Wellen über Hindernisse hinweghebt und bis zu Orten vordringen läßt, an die sie sonst niemals gelangt wären."
    Sie fuhren fort zu spekulieren. Das fremdartige Fluggebilde, das sie heute zum zweitenmal gesehen hatten, hielt ihre Phantasie beschäftigt. Es vergingen weit mehr als die dreißig Minuten, die Walik Kauk ursprünglich für die Rast in Anadyr angesetzt hatte.
    Kurz nach dem Start ging die Sonne unter. Der große Bugscheinwerfer des Hovercraft stach in die Dunkelheit und enthüllte im großen und ganzen unebenes Gelände. Walik wagte es nicht, mit mehr als halber Leistung zu fahren. Gegen siebzehn Uhr erreichten sie die nordwestlichen Ausläufer der Korjakskij-Bergkette. Wenn sie nicht einen gewaltigen Umweg machen wollten, mußten sie diese Ausläufer überqueren.
    „Da mache ich in der Finsternis nicht mehr mit", erklärte Walik Kauk, suchte einen geschützten Platz und setzte den Hovercraft ab. „Das kostet Nerven, während wir morgen bei Tageslicht mit halber Anspannung mehr als doppelt so schnell vorankommen."
    „Mir recht", sagte Baldwin Tingmer. „Seitdem ich glaube, daß ich den Mann von früher her kenne, habe ich es nicht mehr so eilig, ihm aus der Patsche zu helfen."
    Nur Bluff Pollard war nicht so ganz einverstanden. Aber er mußte sich schließlich der Entscheidung der beiden älteren beugen. Immerhin wollte er Shamanovo davon in Kenntnis setzen, daß er heute nicht mehr mit dem Eintreffen der Retter zu rechnen brauche.
    Er setzte die Funkstation in Betrieb und schaltete auf Shamanovos Frequenz.
    Er hatte den verschrobenen Wissenschaftler richtig eingeschätzt. Es vergingen kaum ein paar Sekunden, da erwachte der Empfänger zum Leben. Wahrscheinlich hatte Shamanovo schon den ganzen Tag über versucht, eine Verbindung herzustellen In der Folge wickelte sich das Gespräch ab, in dem Shamanovo die drei Männer bat, aus Talovka Proviant für ihn mitzubringen.
     
    *
     
    Sie starteten, als sich die erste Spur von Helligkeit über den abgerundeten Gipfeln des Korjakskij-Gebirges zeigte. Walik, nunmehr ausgeruht und wesentlich wagemutiger als am Abend zuvor, flog den Hovercraft trotz der unzureichenden Beleuchtung mit Höchstleistung.
    Als die Sonne aufging, waren sie nur noch einhundertfünfzig Kilometer von Talovka entfernt.
    Eine gute Stunde nach Sonnenaufgang landeten sie vor dem Tor des Südtrakts, das Chara Shamanovo ihnen beschrieben hatte. Das Tor war geschlossen; sie mußten es aufbrechen.
    Drinnen fanden sie Fleischkonzentrate in Hülle und Fülle und luden sich auf, was das Fahrzeug zu tragen vermochte. Das war eine ganze Menge, denn inzwischen hatten sie den größten Teil des in Uelen an Bord genommenen Benzins verbraucht.
    Danach brachen sie wieder auf. Von Talovka bis Kamenskoje waren es kaum noch dreißig Kilometer. Sie würden vor Mittag bei der Laborstation eintreffen, von der aus Chara Shamanovo sie um Hilfe gerufen hatte.
    Während Walik am Steuer stand und den Hovercraft mit sicherer Hand über das schneebedeckte Gelände steuerte, trat Augustus zu ihm. Für den ehemaligen Ka-Zwo war

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