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0766 - Der Herr der Welt

Titel: 0766 - Der Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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feste Winterkleidung getragen hätte, die bis zum Kinn hinauf dicht geschlossen war, dann wäre sein Schicksal innerhalb weniger Augenblicke besiegelt gewesen.
    Unten, am Fuße des Hügels, hatten die Hunde zu kläffen begonnen und schickten sich an, Chara zu folgen. Chara zweifelte keine Sekunde lang daran, daß Hunde und Katzen diesen Überfall miteinander verabredet hatten.
    Die Aufgabe der Hunde war es gewesen, Chara den Hügel hinaufzutreiben, wo im Kieferngestrüpp die Katzen lauerten, mit deren Anwesenheit der Wissenschaftler nicht rechnete.
    Voller Wut wehrte er sich gegen die krallenden und beißenden Katzen. Er bekam ein paar Kratzer ins Gesicht, aber an anderen Stellen gelang es den Tieren nicht, die Kleidung zu durchdringen.
    Chara packte die hageren Tiere und drehte ihnen die Hälse um.
    Währenddessen strebte er weiter den Hügel hinan. Allmählich verschaffte er sich Luft. Er riß den Blaster aus dem Gürtel und erledigte, schräg an sich selbst vorbeifeuernd, eine ganze Traube kampfeswütiger Katzen.
    Da gab der Rest der Katzenmeute endlich auf. Sie ließen von Chara ab und hetzten den Hang des Hügels entlang bis zu einer Gruppe von Kiefern, hinter der sie in Deckung gingen.
    Erschöpft und außer Atem erreichte Chara Shamanovo die Kuppe. Auf einem schneebedeckten Felsstück ließ er sich nieder.
    Das Kläffen der Hunde hatte aufgehört.
    Die Tiere hatten die Verfolgung des Wissenschaftlers unterbrochen, als sie sahen, daß die Katzen in die Flucht geschlagen wurden.
    Chara entblößte das linke Handgelenk, bis das kleine Funkgerät zum Vorschein kam, das er ständig bei sich trug. Er schaltete es ein und keuchte: „Zsajnu ... Liebling ... komm und hol mich hier heraus!"
     
    *
     
    Nach zwanzig Minuten war Zsajnu zur Stelle. Chara Shamanovo sah sie noch nicht, aber das Signal, mit dem sie ihre Ankunft bekanntgab, war unverwechselbar: Mitten in der riesigen Hundemeute, die den Fuß des Hügels belagerte, explodierte ein Sprengkörper. Die Wirkung war entsetzlich. Mit ängstlichem Heulen stoben die Tiere auseinander, ihre toten vmd verstümmelten Genossen an der Stätte der Explosion zurücklassend.
    Zsajnu schleuderte noch weitere fünf Sprengkörper. Sie richteten bei weitem nicht mehr soviel Schaden an wie der erste, aber das donnernde Krachen jagte den Tieren einen heillosen Schrecken ein und trieb sie in die Flucht.
    Auch die Katzen kamen aus ihrem Versteck heraus und stoben in westlicher Richtung davon.
    Und schließlich erschien, um die Flanke des Hügels herum, Zsajnu selbst auf der Szene: schlank und herrlich gebaut, einen altmodischen Korb tragend, in dem sie die Sprengkapseln transportiert hatte. Auch jetzt war sie, trotz der beißenden Kälte, völlig nackt, und Chara Shamanovo begann zu zittern, als er sie ansah.
    Sie stieg zu ihm herauf und faßte ihn bei der Hand.
    „Komm, mein armer Liebling", sagte sie mit sanfter Stimme.
    „Die Gefahr ist überstanden. Wir gehen nach Hause."
    Widerstandslos ließ er sich von ihr führen. Die Haut ihrer Hand war von erregender Wärme. Chara begann, von den Dingen zu träumen, die er tun würde, wenn erst die Geborgenheit der Laborstation ihn wieder umfing.
    Und dann kam es auf einmal ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte.
    Chara und Zsajnu traten durch die Kälteschleuse. Drinnen im Gebäude war es völlig ruhig. Eigentlich hätte Chara dadurch mißtrauisch werden müssen; denn ein paar Dutzend Hunde und Katzen sind niemals völlig ruhig.
    Aber, wie gesagt, Chara war mit Gedanken eigener Art beschäftigt.
    So kam es für ihn völlig überraschend, daß er von mehreren Tieren gleichzeitig angesprungen wurde, als er die Tür der Schleuse öffnete.
    Schlagartig war es mit der Stille vorbei. Wütendes Gekläff und Gefauche drangen ihm entgegen. Zsajnu begriff die Gefahr sofort, schleuderte den Korb beiseite und warf sich mitten in das Kampfgetümmel.
    Die Enge des Ganges, der außen an den Aufenthaltsräumen der Tiere vorbeilief, behinderte die Angreifer. Zsajnu kämpfte, obwohl jetzt unbewaffnet, mit unerbittlicher Härte. Ungeheure Kraft schien in ihren Händen zu stecken, mit denen sie die Tiere im Nacken ergriff, um ihnen das Genick zu brechen. So fürchterlich kämpfte Zsajnu, daß Chara Shamanovo fast nichts mehr zu tun hatte, als sich in ihrer Nähe zu halten.
    Er sah, daß die Tür zu den Aufenthaltsräumen der Tiere offenstand.
    Irgendwie mußte es ihnen gelungen sein, den Öffnungsmechanismus zu betätigen. Zsajnu kämpfte sich und

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