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0766 - Teuflisches Intrigenspiel

0766 - Teuflisches Intrigenspiel

Titel: 0766 - Teuflisches Intrigenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Roger Clement
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Dämonenjäger auf.
    Nicole begann zu ziehen. Sie stemmte ihre Stiefelhacken gegen den Erdboden. Es hätte trotzdem nicht funktioniert, wenn die Zauberstiefel ihrem Herrn nicht einen letzten Gefallen erwiesen hätten.
    Sie weiteten sich und gaben seine Beine frei, blieben selbst aber im Untergrund stecken. Als Zamorra sich von den Stiefeln löste, gaben Lefty und Righty noch etwas Schwung dazu. Sie katapultierten Zamorra förmlich in die Luft. Der Dämonenjäger kam knapp neben dem Flammentümpel auf dem Erdboden auf.
    »Adios, Chef!«, gurgelte Lefty. »Wir sehen uns in einem späteren Leben wieder!«
    Gleich darauf waren die Stiefel in dem Feuertümpel verschwunden. Nun schloss sich die Flammenmagie. Vielleicht hatte Zarkahr von einer anderen Dimension aus mitbekommen, dass sein perfider Plan gescheitert war. Jedenfalls konnten sich weder Zamorra noch Nicole vorstellen, dass er von dem einen silbrigen Blitz getötet worden war. Um einen Erzdämon zu erledigen, bedurfte es schon anderer magischer Mittel.
    »Danke für die Lebensrettung, Cherie.« Zamorra gab Nicole einen zärtlichen Kuss. »Was ist mit dir geschehen?«
    »Oh, ich habe die Bekanntschaft von einigen freundlichen, aber übereifrigen Feen gemacht. Ich konnte sie überzeugen, dass ich kein weiblicher Dämon bin. Dafür haben sie mich nämlich gehalten.«
    Zamorra wollte etwas erwidern. Aber dann hielt er inne. Er lauschte. Nicole legte den Kopf etwas schräg.
    Da näherte sich das Motorengeräusch eines Autos!
    ***
    Joan Derek war glücklich.
    Die Geografie-Studentin mit der blonden Kurzhaarfrisur lenkte den Ford Mercury Richtung Mono Lake.
    Neben ihr auf dem Beifahrersitz saß ein Mann, der Rico Calderone hieß. Und dem das Naturreservat in der Sierra Nevada vielleicht seine Rettung verdanken würde.
    Jedenfalls sah Joan Derek das so. Seit fünf Jahren arbeitete sie engagiert in einer Umweltschutz-Gruppe mit. Besonders viel erreicht hatten sie nicht. Man brauchte Geld für gute Anwälte und für wissenschaftliche Gutachten, wenn man den Raubbau an dem Millionen Jahre alten See verhindern wollte.
    Geld bekamen sie nun endlich von Rico Calderone. Und zwar mehr, als sie sich jemals erträumt hatten…
    »Ich kann es noch immer nicht fassen, dass Sie uns so großzügig unterstützen!«, platzte Joan Derek heraus.
    Der Ministerpräsident der Hölle grinste. Er trug eine dunkle Sonnenbrille, was bei dem gleißenden Sonnenschein verständlich war. Auf jeden Fall konnte Joan nicht den eiskalten Ausdruck seiner Augen sehen.
    »Ich bin eben ein Naturfreund, Miss Derek. Ich sage immer, dass man sein Geld nicht mitnehmen kann.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich spreche vom Tod. In der jenseitigen Welt ist Geld nur ein Haufen Dreck.«
    Plötzlich fröstelte Joan Derek. Es war, als ob sich die Atmosphäre in dem Mercury plötzlich geändert hätte. Die Studentin war irritiert von der Art, wie Mr. Calderone von der jenseitigen Welt sprach. Als ob er sie ganz genau kennen würde…
    Du spinnst doch! Mit diesem Gedanken rief sich Joan innerlich selbst zur Ordnung. Du hast zu viele Gruselfilme gesehen. Mr. Calderone ist ein großzügiger Gentleman!
    Und wirklich war auf den ersten Blick nichts Unheimliches an dem Mann auf dem Beifahrersitz. Merkwürdig war höchstens, dass er bei dem strahlenden Sonnenschein und den Wüstentemperaturen einen dunklen Anzug mit Weste trug. Das war nicht gerade die passende Kleidung für einen Ausflug zum Mono Lake, wie Joan fand. Sie selbst trug nur Tennisschuhe, Shorts und ein ärmelloses Top.
    Aber vielleicht war ein solches Auftreten bei Geschäftsleuten ja üblich. Die Studentin verkehrte nicht in diesen Kreisen. Und Mr. Calderone war ganz offensichtlich ein schwer reicher Mann, wenn er zu solchen großzügigen Spenden in der Lage war…
    »Ich finde es sehr nett von Ihnen, dass ich mich in der Vogelschutzhütte für ein paar Tage einquartieren darf«, sagte Calderone zu Joan. »Schon als Kind habe ich Vögel geliebt. Und die Kalifornische Küstenmöwe hat es mir besonders angetan…«
    Joan nickte verständnisvoll. Aber tief in ihrem Inneren wurde sie den Eindruck nicht los, dass Calderones Vogelschwärmerei wie einstudiert wirkte.
    Die junge Naturschützerin verscheuchte den Gedanken. Seit einiger Zeit schon war ihnen kein anderer Wagen begegnet. Aber das war hier in der Bergeinsamkeit der Sierra Nevada nichts Ungewöhnliches.
    Joan war schon unzählige Male am Mono Lake gewesen. Sie parkte auf einem Geröllstreifen, der sich noch

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