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0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach vorn gekrümmt, die Augen weit aufgerissen.
    Nach diesem Ereignis, das spürte er mit aller Deutlichkeit, würde nichts mehr so sein wie früher. Das Erscheinen des Gebildes bedeutete die zweite Zäsur in seinem Leben innerhalb weniger Monate.
    In einem Anflug von Selbstmitleid fragte sich Wouznell, warum das alles ausgerechnet ihm widerfuhr.
    Da sah er den Elchbullen wieder!
    Das Tier, das er vor ein paar Stunden auf der Straße beobachtet hatte, befand sich auf der Ebene von Dry Mills. Es schien unschlüssig zu sein, denn es verharrte in lauernder Haltung.
    Der Bulle, schätzte Wouznell, befand sich nur ein paar hundert Meter von der Stelle entfernt, wo der Schatten des unheimlichen Gebildes begann.
    Wieder überkam Wouznell eine Vorahnung. Alles in ihm verkrampfte sich, denn er fühlte mit absoluter Sicherheit, daß irgend etwas passieren würde. Vielleicht hatte die Einsamkeit seine Sinne geschärft, vielleicht war es auch nur eine unbekannte Kraft, die an seine Gedanken rührte - auf jeden Fall wußte er, daß nun etwas geschehen würde.
    Der Elchbulle wurde durchsichtig!
    Er stand in einem Strahlenfinger, der aus der Schwärze unter dem Gebilde kam und so breit ausfächerte, daß er das Tier in seiner vollen Größe einhüllte.
    Wouznell konnte das Innere des Elchs sehen: Organe, Muskeln, Nervenstränge und Knochen.
    Er wunderte sich, daß der Bulle nicht umfiel oder davonlief oder sonst reagierte.
    Nach einem Zeitraum, der Wouznell wie eine Ewigkeit erschien, wurde das Tier wieder kompakt. Es stand da als wäre nichts geschehen, als hätte es überhaupt nichts wahrgenommen.
    Der Strahl war jedoch nicht erloschen.
    Er wanderte weiter, lief über das zum Teil von Schnee bedeckte Gras, erreichte die Umzäunung des Tennisplatzes, schuf sich eine leuchtende Schneise auf dem Kunststoffbelag und huschte die Tribüne hinauf: Genau auf Wouznell zu!
     
    *
     
    Kanthall hieb mit einer Faust auf die Funkanlage.
    „Saedelaere!" rief er.
    Keine Antwort!
    Auch das noch! dachte Kanthall. Jetzt war der Kontakt zur Erde abgerissen. Hoffentlich war Saedelaere nichts zugestoßen, denn er schien das einzige Mitglied der TERRA-PA-TROUILLE zu sein, das ernsthaft an Kanthalls Rettung interessiert war. In Terrania City mußten schreckliche Zustände herrschen. Kanthall konnte sich nicht vorstellen, daß Bewohner dieser Stadt von einem Unwetter bedroht wurden.
    Alles hatte sich verändert!
    Er preßte die Lippen fest zusammen. Vielleicht ersparte ihm ein gütiges Schicksal einen qualvollen Tod auf der Erde, indem es ihm hier im Weltraum ein Ende bereitete.
    Kanthall stützte die Ellenbogen auf die Konsole zu beiden Seiten und schob sich etwas in die Höhe.
    Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr.
    Mit einem Ruck drehte er den Kopf.
    Mein Gott! dachte er fassungslos. Der Kerl steigt aus!
    Alles, was er in seinem gewiß nicht ereignisarmen Leben gesehen hatte, wurde von dem Anblick des Fremden übertroffen, der in diesem Augenblick sein keulenförmiges Raumschiff verließ.
    Bisher hatte Kanthall das Wesen nur durch den transparenten Bug des Raumschiffs beobachtet, nun erblickte er es zum erstenmal in voller Größe, wenn es auch durch die extreme Licht-Schatten-Umgebung wie halbiert aussah.
    Der Fremde sah aus wie ein großes Sitzkissen, dem plötzlich vier Beine und zwei Arme gewachsen waren, Einen Kopf besaß er überhaupt nicht. Aber es war weniger das Aussehen Langurs, das Kanthall verblüffte, sondern die Tatsache, daß er offensichtlich ohne Schutzanzug herausgekommen war.
    Kanthai sah gespannt zu, was Langur tun würde.
    Die beiden Flugkörper standen jetzt dicht nebeneinander.
    Langur machte Kanthall Zeichen.
    Der Mann in der Kapsel starrte hinaus.
    Was wollte der Kerl? Was versuchte er ihm klarzumachen?
    Kanthall schüttelte den Kopf. Es war unmöglich, daß sie sich auf diese Weise verständigten.
    Langur kam ein Stück herangeschwebt und deutete auf die Greifarme am Wulst der Kapsel.
    „Ah!" machte Kanthall.
    Er bediente ein paar Instrumente. Die stählernen Arme, die angewinkelt am Wulst der RK-2 lagen, begannen sich zu rühren.
    Wenig später waren sie weit ausgestreckt.
    Langur schien zufrieden zu sein.
    Er zog irgend etwas hinter sich her, eine Trosse oder etwas Ähnliches.
    Und plötzlich begriff Kanthall, was der Fremde vorhatte: Er wollte die RK-2 an seinem Raumschiff festbinden und dann ein Landemanöver einleiten.
    Kanthall schloß die Augen und holte tief Luft.
    Dann begann er heftig mit den Armen zu

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